Atombomben gegen Hurrikane?

Hallo,

ich frage mich, ob man zur Zerstäubung gefährlicher Extremwirbelstürme nicht Atombomben einsetzen könnte. Eine Sequenz von wenigen (5?) mittelgrossen Bomben, angesetzt an der richtigen Stelle sollten doch genügend Energie freisetzen, um den Takt des Wirbels zu brechen.

Laut Wikipedia muss lediglich bewirkt werden, dass die vertikale Windscherung vorübergehend unterbrochen wird. Das sollte doch klappen.

Atombomben setzen zwar Radioaktivität frei, aber diese hat eine sehr kurze Halbwertszeit, sonst wäre Leben in Hiroschima und Nagasaki heute nicht möglich. Ausserdem findet das ganze weit draussen auf dem Meer statt, wo sich im Umkreis von >1.000km niemand aufhält, dh. es wäre niemand gefährdet. Der trotzdem noch starke Wind würde die Radioaktivität zudem sehr schnell zerstreuen, so dass die Belastung unterm Strich sehr gering sein dürfte.

Schaut man sich die Opportunitäten an, dann könnte sich das bei drohenden Monsterstürmen evtl. lohnen:

Auf der einen Seite stehen die Verwüstungen durch den ungebremsten Sturm. Das sind je nachdem Milliarden im ein- oder gar zweistelligen Bereich. Auf der anderen Seite stehen die Atombomben zum Preis von geschätzt 100 Mio, eventuelle radioaktive Verstrahlungen, sowie der Risikofaktor, dass es nicht funktioniert. Zusammen sollten diese Kosten unter 1 Milliarde bleiben.

Damit wäre die Sache - ein grunsätzliches Funktion vorausgesetzt - in bestimmten Fällen zumindest überlegenswert.

Frage: Wäre ein grundsätzliches Funktionieren gegeben?

Danke schonmal,

Gruss!

Hallo,

bei dieser spannenden Logik wäre das sich auf der Erde befindliche Atombomben-Potential aber schnell verbraucht.
Meine Frage dazu: Wieviel extreme Hurrikans registrieren unsere Meteorologen jedes Jahr auf dieser Erde???
Würdest du dann die frei werdende Radioaktivität mit dem Staubsauger beseitigen?

fragt sich Nastaly

wäre das sich auf der Erde befindliche Atombomben-Potential aber schnell verbraucht.

Man kann ja auch nachproduzieren, (angereichertes) Uran gibts genug. Man denke nur an den EnBW Deal mit Russland, die Brannstäbe aus ehememaligen Sprengköpfen zu recyclen.

Meine Frage dazu: Wieviel extreme Hurrikans registrieren
unsere Meteorologen jedes Jahr auf dieser Erde???

5-10 Stück, wobei vielleicht einer davon ein hohes Zerstörungspotential mitbringt. Es käme also nicht allzu oft vor. Und bitte nicht vergessen: Den Klimawandel gibts sicherlich auch noch.

Würdest du dann die frei werdende Radioaktivität mit dem
Staubsauger beseitigen?

Was für eine dämliche Antwort, ich habs eingangs bereits geschrieben:

  1. die Halbwertszeit bei klassischen Atombomben ist sehr kurz (siehe die Bombenabwürfe auf Japan)
  2. in der Nähe der Explosionen gibt es weit und breit KEINE Menschen
  3. die Winde würden die Radioaktivität sofort zerstreuen, ich nehme an, die Strahlungsintensität wäre effektiv nicht höher als bei einem Interkontinentalflug

Und zuletzt nochmal - wie ebenfalls bereits oben geschrieben - es geht um die Opportunität der volkswirtschaftlichen Kosten (so wie man das auch bei anderen Dingen rechnet):

Wenn alle direkten und indirekten Kosten der Katastrophenabwendung niedriger sind als alle direkten und indirekten Kosten der Katastrophe, dann ergibt eine Abwendung der Katastrophe Sinn.

Hallo,

du würdest wohl eher das Gegenteil bewirken:

http://www.molecularstation.com/forum/forum-physik/5…

Von allen anderen Aspekten einmal abgesehen.

Grüß
fribbe

  1. die Halbwertszeit bei klassischen Atombomben ist sehr kurz
    (siehe die Bombenabwürfe auf Japan)

Atombomben haben keine Halbwertzeit und die Halbwertzeiten der radioaktiven Bestandteile des von ihnen erzeugen Fallouts reichen von einigen Tagen bis zu hunderttausenden von Jahren.

  1. in der Nähe der Explosionen gibt es weit und breit KEINE
    Menschen

Wo keine Menschen sind, muss man keine Wirbelstürme bekämfen.

  1. die Winde würden die Radioaktivität sofort zerstreuen

„Zerstreuen“ ist in diesem Zusammenhang ein Euphemismus für „Verbreiten“.

ich nehme an die Strahlungsintensität wäre effektiv nicht höher
als bei einem Interkontinentalflug

Das ist kein sinnvoller Vergleich. Erstens wäre vom Fallout die gesamte Weltbevölkerung betroffen und zweitens wird er - im Gegensatz zur Höhenstrahlung - vom Körper aufgenommen und verrichtet sein zerstörerisches Werk von innen, was wesentlich schlimmer ist.

Wenn alle direkten und indirekten Kosten der
Katastrophenabwendung niedriger sind als alle direkten und
indirekten Kosten der Katastrophe, dann ergibt eine Abwendung
der Katastrophe Sinn.

Wie gedenkst Du die Kosten der zusätzlichen radioaktiven Belastung zu berechnen?

Im Grunde ist es sinnlos einen solchen Vorschlag zu diskutieren. Wenn es damals Gründe gab, die zwei verfeindete Supermächte mitten im kalten Krieg dazu getrieben haben, sich auf ein Verbot oberirdischer Kernwaffentests zu einigen, dann sind Wirbelstürme ganz sicher keinen Grund, wieder damit anzufangen.

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Moin,

Atombomben setzen zwar Radioaktivität frei, aber diese hat
eine sehr kurze Halbwertszeit,

Hast Du dazu eine seriöse Quelle?
Ich hab mal gelernt, daß die entstehenden Nuklide durchaus Halbwertzeiten von etlichen Jahren haben.
Hier https://www-nds.iaea.org/sgnucdat/c1.htm kannst Du für die verschiedenen spaltbaren Nuklide die Häufigkeiten der entstehenden Massen ansehen und dann über die Nuklidkarte https://de.wikipedia.org/wiki/Nuklidkarte die jeweiligen Isobarenzerfallsreihen nachschauen.
Die biologischen Wertigkeiten musst Du Dir auch selber mal raussuchen.

Ausserdem findet das ganze
weit draussen auf dem Meer statt, wo sich im Umkreis von
>1.000km niemand aufhält,

seltsam, daß man Nuklide aus Fukushima https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Fukushim… recht zeitnah an der Westküste der USA nachweisen konnte https://de.wikipedia.org/wiki/Strahlungsbelastung_du… und die Fischer des Westpazifiks werden Dir auch ihre Geschichte erzählen können.

Zumal ich die Wirksamkeit der Maßnahme ‚Atombombe‘ auch in Zweifel ziehe, hast Du da Modellrechnungen oder genauere Angaben dazu, oder ist das Gedankensplitter Deines Hirns.

Gandalf

Hallo Fragewurm,

  1. in der Nähe der Explosionen gibt es weit und breit KEINE
    Menschen

Aber z.B. Fische!

Und ich mag keine Fischstäbchen die im dunkeln leuchten!

MfG Peter(TOO)

1 Like

Hallo Gandalf,

Ausserdem findet das ganze
weit draussen auf dem Meer statt, wo sich im Umkreis von
>1.000km niemand aufhält,

seltsam, daß man Nuklide aus Fukushima
https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Fukushim…
recht zeitnah an der Westküste der USA nachweisen konnte
https://de.wikipedia.org/wiki/Strahlungsbelastung_du…
und die Fischer des Westpazifiks werden Dir auch ihre
Geschichte erzählen können.

In den 50er bis in die 70er Jahre gab es, zumindest hier in CH, ein Überwachungsprogramm für oberirdische Atombombentest.
Dazu wurde einfach nur Regenwasser gesammelt und nachher analysiert.

Die Analysen machte die UNI-Bern, gesammelt wurde an allen Schweizer UNIs.

MfG Peter(TOO)

Hallo Fragewurm,

ich frage mich, ob man zur Zerstäubung gefährlicher
Extremwirbelstürme nicht Atombomben einsetzen könnte.

Eigentlich ist deine Idee schon recht alt!

Solche Gedanken hat man sich schon in den 50er und 60er Jahren gemacht und es wurde auch ernsthaft durchgerechnet.

Weitere Ideen war der Bau von Schifffahrtskanälen und das sprengen von unterirdischen Kavernen um Gas oder Öl zu lagern.
Letzteres haben nur die Russen im Geheimen für Erdgaslager umgesetzt. Aufgeflogen ist das dann, weil Russland Erdgas aus solchen Kavernen nach Europa geliefert hat und eine deutsche Firma, welche hochreine Analysegase aus Erdgas herstellt, plötzlich mit Isotopen kämpfte.

Des weiteren hatte die NASA auch konkret atomare Triebwerke entwickelt.
http://de.wikipedia.org/wiki/NERVA
Im Artikel finden sich noch Links zu anderen Projekten der NASA.

Es gab auch Ideen zu atomgetriebenen Fahrzeugen aller Art, umgesetzt wurde dies aber nur für U-Boote.

Es gab auch in den 50er Jahren Versuche, das Wachstum von Pflanzen mittels Strahlung zu beeinflussen. Tatsächlich wuchsen sogar manche Pflanzen unter diesen Bedingungen schneller…

Ein Problem bei der ganzen Geschichte war, dass man die biologische Schädlichkeit der Strahlung komplett falsch eingeschätzt hatte. „Praktische Erfahrung“ über die Auswirkungen gab es nur mit den beiden Bomben über Japan. Allerdings hatte man die Strahlungsleistung der Bomben viel zu hoch geschätzt (messen vor Ort konnten die Amis ja nicht), sodass die ganzen Strahlenschutzwerte zu hoch festgelegt wurden. Erkannt wurde dies aber erst in den 70er Jahren. Daraufhin wurden dann sie ganzen Strahlenschutzwerte nach unten korrigiert. weil’s doch etwas gefährlicher war, als gedacht…

Bis Anfang der 70er Jahre war ein riesiger Hype und man dachte man könne alle Probleme mit der Kernspaltung lösen.
Es gab auch Ideen, in jedem Haus ein kleines AKW zu installieren, so anstelle der Zentralheizung. Hätte dann Wärme und Strom erzeugt …

MfG Peter(TOO)

Hallo DrStupid,

Im Grunde ist es sinnlos einen solchen Vorschlag zu
diskutieren. Wenn es damals Gründe gab, die zwei verfeindete

das ist vollkommen richtig. Die Diskussion ist auch schädigend für die Qualität des gesamten Forums.

Gruß

Tankred

Ein Anflug Größenwahn
Das ganze wollen wir mal lieber schnell vergessen, sonst kommen nur ein paar geisteskranke Wissenschaftler auf dumme Ideen.

Das gefährlichste an der Radioaktivität ist ausgerechnet die schwache Alphastrahlung, die sogar von der Haut abgeschirmt wird. Aber alphastrahlenden Partikel werden dann gefährlich, wenn man sie einatmet oder mit der Nahrung aufnimmt. Wenn sie einmal in der Nahrungskette sind, bekommt man sie nicht mehr raus, weil die Halbwertszeiten meist recht lang sind. Jede zusätzliche Freisetzung von Radioaktivität erhöht die Konzentration dieser Isotope in der Biosphäre nachhaltig.

nach der Variante Berge mittels Kernwaffen wegzusprengen und „Atomlokomotiven“ ist das wohl die abartigste zivile Verwendung von Nukleartechnologie.

Was für ein Schwachsinn!

Gruß Angus
…der sonst total auf Kernenergie steht

Jo.
Und Napalm gegen Fußpilz, Agent Orange als Grünbelagsentferner oder HF(aq) als Entroster.

Solche Irrungen de Atomeuphorie sind seit den 50ern passé - und unter den Folgen der damaligen Dämlichkeiten leidet man heute noch.

U