Oh oh oh, das ist jetzt aber grober Unfug. „Auf-“ bedeutet mitnichten immer eine Richtung und ein Objekt. Denke an „aufessen“ (keine Richtung) oder „aufpassen“ (intransitives Verb, ebenfalls keine Richtung) oder an „auffallen“ (auch intransitiv, auch keine Richtung). Über „hangen“ sprechen wir hier auch gar nicht, sondern über „aufhängen“. Ein Wort kann übrigens im Deutschen natürlich sowohl transitiv als auch intransitiv sein. „Essen“ zum Beispiel (Ich esse. Ich esse Pizza.) oder „sterben“ (Er stirbt. Er stirbt einen qualvollen Tod.).
Recht hast du aber mit der Aussage, dass es *aufgehangen als Verbform nicht gibt, nur die Begründung war nicht richtig. Ich nehme an, dass die Leute das als Analogie zu „aufgefangen“ bilden.
Allerdings, und das wundert mich jetzt doch, war das Wort früher viel häufiger anzutreffen, siehe hier:
http://books.google.com/ngrams/graph?content=aufgeha…
Meine Annahme vor dem Nachgucken in Duden und Canoo war eigentlich auch, dass es sich bei „aufgehängt“ um ein Partizip Perfekt Passiv (Partizip II) handelt, wie du ja richtig gesagt hast, währen „aufgehangen“ eher als Adjektiv fungiert. Oder eben, dass es eine ähnliche Distribution wie bei „erschreckt“ vs. „erschrocken“ gibt. Oder etwas wie bei „geschliffen“ und „geschleift“, so dass eins das Resultat bzw. Zustandspassiv bezeichnet (der Diamant ist geschliffen) und das andere den Vorgang bzw. das Vorgangspassiv (der Bandit wurde durch die halbe Wüste geschleift). Allerdings scheint’s da auch semantische Unterschiede zu geben… ein Diamant wird ja auch geschliffen und nicht geschleift.
Vielleicht gab es früher beide Formen in unterschiedlicher Verwendung und irgendwann hat sich (vllt. durch Sprachwahrertum?) nur eine Form durchgesetzt?
Grüße,