Auffanglager

Hallo Wolkenstein,

Für meinen Geschmack verharmlost Du die KZs. Lager wie Dachau,
Auschwitz oder Mauthausen entstanden nicht schrittweise,
insofern ist´s für mich Verharmlosung von Verbrechen, wenn
Auffanglager als „kleiner Schritt zum KZ“ bezeichnet werden.

Genau das Gegenteil ist der Fall!
Ich nehme solche Lager toternst.
Übrigens stimmt mein Satz: „…ein kleiner Schritt“. Dachau, Auschwitz… hatten Vorläufer (siehe auch das Posting von Günter). Diese Lager sind keine Erfindung der Nazi gewesen. Doch alle hatten eines gemeinsam: die Konzentation vieler Menschen auf einen Ort in abgeriegelten Gebieten. Daraus entstanden die KZs. Und wofür wurden die verwendet? Um unliebsame „Elemente“ unter Kontrolle zu haben. Hinter Stacheldraht. Die „Ehre der Erfindung“ hatten die Nazis nur für die Perfektion.
Berühmt-berüchtigte KZs waren die Lager der Engländer für gefangene Buren in Afrika. Das waren auch schon Vernichtungslager. Dort starben die Menschen auch wie die Fliegen.

Das zum einen; zum andren, in welcher Funktion hat Schily das
vorgeschlagen? wenn er das nicht auf einem
Innenminster-Treffen der EU tat, dann hat Frank recht und
Deine Frage ist im falschen Brett.

m.W. ist es eine europäische Angelegenheit. Auch wenn evtl. D als erstes vorprescht und solche Lager errichtet. Als nächstes kommt mit Sicherheit Frankreich und beteiligt sich daran. Die anderen folgen.

Rein prinzipiell ist nicht jeder afrikanische Flüchtling ein
Wirtschaftsflüchtling.

nein, bestimmt nicht (siehe z.Zt. Sudan). Doch der Unterschied ist sehr oft auf Anhieb nicht zu sehen. Ein Lager dieser Art ist trotdem nicht nötig, wenn man konsequent gegen Illegale und deren Beschäftiger (Ausbeuter) vorgeht. 4 Panzer weniger und wir haben genügend Geld für Personal, diese Kontrollen durch zu führen. Wenn dann noch die Bestechlichkeit rigoros bekämpft wird, ist der Prozentsatz der Illegalen und der Wirtschaftsflüchtlinge verschwindend gering. Außerdem spricht sich das sehr schnell herum, dass man in D schnell erwischt und abgeschoben wird.
Nebeneffekt: die Schwarzarbeit sinkt drastisch.

Zudem ist es höchst an der Zeit, dass
sich Europa etwas gegen seine drohende Überalterung überlegt.
Geregelte Einwanderung unter festgelegten Bedingungen wär -
unter anderem - eine Möglichkeit.

Da bin ich etwas vorsichtig. Denn fremde Kulturvölker in großem Stil in eine denen vollkommen andere Kultur zu bringen ist m.M. nicht das geeignete. Außerdem hat unsere Politik hier massive Probleme, nur den nach D zu lassen, der auch „gewinnbringend“ für D ist, also benötigt wird. Ich sehe da allerdings kein Problem, Hilfsarbeiter abzulehnen und Spezialisten zu uns reinzuladen. Wenn dann noch die Sozielpolitik in D sich ändert und Familien mit mehr als 2 Kinder nicht als asozial angesehen werden, wenn Vermieter großer Wohnungen, die Familien mit mehr als 2 Kinder ablehnen mit einer finanziellen Strafe belegt werden und wenn diese Familien extra gefördert werden (da gibt es massig Möglichkeiten), dann wird D nicht mehr überaltern.
Allerdings muss man die Konsequenz daraus auch sehen: nicht die Geburtenzahl hilft die Renten zu bezahlen, sondern ausschließlich die Vollbeschäftigung. Würden 80 %unserer 5 - 7 Millionen Arbeitslosen Arbeit bekommen, könnte man sagen: Rentenloch? Was ist das?
Doch dazu bedarf es eines Umdenkens der Regierung, der Unternehmer und auch im gewissen Mass der AN. Schmarotzer müssten ausgesiebt werden. Aber nicht damit, dass man die Allgemeinheit bestraft. Wenn Du Läuse hast, lässt Du Dir ja auch nicht den Kopf abhacken!
Grüße
Raimund

hallo Frank,
hier täuscht Du Dich: das ist nicht ein reines deutsches Problem, sondern ein europäisches. Schilly ist nicht der einzige, der darüber nachdenkt.
Doch er prescht in typisch (hier muss ich dieses Wort anwenden) deutscher Manier vor und will Wegbereiter sein.
Man könnte diesen Threed auch in Auslandspolitik unterbringen: die Lager sollen in Afrika errichtet werden (Nigger zu Nigger!)
Grüße
Raimund

hallo datafox,
Du willst mal wieder etwas in Deinem Sinne umdeuten, oder?
Ich spreche hier von Auffanglagern, nicht von Wirtschaftsflüchtlingen.
Außerdem hat das Wort KZ nicht unbedingt nur mit Juden zu tun, auch wenn sie es gerne so hören.
Ein KZ (ich meine hier die deutschen) war für alle unliebsame Elemente da: Juden, Zigeuner, Deutsche (der Vater meiner Kousine starb in Dachau: Kommunist), usw. Das einzige, was mit Juden zu tun hat, ist die Anzahl der Internierten.
Das berechtigt diese allerdings nicht, sie „als Markenzeichen zu verwenden“.
Zur Geschichte: KZs gab es unter den Engländern in Südafrika, unter den Polen (mit jüdische Besatzung) zur internierung der missliebigen Deutschen, gabe es auch in der Sowjetunion (nur nannte man ees da Gulag).
Grüße
Raimund

Hallo Wolkenstein,

Hi Raimund!

Für meinen Geschmack verharmlost Du die KZs. Lager wie Dachau,
Auschwitz oder Mauthausen entstanden nicht schrittweise,
insofern ist´s für mich Verharmlosung von Verbrechen, wenn
Auffanglager als „kleiner Schritt zum KZ“ bezeichnet werden.

Genau das Gegenteil ist der Fall!

Wenn Du die Lager der Engländer aus den Burenkriegen mit den deutschen KZs der Nationalsozialisten vergleichst, dann verharmlost Du und zwar gehörig.

Ich nehme solche Lager toternst.

„Solche“ wie Mauthausen oder „solche“ wie in den Burenkriegen?

Übrigens stimmt mein Satz: „…ein kleiner Schritt“. Dachau,
Auschwitz… hatten Vorläufer (siehe auch das Posting von
Günter). Diese Lager sind keine Erfindung der Nazi gewesen.

Da liegt doch genau das Problem. Nur deswegen, weil ich einen Hammer habe, muss ich ihn nicht einem anderen über den Scheitel ziehen. Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich!
Die Qualität, geschätzter Raimund, der Lager im 3. Reich und der Engländer ist eine grundverschiedene.

Doch alle hatten eines gemeinsam: die Konzentation vieler
Menschen auf einen Ort in abgeriegelten Gebieten.

Mal eines meiner Beispiele: Eine Aminosäurenkette und Du, Ihr besteht beide aus Sternenstaub. Dennoch ist die Kette nicht ein kleiner Schritt Richtung Du, sondern qualitativ etwas anderes. Da sind zwischen der Aminosäurenkette und Dir Sprünge drin, die diesen Vergleich geradezu absurd machen.

Daraus entstanden die KZs. Und wofür wurden die verwendet? Um
unliebsame „Elemente“ unter Kontrolle zu haben. Hinter
Stacheldraht. Die „Ehre der Erfindung“ hatten die Nazis nur
für die Perfektion.

Das ist ja grad die Verharmlosung! Die KZs des 3. Reichs dienten kaum dazu, Leute zu isolieren, sondern sie sollten krepieren in diesen Lagern.

Berühmt-berüchtigte KZs waren die Lager der Engländer für
gefangene Buren in Afrika. Das waren auch schon
Vernichtungslager. Dort starben die Menschen auch wie die
Fliegen.

Tststs, das weiss ich doch ohnehin. Massig Leute, erbärmliche hygienische Zustände, wenig zu essen … keine Frage, die Engländer haben auch ihre scharzen Flecken auf ihrem historischen Hemd. Aber Verharmlosung bleibt Verharmlosung!

m.W. ist es eine europäische Angelegenheit. Auch wenn evtl. D
als erstes vorprescht und solche Lager errichtet. Als nächstes
kommt mit Sicherheit Frankreich und beteiligt sich daran. Die
anderen folgen.

Solange sich nicht andere EU-Länder an die Forderung dranhängen, ist das Schilys Privatmeinung oder ein innenpolitisches Thema. Vergleich da mal Bossis Forderung, mit Kanonenbooten auf Flüchtlingsschiffe Jagd zu machen!

nein, bestimmt nicht (siehe z.Zt. Sudan). Doch der Unterschied
ist sehr oft auf Anhieb nicht zu sehen.

Stimmt.

Ein Lager dieser Art ist trotdem nicht nötig, wenn man konsequent
gegen Illegale und deren Beschäftiger (Ausbeuter) vorgeht.

Dieses Vorgehen wäre notwendig, eine gerechtere Verteilung des Weltvermögens aber ebenso.

Nebeneffekt: die Schwarzarbeit sinkt drastisch.

Die Schwarzarbeit ist auch ein Steuerproblem; soll heißen, die Besteuerung für den Faktor Arbeit ist zu hoch.

Da bin ich etwas vorsichtig. Denn fremde Kulturvölker in
großem Stil in eine denen vollkommen andere Kultur zu bringen
ist m.M. nicht das geeignete.

Du musst nicht gleich ganze Völker zu integrieren versuchen.

Grüße

die Grüße erwidernd

Raimund

Wolkenstein