Atomkrise in Japan - Folgen für Deutschland?

Ich würde gerne eure meinung zur aktuellen Atomkrise in Japan und die daraus resultirenden Entscheideungen in der deutschen Atompolitik erfahren.
Welche früheren Atomkatastrophen sind für die jetzigen Entscheidungen mit ausschlaggebend?
Was genau steht nun für die deutschen Atomkraftwerke zur debatte (durch welche parteien, organisationen,…) und wofür seid ihr dabei?
Welche globalen und nationalen folgen hätten die einzelnen Lösungsmöglichkeiten?

Gruß
DarkJosi ^^

Die bereits erfolgte Katastrophe TSCHERNOBYL ist ja längst noch nicht ausgewertet, die Schäden hängen irgendwie in der Atmosphäre und können weder von uns noch von Folgegenerationen abgeschwächt oder überhaupt abgeschätzt werden.

Japan hatte offenbar seine gesamte Zukunft bzgl. Elektrizitätsversorgung dem Atommeilersystem anvertraut und weder Alternativen in einer Vorreiterrolle mit rücksichtslosem Einsatz finanzieller Mittel durchgerechnet, noch hat es Sorgfalt bewiesen bei der Mängelbehebung der offensichtlichen kürzlich d.h. mittelfristig vor der Kathastrophe festgestellten technischen Mißstände in diesen Bereichen.  

Wer in der Carmargue in Südfrankreich zwischen Flamingos und Schilflandschaften das monströse französische Atomkraftwerk (wie ich) einmal von Angesicht zu Angesicht erlebt hat, und weiß, wie machtsüchtig durch die Zwergengestalt der französischen Staatsführung auf zumindest Drohung mit ihrer atomaren Vorreiterrolle unausweichlich nebenan bestanden wird, dürfte sich zunehmend hilflos vorkommen.

Auch andere europäische Staaten beabsichtigten bis vor Kurzem, ihre geplanten Atomeiler quasi in die zur Frischluftzufuhr geöffneten deutschen Wohnzimmerfenster zu stellen – ähnlich wie die verbrieft ‚friedliebende’ Schweiz ihren Züricher Nachtfluglärm auf friedlich schlafende deutsche Bodenseebürger längst verlegt hätten, wenn von uns nicht Gerichtshöfe dagegen eingeschaltet worden wären.  

Es gilt die Atomenergie weltweit und übergreifend zu ächten – wie auch alle anderen Gefahrenherde durch längst als unbeherrschbar erkannte Technologien – bis hin zur Nahrungsmittelchemie – deren Gentechnikgefahren und die mangelnde Gesundheitsvorsorge des Einzelnen UHURU = FREIHEIT brüllenden Blöd-Bürgers.

Was im Bereich Gegenmaßnahme gg. die Selbstzerstörung durch Nikotinabusus weltweit in Gang gesetzt wurde (soweit es die Industrienationen betrifft) gilt es nun in andere Bereiche auszudehnen.
Garnicht auszudenken welche Maßnahmen alle notwendig wären.
Ein „gleiches Recht für alle“ ist ein Irrsinn, wenn nicht alle sich den gleichen Mindestanforderungen unterwerfen. Der Trend zur Aufspaltung in Staaten der verschiedenen Entwicklungsgeschwindigkeiten wird sich erheblich verstärken. Mein Ton zur Geißelung unverantwortlichen persönlichen Verhaltens wird sich weiter verschärfen. Aber so, wie unsere gegenwärtige Regierung kläffende Opposition an sich abperlen läßt, wenn es mal wieder darum geht, sich in unübersehbare Kriegsabenteuer hineinreden zu lassen, hoffe ich daß man eine neue Form findet, sich um die Zukunft unserer Energieversorgung im eigenen Land zu kümmern.

Viel zuviel Energie wird verpulvert durch private Flugabenteuer, unnötige Kfz-Bewegungen, überflüssige Konsumgütererzeugung, Personenverkehr statt der längst machbaren Datenverarbeitung von zu Hause aus. Handystrahlung fast unausweichlich, es sei denn man baut sich einen Farady’schen Käfig, wie ich es demnächst tun werde !

Hallo
Ja also zum Anfang:Aus der Atomkatastrophe in Tschernobyl wurde leider nicht viel gelernt. Italien hat aber infolgedessen seine Atomreaktoren abgeschaltet, bis heute.Ich finde es schrecklich, dass so ein Ereignis in Japan erst zum umdenken in Deutschland führt. Wie in der Süddeutschen Zeitung heute zu lesen war, hat Reiner Brüderle das Moratorium gesagt, das Moratorium wurde wg.den Landtagswahlen eingerichtet.Das ist schon ein starkes Stück und Wählertäuschung erster Güte.
Zur Sicherheit der deutschen AKWs:
4 Reaktoren würden nicht mal den Absturz eines Sportflugzeugs standhalten. Dazu gehören:
Isar 1.
Krümmel
Brunsbüttel
Neckarwestheim1
Kein deutsches Atomkraftwerk würde einem Terroranschlag standhalten
Die Zick-Zack-Politik von Schwarz-Gelb ist nicht mehr auszuhalten.
Es wäre heute schon möglich, die Akws durch erneuerbare zu ersetzen. Das ist Fakt(Statistisches Bundesamt/i.A.Grüne Bundestagsfraktion)
Es ist wichtig, dass die 8 alten Meiler vom Netz bleiben.Bis 2022 müssen dann alle Meiler vom Netz.
Jo

Hallo DarkJosi,

Leider bin ich nicht wirklich in der Lage, die politischen Aspekte Deiner Frage kompetent zu beantworten. Ich lebe seit einigen Jahren nicht mehr in Deutschland und habe daher die Details der aktuellen Diskussion aus den Augen verloren. Ich bin mir sicher, andere können Dir da besser weiterhelfen.

In der Energieforschung wird, soweit ich weiß, für die Zukunft nicht eine einzelne Lösung angestrebt sondern ein Mischung aus kleinen und großen Anlagen. Dabei könnten Kernspaltungsreaktoren langfristig womöglich durch Fusionsreaktoren, in denen kleinen Atome miteinander verschmolzen werden, ersetzt werden. Es handelt sich dabei ebenfalls um "Atom-"kraftwerke, allerdings ist das Abfallprodukt (Helium) harmlos und die Reaktion wird durch kleinste Verunreinigungen unterbrochen. Es wäre wohl wünschenswert wenn die Fusionsforschung genügend Mittel bekommen würde, um möglichst schnell solche Reaktoren zu entwickeln. Leider scheint es in der Politik wenig Diskussionen über solche Alternativen zu geben.

Viele Grüße,
Elenya