Aufenthalt der 3 Jährigen Tochter nach Trennung

Guten Tag,
mein Ex Mann und ich haben uns vor etwas über einem Jahr getrennt und habe eine jetzt 3 Jahre alte Tochter. Sie ist in der regel von 9:30-15 Uhr in der Kita, allerdings sind wir uns über ihren restlichen aufenthalt sehr uneins und daher suche ich mal noch andere Meinungen. Um das ganze möglichst Sachlich zu halten, lasse ich bewusst meine Meinung und die Lösung die aktuell läuft raus. Ich stelle einfach nur die Optionen vor die da sind und hoffe auf ihre Hilfe zu entscheiden, was für unsere Tochter am sinnigsten Währe. Zur Situation: Mein Ex ist Nachhilfelehrer und arbeitet daher immer Nachmittags bis (je nach Wochentag) 18-19 Uhr. Ich habe bisher als Barkeeperin gejobbt, aber nur auf Minijobbasis und meißtens nur am Kinderfreien Wochenende und bin gerade im Begriff mich als Tagesmutter selbstständig zu machen. Mein Ex und ich möchten die Kleine beide bei uns haben und beide viel zeit mit ihr verbingen. Und wir haben beide neue Partner, mit denen sich die Kleine versteht.

  1. Die Kleine könnte bei mir leben und jedes zweite Wochenende zu Papa. Der Nachteil daran ist ganz klar, dass sie ihn dann recht wenig sieht und er seine Tochter ja genau so wenig.
  2. Ich nehme sie in der Woche und er am Wochenende. Wir hätten beide gleich viel von ihter Freizeit, aber für ihn besteht kaum noch die Changse am Wochenende mal ein Privatleben ohne Kind zu haben und ich habe kaum die Changse mal nen größeren Ausflug oder ähnliches mit ihr zu machen.
  3. Die Kleine könnte auch komplett bei ihm leben und ich nehme sie jedes oder jedes zweite Wochenende, die gleiche Problematik wie in Punkt 2 + der Tatsache, dass sie ihre Nachmittage dann immer bei einer Tagesmutter oder Oma oder Opa verbringen muss, weil er ja bis abends arbeitet.
  4. Wir wechseln Wochenweise. Dabei ist nur wieder die Problematik, dass seine Nachmittäglichen Arbeitszeiten wieder von den Großeltern abgedekt werden müssen und da haben wir (da wir beide auch geschiedene eltern haben) gleich 4 paar von aber keine davon könnte 5 Nachmittage die Woche abdeken, d.h. da würde sie auch etwas wechseln.
  5. Sie geht morgens in die Kita, kommt dann übern Nachmittag zu mir und geht dann abends und zum schlafen zum Papa und die Wochenenden werden gewechselt. Der Nachteil dabei ist ganz klar, dass die Kleine auch wieder ne menge hin und her hat, weil sie täglich zwischen Mama und Papa pendelt.

Jetzt bitte ich sie um eine Meinung dazu, was wohl am wenigsten Schlimm für meine Tochter ist. Ich würde mich auch sehr über pädagogisch fundierte Meinungen dazu freuen. Oder über andere Ideen zur Lösung der Problematik.

Danke im Vorhinein!

Hallo,

du hast noch nicht alle Varianten ausgeschöpft. :-)) Bei der Freundin meiner Tochter ist das so, dass sie und ihre Geschwister alle 2-3 Tage abwechselnd bei der Mutter und beim Vater sind, so dass beide Elternteile die Kinder mal das eine und mal das andere Wochenende haben. Damit würde das Problem von Nr. 2 (das heißt übrigens „Chance“) entfallen. Ob das schlimm ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen, aber ich persönlich finde es sehr anstrengend, denn ständig sind irgendwelche Sachen, die sie braucht, ob Klamotten oder etwas anderes, beim anderen Elternteil, bei dem sie gerade nicht isst.

Gruß
Christa

Sorry, habe LRS…
Danke erstmal für die Antwort. Ja das währe auch eine Option, aber auch wieder mit dem Nachteil, dass seine Arbeitszeiten wieder von den Großeltern abgedekt werden müssten, was wohl auch nicht so gut für die langzeitige Bindungfähigkeit sein soll, durch das viele hin und her.

Variante 2 muss auch nicht in Stein gemeißelt sein. Wenn ihr euch noch halbwegs gut versteht (wobei man nie weiß, wie sich das weiter entwickelt, wenn das einem nicht doch irgendwann „lästig“ wird), könntet ihr euch ja auch darauf einigen, das grundsätzlich so zu machen, Mama in der Woche, Papa am Wochenende, und ab und zu nimmt Mama sie auch am Wochenende (und Papa ggf. in der Woche, zur Not mit Hilfe der Großeltern, zur Not mal aber eine Woche auch gar nicht, dafür hätte er am Wochenende „sturmfreie Bude“). Dafür kann Papa sie auch mal im Urlaub 2 Wochen am Stück ganz für sich haben.

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Hallo

Ich würde zu einer Variante tendieren, bei der die Tage äußerlich gesehen möglichst gleich ablaufen. Das wäre also der Vorschlag, dass sie nachmittags bei dir und abends beim Papa ist… Das halte ich für die am wenigsten stressige Variante, jedenfalls für das Kind, sofern ihr nicht zu weit auseinander wohnt. Außerdem könntet ihr beide ein intensives Verhältnis zu ihr aufbauen bzw weiter entwickeln.

Von diesen Papa-Wochenenden alle 14 Tage halte ich gar nichts, und schon gar nicht für so ein kleines Kind.

Drei Tage hier und drei Tage da (das schlug ja jemand vor), das stelle ich mir auch sehr stressig vor. Ich würde jedenfalls auf keinen Fall so leben wollen.

Wenn das Kind älter geworden ist, würde ich das System nochmal überdenken. Und vorher vielleicht noch die Meinung eines echten Experten (Kinderpsychologen) einholen.

Viele Grüße

Hi

Mein Lebensgefährte (Vollzeit berufstätig) und die Mutter seines Sohnes (halbtags berufstätig) hatten das wie folgt geregelt

Sohn war Dienstags ab abends & wechselweise Freitag&Samstag (ganz) oder Samstag&Sonntag (ganz) bei ihm den Rest bei ihr - Schulferien wechselten sie jährlich Pfingstferien oder Sommerferien je 2 Wochen Urlaub allein <\b>mit Sohn ab

Wenn sonstige Betreuungszeiten anfielen die beide nicht konnten, war er bei Oma/Opa (ihre Eltern)

Übergabe war wochenends oft auf Konzerten die beide (bzw wir alle ;)) gern besuchten :slight_smile: oder Kind wurde gebracht …

Wenns zeitlich mal doof war (wegen Job) hat man sich kurzgeschlossen und auch mal getauscht - aber sie haben beide viel Wert darauf gelegt, das sehr konsequent durchzuziehen, weil feste Regeln dem Kind UND den Eltern Sicherheit und Stabilität geben

Ihnen war das Kind wichtig - und nicht ihre verletzten Eitelkeiten

Das war sehr gut für alle Beteiligten - auch für mich - mittlerweile sind wir alle sehr gut befreundet … gehen zusammen weg - schauen gegenseitig nach den Haustieren im Urlaub etc

Ich denke je weniger eifersüchtig man an die Planung geht und dabei nicht das ‚Wohl des Kindes‘ als vermeintlichen Grund vorschiebt sondern es wirklich im Blick hat (und Kindern sind getrennte Eltern die freundlich und respektvoll mit einander umgehen lieber als welche die sich kleingeistig bekriegen) um so einfacher wird es für alle

Gruß h

Hallo,

Freunde von mir haben das vermieden, indem die Eltern gewechselt haben, nicht die Kinder. Allerdings in anderer Konstellation. Eigentlich bräuchte man dafür drei Wohnungen: Eine für Kind mit wechselnden Elternteilen und jedem Elternteil ein wenigstens kleines Refugium für die Zeit allein.
Der Großteil der Anstrengung liegt dann bei den Erwachsenen.

Bei denselben Freunden ergab sich später, dass der Vater mit seiner neuen Freundin nur ein paar Häuser weiter wohnte, so dass die Kinder sehr unkompliziert zu ihm konnten, auch mal kurz zwischendurch. Evtl. auch für die Eltern nicht ganz einfach, je nachdem, wie sie zueinander stehen.

Viele Grüße,

Jule

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Hallo,

der Nachteil ist meiner Meinung nach gleichzeitig ein Vorteil: Sie sieht Euch beide jeden Tag. Und sie hat einen festen Ort, an dem sie abends einschläft und morgens aufwacht, von den Wechselwochenenden mal abgesehen.

Es gibt auch Kinder, die nach der KiTa immer noch bei Oma und Opa sind, bis die Eltern Feierabend haben - das ist im Grunde fast dasselbe. Regelmäßig und fürs Kind berechenbar.

Für Dich sehe ich einen Nachteil, weil Eure Tochter wahrscheinlich den Ort, wo sie schläft, als Lebensmittelpunkt empfinden wird.
Evtl. ließe sich noch ein langer Abend bei Dir einplanen. Mit dem Nachteil, dass sie mehr Hin und Her hat, aber dem Vorteil, dass sie die Abend- und Morgenroutine auch mal mit Dir hat. Und der Vater hat einen Abend in der Woche frei.
Einen festen Wochentag dafür fände ich wichtig, so dass sie weiß: Wenn ich in der KiTa Turnen habe, schlafe ich bei Mama. Und am einfachsten ist das, wenn es bei Dir Schlafanzug und Zahnbürste gibt, die auf sie warten. Dann muss nur das Kuscheltier noch mit.

Viele Grüße,

Jule

Mit 3 ging zumindest meine Tochter noch um 18:30 - 19:00 Uhr ins Bett, also wäre das etwas, um die Stunden aufzuteilen, aber nicht die mit dem Kind verbrachte Zeit.

Das sollte man sowieso ab und zu.

Gruß
Christa

Hallo,

da hast Du recht - je nach Zu-Bett-geh-Zeit. Allerdings hat der Vater ja gar nicht vorher Zeit.
Und ich finde, solche gemeinsamen Alltagsvollzüge zu haben wie Schlafengehen, Frühstück am Morgen, das schafft eine große Verbindung. Auch wenn’s anstrengend sein mag, weil Kinder ins Bett zu bringen und morgens rechtzeitig zur KiTa fertig zu haben nicht gerade als Entspannungsprogramm durchgeht.

Viele Grüße,

Jule

Hallo Jule,

deswegen sprach ich das an, dass die Lösung auch nicht wirklich im bisher erklärten Sinne ist, dass die Tochter ungefähr gleich viel von beiden Eltern hat.

Ich weiß nicht, wie weit die Eltern auseinander wohnen, aber auch für ein dreijähriges Kind ist es anstrengend, ständig auf Achse zu sein, weil es gerade von einem Elternteil zum anderen „pendelt“.

Gruß
Christa

Also dazu möchte ich anmerken, dass sie immer gegen 20 uhr ins bett geht und dafüe auch morgens erst um 9:30 uhr zur kita. Da wir bisher beide immer nachmittags und abends gearbeitet haben, haben wir mit ihr nen etwas späteren rythmus. Also er hat abends immernoch ca. 1 stunde freizeit und dann abendessen und ins bett bringen mit ihr.

Hallo

Willst du uns jetzt nachträglich evtl mitteilen, wie ihr es denn nun macht? Mich würde das schon ein bisschen interessieren

Viele Grüße

Aktuell ist sie Immer Vormittags in der Kita, Nachmittags bei mir und Nachts bei Papa. Nur Mittwochs Nachmittags ist sie bei Opa, damit ich auch Nachmittägliche Termine wahr nehmen kann und Donnerstags schläft sie bei mir, damit mein Ex aucvh mal ne Nacht frei hat und die Wochenenden werden gewechselt… alles ganz schon viel hin uns her… denn es kommt ja auch immer mal die situation, wo sie auch mal zusätzlich ne Nacht oder nen Tag bei einem der 4 Großelternpaare verbringt…

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Hallo,
zumindest für die Anfangszeit würde ich auch vorschlagen, dem Kind einen möglichst geregelten Tagesablauf zu ermöglichen. Das kann ja im Laufe der Jahre immer noch überarbeitet werden. Natürlich ist die Situation in keinem Fall wirklich optimal für beide Partner. Aber auf Dauer müsst ihr euch definitiv entscheiden, bei wem das Kind dann im Endeffekt wohnen soll.