Audio-Kabel/Anschlüsse: Unterschiede?

Hallo,
es gibt ja im Bereich der Audioübertragung verschiedene Anschlüsse. Lassen wir mal sowas Exotisches wie SPDIF oder Coax mal außen vor (weil für mich gerade nicht relevant).
Da gibt es in der Regel Cynch und Klinkenstecker. Wobei letztere noch in 3,5mm und 6,35mm Existieren und bei 6,35 dann oft auch noch Jeweils ein für Links und rechts.
Die Anschlüsse finden sich an Stereo-Anlagen, Aktivboxen, Soundkarten, Instrumenten usw.

Was mich jetzt mal interessieren würde, ob es da eigentlich irgendwelchen Nennenswerte Unterschiede in der Übertragungsqualität gibt, oder ob das im Prinzip egal ist was man anschließt.
Es gibt ja Adapter, bzw. Kabel die z.B. zwei 6,35mm Klinkenstecker an ein 3,5mm Klinkenstecker weitergeben (z.B. ein Musikinstrument an einen Aktivboxenpaar). Oder zwei Cynch an einen 3,5mm Klinkenstecker (z.B. um sein Handy an den AUX-Anschluss der Stereoanlage anzuschließen).

Wie gesagt. Anschließen kann man ja prinziell nahezu alles, aber irgendwie frage ich mich ja schon, warum es da so „viele“ Anschlussmöglichkeiten gibt und man sich nie auf einen Standard geeinigt hat.

Klinkenstecker können auch noch einen Schaltkontakt betätigen, das kann Cinch nicht.

Eine Normung weltweit ist schwer durchzusetzen. Im wesentlichen haben/hatten US-und Fernost Geräte Cinch und Klinke, deutsche z.B. DIN-Steckverbinder.

Cinch ist wohl von der Übertragungsqualität her besser als Klinke

MfG
duck313

Gerade da ist es doch noch halbwegs standardisiert. Klinke für kurzzeitige Anschlüsse, die keinen sooo festen Kontakt benötigen (z. B. Kopfhörer) und Cinch für die anderen Verbindungen. Grosse und kleine Klinke ist eher eine Frage „Kompaktheit“ vs. „Ergonomie“.

In den letzen 15 Jahren ist eher eine Abkehr von Standards zu beobachten (allen voran Apple). So lässt sich halt mit Lizenzierung des Zubehörs auch noch Geld verdienen.

1 Like

Hallo,

Wenn wir mal von möglicherweise unterschiedlichem Verschleiß der verschiedenen Stecker absehen, gibt es prinzipiell bei den Steckern keinen Unterschied im Klang.

Je nach Steckersystem könnte aber die Signalspannung unterschiedlich hoch sein und damit die Festigkeit gegen Einstrahlung von Störspannungen.

Gegen solche Einstrahlungen sind digitale Verbindungen, wie die von Dir als „Exoten“ diffamierten S/PDIF immun.

Grüße
Pierre

1 Like

Weil Leute wie du sie haben wollen.

Ein Handy hat einen Kopfhörerausgang. Und der ist nicht dazu gedacht, an einen Cinch-Eingang (schreibt man mit „i“) angeschlossen zu werden. Weder Pegel noch Impedanz passen zueinander. Das gibt kaum Klangeinbußen, aber erhöhtes Rauschen. Und wegen der gemeinsamen Leitung bei Klinkensteckern ist auch die Trennung der Stereokanäle eingeschränkt. Und es kann leicht zu Übersteuerung führen, wenn man am Handy zu weit aufdreht.

Aber es ist halt erheblich einfacher, einen Adapter für die alte Anlage (vor allem, wenn man nicht weiß, was man da tut und nicht merkt, was das bedeutet) als eine neue Anlage mit einem passenden Eingang zu kaufen.

Der Cinch-Eingang ist genormt, aber der Handy-Ausgang nicht. Weshalb zum Beispiel auch nicht jeder Kopf-/Ohrhörer an jedem Handy optimal benutzbar ist.

Und bei Musikinstrumenten (E-Guitarre / Verstärker) ist gar nichts genormt außer der Mechanik, weil man das eh’ nach Geschmack jedesmal neu einstellt. Dafür ist dann der Einstellbereich unglaublich groß.

Cinch oder Cynch…

Ob es eine „Bequemlichkeit“ darstellt sich für seine Musikanlage einen Adapter zu kaufen um sie weiter zu betreiben, oder einfach die Tatsache, dass es auch bedeutend teurer ist sich eine neue Anlage zu kaufen, lasse ich jetzt einfach mal im Raum stehen. Aber klar. In der Zeit, wo man sich jedes Jahr ein neues iPhone kauft und komplett neues Zubehör um das alte dann im Schrank vergammeln zu lassen dürfte das die übliche Praxis sein. :slight_smile:

„Einfacher“ war nicht abwertend oder negativ gemeint und schloss „preisgünstiger“ selbstverständlich mit ein.

Mein Handy (kein iPhone) habe ich gebraucht gekauft. Aber ich gehöre auch zu den Leuten, die LineageOS installieren können auf Handys, die der Hersteller seit Jahren nicht mehr mit Sicherheitsupdates versorgt. Wenn man das nicht kann, ist man auf halbwegs aktuelle Geräte angewiesen.

Es ist ein Hoax, dass man sich jedes Jahr für ein neues iPhone alles Zubehör neu kaufen müsse. In den bald 13 Jahren, die Apple jetzt schon Handys verkauft, gab es genau 2! verschiedene Anschlüsse. Den alten 30-poligen Dock-Connector und den Lightning-Anschluss. In der selben Zeit hatte so manch anderer Hersteller Mini-USB, Micro-USB, USB-C, MHL, und diverse proprietäre Anschlüsse. Zudem war beim iPhone der Anschluss stets mittig unten, weshalb Halter für das KFZ meist weiter verwendet werden konnten (vor allem, wenn man verstellbare Halter für verschiedene Größen nahm). Bei manch anderem Hersteller wanderten diese Buchsen mit der Zeit schon mal komplett um das Gerät.

Man kann also seit 2012 das gleiche Ladekabel verwenden. Auch das meiste Lightning-Zubehör passt seit dem.

Ich fange schon wieder an zu schimpfen. Entschuldige bitte.

Warum gibt es also so viele verschiedene Stecker-Normen im HiFi-Bereich?
Man müsste eher fragen: warum sind uralte Stecker-Normen wie der Cinch-Stecker noch nicht vom Markt verschwunden? Zum Teil weil manche Stecker und die dazu gehörigen Buchsen schön preiswert sind. Zum Teil auch, weil manche Stecker für ihren Einsatzzweck echt praktisch sind. Zum Teil weil manche Stecker äußerst stabile Verbindungen herstellen.

Einer der besten Audio-Stecker, den ich kenne, ist der XLR-Stecker. Der ist mechanisch stabil, bietet die Möglichkeit einer Rastung und hat drei Pins, was einem die Übertragung von symmetrischen Signalen ermöglicht. Warum hat der sich bis heute nicht im Heim-HiFi-Bereich (breit) durchgesetzt? Wahrscheinlich weil er zu viel Platz wegnimmt. Auf dem Platz, den die Buchse für einen Kanal benötigt, kann ich ganz sicher 4 Cinchbuchse, also 4 Kanäle unterbringen. Zudem sind die XLR-Buchsen in der Regel deutlich stabiler ausgeführt und daher auch teurer. Ein 4-Cinchbuchsen-Panel aus Blech und Kunststoff kostet (wenn man 1.000 Stk abnimmt) 1ct! (Und viel bessere Ware verbaut kaum jemand …) In der gleichen „Qualität“ kostet eine XLR-Einbaubuchse 10 ct. Hinzu kommt, dass man für die symmetrische Übertragung auch noch ein paar Bauelemente braucht.

Dagegen halten lässt sich auch, dass die wenigsten Kunden eine so stabile Verbindung an ihrer Heimanlage brauchen. Und nur wenige wünschen sie die Störsicherheit, die die symmetrische Signalübertragung bietet. Im PA-Bereich sieht das ganz anders aus. Da geht nichts ohne XLR, mit Cinch braucht man den Menschen auf der Bühne nicht zu kommen …

Grüße
Pierre

1 Like