Aufbruch ... Aquarium ... der Weltraum, unendliche Weiten oder kurzer Ritt?

Wissenschaft Physik
#1

Guten Morgen,

ich kaufe ein handelsübliches Aquarium (100 x 50 x 50 cm oder so; ich kenne mich damit nicht aus), in das ich aber kein Wasser fülle. Dann bastle ich einen Deckel, der luftdicht abschließt. Diesen montiere ich (Höhe NN) auf das leere Aquarium. Am Ende schieße ich die ganze Chose dann in den Weltraum … :rocket:

In diesem Gedankenspiel kann ich das; basta!

Platzt das Aquarium im All, so dass weniger kastenförmiger, dafür aber mehr schrapnellmäßiger Weltraumschrott entsteht oder hält mein „Schiff“ den Verlust des äußeren Gegendrucks so ohne Weiteres aus (???) … :flushed:

Zusammengefasst: Handelsübliches Aquarium, mit Luft drin (ganz voll), im ansonsten luftleeren Raum (Vakuum). Was sind die Folgen?

Glückauf!

#2

Guten Morgen Grube Sonne,

das Ding käme noch nicht mal im Weltraum an.
In der Annahme das Deine Konstruktion tatsächlich luftdicht ist, würde der mit zunehmender Flughöhe steigende Druckunterschied zwischen drinnen und draußen dazu führen, dass Dein „Schiff“ sich schon auf dem Weg nach “oben“ in seine Einzelteile zerlegt.

Dein
Ebenezer

#3

Sollte kein Problem sein.
Ist das gleiche Problem mit dem Fahrradfahrer und Airlines seit Jahren konfrontiert sind. Muss ich die Luft aus den Reifen lassen um das Fahrrad im Flieger mitzunehmen.
Hier auf NN haben wir einen Druck von 1 Bar, im All einen Druck von 0 Bar. Ergo steigt der Druck in deinem Aquarium um ein Bar an wenn es im Weltraum ist - das sollte es aushalten genauso wie ein Fahrradreifen einen um 1 Bar erhöhten Druck aushält. Geplatzt ist noch keiner von dem ich weiß und trotzdem verlangen die Fluggesellschaften das Ablassen immer wieder, diskutieren zwecklos.
Gruß
Gerald

#4

Das sehe ich anders.

1Bar mehr, selbst 1 Bar über dem maximal erlaubten Druck ist für nen Reifen kein Problem.

Allerdings, 1 Bar entspricht einer Gewichtsbelastung von 10 Tonnen/m^2, wenn die großen Seiten nen halben Quadratmeter haben, drücken da 5 Tonnen auf jede Scheibe. Das ist ein Problem.

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#5

Das Aquarium ist dazu gedacht, Wasser zu enthalten. Das Wasser hat aber keinen großen Druckunterschied zur Außenseite, außer dem durch den Wasserstand erzeugten Druck am Boden. Und der kommt bei gerade mal einem halben Meter Wasserhöhe nicht mal in die Nähe von einem bar - das sind grad mal 0,05bar.

Ein Auarium ist für 1bar nicht im entferntesten ausgelegt.

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#6

Ehrlich gesagt glaube ich, dass als erstes die Silikondichtungen , mit denen die Scheiben verbunden sind, die Scheiben los lassen. Dann flögen Scheiben und Dichtungen durchs All.

#7

Die kleben bei einem Auarium im allgemeinen die Scheiben an den Stahlrahmen, oder? Einem Stahlrahmen, der kleinere Öffnungen hat als die Scheiben groß sind, oder?

Der Innendruck sollte die Scheiben eigentlich gegen die Dichtungen drücken. Bis die Scheibe platzt. Das sollte erheblich früher passieren als dass die geklebte Dichtung durch die wegen der geringen Fläche gegen die Druckseite ebenso geringen Querbelastung rausfliegt.

Und dass die Scheibe durch die zu kleine Öffnung fliegt? Scheiben lassen sich nicht zerstörungsfrei so weit komprimieren, dass das passieren könnte.

#8

Daran machen wir mal das weltgrößte Fragezeichen.

Welche Diskussion willst Du da auch führen? Willst mit einer Matrix vom Schlauchhersteller auflaufen und denen anhand von Reifenbreite und Körpergewicht beweisen, daß die 300 Hektopascal, die aufgrund des Luftdrucks im Laderaum noch obendrauf kommen, weder den Schlauch zum Platzen bringen noch den Reifen von der Felge abrutschen lassen?

Am Ende wird es so sein, daß die 300 hp nix ausmachen, aber Diskussionen will da auch keiner führen. Bleibt also nur, mit Fluggesellschaften zu fliegen, die sich keinen Kopf um das Thema machen. Laut Herrn Drösser ist das z.B. die Lufthansa.

Im übrigen: das, was auf der Luftpumpe draufsteht, ist das, um das der Druck im Schlauch höher ist als der Umgebungsdruck. Daher gabs früher mal die Einheit ATÜ = Atmosphärenüberdruck.

#9

Tach,

die größte Scheibe hätte die Maße 50cm x 100cm.
Das ist ein halber Quadratmeter.
Daran zerren im Vakuum dann ca. 5000N. Das ist eine Kraft, die der Gewichtskraft von 500kg entspricht. Gleichzeitig ziehen 5000N auch zur anderen Seite.

Also einfache Frage:
Würdest du 500kg Masse an einem Saugnapf aufhängen, der am Aquarium klebt?

Der normale Betriebsdruck beträgt maximal 50cm Wasserhöhe = 50hPa. Im Vakuum sind es dagegen rund 1000hPa - das dürften weder Scheibe noch Klebedichtung aushalten.

#10

Hallo Gerald,

das ist deshalb kein Problem, weil im Frachtraum einer Passagiermaschine derselbe Druck herrscht wie im Passgierraum, da er Teil der Druckkabine ist (sonst könnte man auch keine Getränke im normalen Koffer transportieren)
Wenn der Druck aber plötzlich abfallen sollte und das Flugzeug hoch genug fliegt, könnten die Schläuche in den Reifen explodieren.
Ob diese Explosion aber im Fall der Fälle das Flugzeug beschädigen könnte oder nur ein höchst unerwünschtes Geräusch ergibt, mag ich nicht zu beurteilen.

Dein
Ebenezer

#11

Okay, halten wir fest:

Aquarien eignen sich einfach nicht so gut für interstellare Reisen. Und auch nicht für den Transport in Frachträumen von Passagierjets. Es sei denn, es prangt irgendwo ein Kranich drauf.

Vielen Dank!

Btw.: Eine Blechtonne, der man die Luft entzieht, wird vom Atmosphärendruck zerquetscht. Auch sehr spektakulär.

Glückauf!

#12

Rechenfehler.

#13

Gern geschehen.
Wo?

#14

Hallo!

Wo?

Keine Ahnung.

Mathe ist nicht mein Ding.

Aber ich schätze, es sind fünf Tonnen statt 500 kg.

Grüße

Andreas

#15

Mathe ist nicht dein Ding,
du schätzt,
aber trotzdem hast du Recht.

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