Auf zur Zugspitze!

Hallo Experten,
ich würde gerne nächstes Jahr (wenn die Tage lang sind, also vermutlich im Mai) zur Zugspitze wandern. Der einfachste Weg ist wohl folgender:


Körperlich bin ich soweit fit, laufe 2x pro Woche und komme im Monat auf ca. 70km. Das kann man natürlich nicht mit Bergwandern vergleichen aber ich will zumindest behaupten, ich bin nicht völlig unsportlich. Nun zu meiner Frage:
Wie bereite ich mich optimal darauf vor?
Welche „Trainingsberge“ könnt Ihr mir empfehlen?
Ich will mich optimal auf diese 21km vorbereiten.
Vielen Dank schon einmal!
Gruß Stef

Hi,

die Tour durch das Reintal fand ich relativ langweilig, aber das ist Geschmackssache.

Bei der letzten Zugspitz-Tour (allerdings durch das Höllental) bin ich im Vorfeld viel gewandert, auch lange Distanzen. Falls du auch wieder runter willst, trainiere auch das Bergabgehen! Trotzdem zeitlich großzügig planen. Es kann durchaus sein, dass du irgendwo im ‚Stau‘ stehst. Leider hat sich, vor allem an der Zugspitze, der allg. Umgangston untereinander verschlechtert, es sind viele mit Zeitdruck unterwegs, das kann dann schon nervig werden.

Trotz aller Vorbereitung, ziemlich guter allgemeiner Fitnesd und kurzfristig umgeplanter Tour, komplett rauf und wieder runter an ein Tag, hatte ich darauf einen Höllen-Muskelkater in den Beinen.

Zum Zeitpunkt: Mai könnte noch arg früh sein. Seid besser zu gut ausgestattet als zu schlecht! Trekkingstöcke sind nicht schlecht, ggf auch was für unter die Schuhe bei Schnee/Eis mitnehmen

Das gilt nur aus „bergsteigerischer“ Sicht.
Es ist quälend langer Weg.

Schon mal an Ehrwalder Alm - Gatter’l gedacht?

Servus,

wenn man langfristig planen muss und nicht innerhalb von etwa acht Tagen nach Wetterverlauf entscheiden kann, sind auch die ersten zwei bis drei Juniwochen eigentlich noch zu früh, wegen Tauwetter und möglichen Abgängen von Lawinen, die einen auch in kleinen Formaten, die nicht in den Nachrichten vorkommen, sauber wegputzen können. Wer sich auf länger im Voraus festlegen muss, sollte wohl nicht vor 1. Juli anpeilen.

Schöne Grüße

MM

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Servus,

Aufstiege mit etwa zehn Kilometer Länge und etwa tausend Höhenmetern Anstieg gibt es viele, da kannst Du eigentlich jeden nehmen. Wenn Du so einen dann einmal am Vormittag und dann zum Nachtisch noch einmal am Nachmittag gehst, hast Du eine ungefähre Simulation Deiner Tour. Dann kannst Du immer noch entscheiden, ob Du lieber einen anstrengenden in zwei genussvolle Tage aufteilen und in diesem Zusammenhang eine Nacht auf der Knorrhütte verbringen magst. Sind übrigens keineswegs bloß Schwächlinge und Flachlandtiroler, die auf der Knorrhütte übernachten.

Schöne Grüße

MM

  • ach ja: Und denke unbedingt daran, dass Du Dich rechtzeitig vorher auch ans Abwärtsgehen über > 2.000 Höhenmeter gewöhnen musst. Ohne Gewöhnung respektive Übung kann es sonst passieren, dass Du irgendwann beim Abstieg einen Punkt erreichst, an dem Du vor Schmerzen keinen Schritt mehr tun kannst.

Schöne Grüße

MM

  • nie notwendige Kondition „erarbeiten“
  • die passende Ausrüstung besitzen und auch mitführen (und im Fall von Schuhen auch richtig einlaufen)
  • ausreichend Flüssigkeit nicht vergessen
  • um passendes Wetter beten

:smile:

wünsch’ Dir eine erfolgreiche und auch wunderschöne Tour,
Max

Hi @Littlescare,
danke für Deine Ratschläge.
Ich dachte im Mai wäre der Tag am längsten aber ich werde die Tour dann erst später gehen. Habe also noch mehr Zeit für die Vorbereitung.
Vielen Dank für Dein Posting!

Ne, aber ist diese Tour für einen Anfänger geeignet?

Hi MM,
ich plane nur den Aufstieg und will dann am gleichen Tag mit der Zahnradbahn runter fahren. :blush:

Danke, an der Kondition will ich die nächsten Monate arbeiten. Schuhe habe ich, bin nur auf keinen Kletscher vorbereitet (weder körperlich noch materiell).

Hallo,

meine Schwester, ihr Mann und ihr 15jähriger Sohn haben das ohne Bergsteiger-Kenntnisse gemacht. Keiner der drei macht irgendeinen Ausdauersport.
Ausdrücklich ist für die Tour keine Klettersteigausrüstung nötig.
Zudem kannst du als Anstiegshilfe bis zur Ehrwalder Alm mit der Bahn fahren.

Natürlich: Es geht über Geröll (zeitweise) und auch mal ein Schneefeld kann im Weg liegen (vom Wetter abhängig).

Bis zum Sonn’ Alpin auf dem Platt alles relativ simpel.
Dort ist dann die Entscheidung fällig:
Hat man noch Puste für den Gipfel? Das letzte Stück ist anspruchsvoller.
Man kann dann aber auch die Seilbahn nehmen.

Google mal nach dem Gatter’l Ticket, beinhaltet die Seilbahntickets.
Der Anstieg über das Reintal ist meist zweitägig angelegt. Das erhöht das Wetterrisiko.
Die Gatterl-Tour ist kürzer, interessanter und „bergiger“.
Du wanderst halt nicht eine gefühlte Ewigkeit auf einem Talweg neben der Partnach, sondern es geht schnell ins Gebirgige - was bei einem so gut ausgebauten, gesicherten Weg kein Problem ist (für Sandalen-Geher und Leute ohne Trittsicherheit natürlich ungeeignet!).

Beachte die Wetterlage, im Talkessel der Zugspitze Richtung Reintal halten sich oft nasse Nebel.
Die Webcams der Zugspitze ( www.zugspitze.panomax.com ) helfen da.

MEINE Kondition reicht für keine der Touren. Ich bin zu klein für mein Gewicht.
Ich kenne das Reintal nur bis zur Bockhütte (wo ich über den Weg zum Kreuzeck krabbel, der übrigens auch sehr nett ist).
Vielleicht wäre das auch für euch ein erster Test: Partnachklamm - Reintal - Bockhütte - dann Richtung Hochalm an der Bernadeinwand entlang und am Ende zum Kreuzeck. Dann runter mit der Seilbahn und zu Fuß (asphaltierter Fußweg, der am Ende der Tour langweilig und quälend lang erscheint) oder mit der Zugspitzbahn zurück zur Sprungschanze, wo ihr am Morgen geparkt habt.

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Damit du die letzte Bahn erwischst, musst du so ca. gegen 5 Uhr morgens los.
Netto-Gehzeit liegt so bei 10h!
Deswegen schrieb ich schon: Die Tour wird meist zweitägig gemacht.
Bei allen Anstiegen über das Reintal kommst du am Sonn Alpin vorbei, Talstation der Gipfelbahn und Endstation der Zahnradbahn. Man kann hier 360 Höhenmeter sparen, aber verliert den Erfolg, sich den Gipfel erwandert zu haben.

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Es gibt keinen echten Gletscher mehr auf der Zugspitze.
Im Mai hast du aber noch ordentlich Schnee!

Ich empfehle nochmal www.zugspitze.panomax.com - dort Archiv anklicken und mal einfach Mai 2017 wählen. Da ist alles komplett weiß. Bis Ende April laufen da auch noch die Lifte!

Leg den Urlaub auf Ende Juni.
Die Johanni-Feuer muss man auch mal erlebt haben, finde ich!

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Nachtrag:

Ich höre aus deinen Fragen eine relativ starke Unsicherheit heraus, was du dir zutrauen kannst.

Teste dich daher vorher mit dem Aufstieg Partnachklamm - Reintal - Bockhütte - Hochalm - Kreuzeck (alternativ ab der Hochalm, wenn noch Kondition da ist, zum Osterfelderkopf).

Ab Kreuzeck und Osterfelderkopf kann man sich mit der Seilbahn den Abstieg ersparen.

Wenn du in dem Gebiet länger bist: Achtung vor dem Jubiläumsgrat. Steht man auf der Alpspitze (über einen Klettersteig schnell vom Osterfelderkopf erreicht), winkt die Zugspitze zumn Greifen nah. Erstens ist sie aber nicht nahe, zwietens ist der Grat tückisch. Dort gibt es leider oft Unfälle von Selbstüberschätzern. (Für mich sowieso außerhalb meiner Konditionsgrenze. Aber ich machte viele Jahre Urlaub in Grainau, mein Gastgeber war bei der Begrwacht und erzählt gerne - und wenn man wieder den Christoph Murnau ins Höllental fliegen sieht, weiß man schon ungefähr, was wieder mal passiert ist).

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Servus,

unabhängig von dem im Hochgebirge recht späten Frühjahr ist der längste Tag fast immer der 21. Juni, ab und zu mal auch der 20. Juni, aber nie im Mai.

Schöne Grüße

MM

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you made my day :thumbsup:

Hallo, ich kürze mal ab und fasse zusammen:

Vor Juli geht im Hochgebirge ohne Ski nichts.

Der Weg durchs Reintal ist der einfachste und längste, aber keinesfalls unattraktiv. Übernachtung würde ich in der Knorrhütte vorsehen.

Kaum schwieriger und soweit kürzer, dass man in einem Tag durchkommen könnte, wenns sein muss, ist die Variante von Ehrwald über Ehrwalder Alm und Gatterl. Ab Knorrhütte ist der Weg identisch. Wäre hier für Dich meine Empfehlung. Oder eine Kombination, denn runter willst Du ja auch wieder.

Alles andere nicht, bevor man Trittsicherheit und Schwindelfreiheit auf mehreren anderen Bergen getestet hat.

Dann wären da die Wege von Ehrwald oder auch Eibsee über die Wiener-Neustädter Hütte, das sind die kürzesten überhaupt. Und dann erst der Weg durchs Höllental, das ist was für sehr erfahrene Leute und auch wieder länger.

Bei den beiden letzten Routen muss man auch auf Schnee und Eis eingerichtet sein.

Als Vorbereitung für die einfachen Wege reichen Tagestouren in den Mittelgebirgen (20 - 25 km und einige Höhenunterschiede) mit Rucksack m.E. aus. Vor Ort z.B. der Krottenkopf oder in Österreich der Daniel. (Google hilft Dir.)

Viel Spaß

Barmer

Muß es denn eigentlich die Zugspitze sein? Der Berg ist soo überlaufen, das ist kein Spaß mehr. An einigen Stellen gibt es Warteschlangen und oben am Gipfel…

Es gibt so viele Berge, die viel schöner sind und nicht ganz so arg überlaufen.

Warst Du schon mal in den Bergen unterwegs? Es gibt leichte Aufstiege zur Zugspitze, die nicht arg schwierig sind, konditionell aber fordernd und manche bekommen da auch schon ein wenig Probleme mit der Luft.

Kondition baust Du auf, in dem Du joggst, walkst und oder schwimmst, regelmäßig mehrmals wöchentlich. Wichtig ist gutes Schuhwerk. Und trotz guter Kondition ist Bergwandern konditionell sehr fordernd und die beste Kondition für Bergwandern, bekommt man durch Bergwandern. Feste knöchelhohe Schuhe, wenn Du noch nie Geröll gelaufen bist. Wanderstöcke wären auch nicht verkehrt.

Wichtig auch ein guter Rucksack der optimal auf Deinen Rücken passt. Den auch regelmässig tragen. Taste Dich langsam an das Gewicht, das Du mitnehmen willst. Eine gute Bergwanderzeit ist Juni - Oktober. Je nach Höhe auch später, bzw. früher. Wichtig ist, das Wetter im Auge zu haben. Für einen Anfänger kann nasser Fels zum Problem werden. Und auch im August ist es nicht selten, daß es am Berg schneit.

Genügend Getränke mitnehmen ist auch wichtig. Und frühzeitig losgehen. Gewitter in den Bergen kommen meist am Nachmittag und falls irgendwas unterwegs sein sollte, hat man eine Zeitreserve. Zeit ist am Berg ein Sicherheitseffekt.

Ich würde an Deiner Stelle erst an kleineren Bergen üben, schauen wie Du mit steilen Stücken bergauf und bergab zurecht kommst. Vielleicht kannst Du ja davor die eine oder andere Tagestour machen und Dich so vorbereiten.

Gruß
Tina
P.S. Die schönsten Berge sind die, auf die keine Seilbahn hinauf führt