Liebe Sprachwissenschaftler, jetzt wird’s kniffelig! Ich suche einen geeigneten Schlachtruf.
Wir haben einen neu gegründeten Poloverein. Und beim Polo machen tolle Schlachtrufe Eindruck. (Abgesehen von reiterlichem Geschick usw)
Da wir nur einen Katzensprung entfernt der Fundstätte der Varusschlacht (Kalkriese) wohnen, fänden wir es besonders passend einen Schlachtruf zu entwickeln, der zu den wilden Nordmännern passt, die damals die Römer vernichtend geschlagen haben und das gesamte Imperium zum Rückzug gezwungen haben. Was also könnte unser Nationalheld Hermann damals gebrüllt haben, als die Schlacht losging? Wie war damals überhaupt die deutsche Sprache? Er hat ja sicher nicht Latein gebrüllt?! (Obwohl er gebildet war).
Kennt sich jemand aus mit den damaligen Ereignissen und der Sprache und hat einen tollen Vorschlag für mich? Ich bin schon sehr gespannt!
Liebe Grüße,
Alexandra
Moin,
tja, nicht ganz einfach. Die Varusschlacht fand 9 n.Chr. statt, die Cherusker werden i.A. zu den Südgermanen (Istwäonen) gezählt, die sprachlich zum Westgermanischen Zweig gehören. Ab dem 6. Jh.(!) n.Chr. gibt es da auch schriftliche Zeugnisse. Vorher leider nicht. Daher lassen sich Worte aus Hermanns Sprache nur rekonstruieren. Schwer, da einen Schlachtruf zu finden.
Du kannst natürlich mal hier schauen http://www.koeblergerhard.de/germwbhinw.html (ist der Versuch (!) eines germanischen Wörterbuchs) oder hier http://www.koeblergerhard.de/germanistischewoerterbu… (ist der Versuch eines darauf basierenden neuhochdeutsch-germanischen Wörterbuchs)…
Warum wollt Ihr denn unbedingt was aus Hermanns Zeit haben? Nehmt doch einen neuhochdeutschen Schlachtruf, der sich auf die Varusschlacht bezieht… (und wenn’s bloß ein „Für Hermann!“ oder sowas ist).
LG
WURRGAA! owT
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Servus Alexandra,
Wie wäre es mit dem „Mögen sie nur kommen“ aus dem ‚Volkslied‘
http://www.volksliederarchiv.de/text609.html
. . . mit den Noten:
http://www.lieder-archiv.de/lieder/show_song.php?ix=…
Gruß
Kai Müller
Nachtrag
Wenn man sich die Inschriften auf dem Herrmannsdenkmal zu Gemüte führt, wäre Eillichts Vorschlag zweifellos der harmlosere:
http://images.google.de/imgres?imgurl=http://upload…
Kai
Womöglich hat sich Arminius ja den anderen großen Römerbezwinger - nämlich Hannibal - zum Vorbild genommen:
Gen Italien!
Duckundwech,
Ralf
Hallo zusammen,
war es nicht doch eher so, dass die Germanen in ihre Schilde gerufen, geschrien und geheult haben? Auf diese Weise haben sie bei den römischen Feinden fürchterliche Angst erzeugt - jedenfalls zu Anfang, als die Römer noch mit den Kimbern und Teutonen ihre ersten Erfahrungen machten.
Gruß - Rolf
Hi,
germanischer Schlachtgesang: Barditus/ Barritus.
„Thor hilf“
lg O
Danke für diesen tollen Link. Die Forschungsarbeit geht damit weiter. Es gibt Poloteams die mit dramatischer Musik aufs Feld aufmarschieren und dann einen indianischen Kampfruf von sich geben (hokahee - o.ä.). Das gehört ein bißchen zur Show und sammelt Sympathiepunkte beim Publikum. Unser Club ist noch neu und erfindet gerade seine Identität. Da wir ganz nah an den (neuen) Fundstellen der Varusschlacht sind (Kalkriese, Venne), hat sich ein gewisser Lokalpatriotismus entwickelt. So ein authentischer germanischer Urschrei, das würde zu uns passen. Ich versuche es mal mit der Übersetzung von „Mut und Sieg“ oder so. Es muß ja auch „klingen“ und darf nicht zu lang sein.
Vielen Dank für die tollen Hinweise!
Alexandra
Moin,
Hookahe ist ja auch nicht schlecht. Heißt meines Wissens ‚heute ist ein guter Tag zu sterben‘…
LG und viel Erfolg bei der Suche!