aufklärung als hausaufgabe?

hallo miteinander,

„mama, wir müssen bis morgen wissen, wie kinder entstehen!“

… boah …

„na, pack erstmal deine mappe fertig und dann können wir darüber reden.“

… nun ist es nicht DIE hürde für mich gewesen, meinem filius (9) DAS zu erklären, aber ist es usus, sowas zur hausaufgabe zu machen? abgesehen davon, dass ich es doch etwas später erwartet hätte, wollte ich mir den zeitpunkt für die aufklärung meines sohnes eigentlich selbst aussuchen … gewissermaßen situationsabhängig … nicht so nach dem motto ‚komm kind, jetzt setzen wir uns mal hin und sprechen‘ …
… naja, nun hat er eben danach gefragt, somit hat er eine antwort bekommen … aber eben irgendwie unter zwang für mich/uns …

beste grüße, dynja

Hallo Dynia,

das hatten wir letztes Jahr auch.

Der Sohn meiner Freundin hat regelmäßig Hausaufgaben bei mir gemacht und da kam dann auch: „Als Hausaufgabe sollen wir uns noch aufschreiben, welche Fragen wir haben wie Kinder entstehen und wie man die kriegt!“ Aaaaha! „Und welche Fragen hast Du?“ „Keine - weiß schon alles“- Da hab ich dann meine Freundin angerufen, die hat sich kaputtgelacht und mir ein „Gespräch“ genehmigt. Dann haben wir erstmal besprochen, was er weiß. Resultat: „Welche Fragen hast Du?“ „Keine mehr - jetzt hast Du mir alles erklärt“

Das fand ich auch ausgesprochen prickelnd. Ich hatte gar nicht vorgehabt mich mit einem 9jährigen über Verhütung und Sonstiges zu unterhalten. Meine Mädels sind beide aufgeklärt, die haben immer gleich gefragt, wenn sie was interessiert hat. Aber: eine Erfahrung reicher :wink: und ich hätte zu gerne das Gesicht der Lehrkraft gesehen als „mein Junge“ gesagt hat: „und ohne Gummi geht gar nix“

Liebe Grüße

Uschi

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Hallo

wollte ich mir den zeitpunkt für die
aufklärung meines sohnes eigentlich selbst aussuchen …
gewissermaßen situationsabhängig …

mir erscheint es etwas seltsam, daß es sich noch nicht ergeben haben soll, Deinen Filius aufzuklären.

Meine beiden waren sehr neugierig und als eine Freundin schwanger waren, frugen sie unbekümmert drauf los und anschließend wußten sie, zumindestens ‚technisch‘, wie es geht. Da waren sie 4 und 6 Jahre alt.

Allerdings kann ich Deinen Wunsch verstehen, selber den Zeitpunkt zu bestimmen, aber mit 9 sollte es m.E. schon längst passiert sein.

Gandalf

Aufklärung ist Elternaufgabe!
Hallo, Dynja,

abgesehen davon, dass ich es doch etwas später
erwartet hätte,

wann denn, am Vorabend seiner Hochzeit?

wollte ich mir den zeitpunkt für die
aufklärung meines sohnes eigentlich selbst aussuchen …

Lange genug hast du damit gewartet. He, der Knabe ist 9! Meinst du nicht, dass besser DU ihm das erklärst, als die Kumpels von der Straße?

nicht so nach dem motto
‚komm kind, jetzt setzen wir uns mal hin und sprechen‘

Du hast ihm ja offenbar keine andere Möglichkeit gegeben.

Ich bin einigermaßen erstaunt. Aufklärung läuft eigentlich so nebenbei in kleinen Häppchen. Normalerweise kommen die ersten Fragen, wenn das Kind zusammenhängend denken und sich artikulieren kann, also im Kindergartenalter. Und dann muß man - wie bei allen Erziehungsaufgaben - dran bleiben.

Den Gebrauch von Messer und Gabel, die Benutzung einer Zahnbürste hast du doch auch so hingekriegt, ohne zu sagen: „So, Kind, setz dich mal hin, jetzt will ich dir erklären wie das mit Seife und Waschlappen funktioniert.“

Grüße
Eckard

hallo miteinander,

„mama, wir müssen bis morgen wissen, wie kinder entstehen!“

bei uns war das anders, da hat die Lehrerin an die Eltern einen Brief im Umschlag herrausgegeben (den aber alle in der Klasse dann heimlich geöffnet und gelesen haben), in dem eben stand, dass es Zeit wäre, die Kinder aufzuklären. Ich wusste zu der Zeit (auch so mit ca. 9 Jahren) aber schon, wie Kinder entstehen.
Hab es durch den großen Bruder meiner Freundin erfahren und war erst mal total geschockt. Aber, dann hat es mir auch Mama nochmal bestätigt und somit viel die Aufklärung nach Erhalt des Briefes weg. ich glaub, die Eltern hatten damals so ca. 4 Wochen zeit, es uns zu erklären.

… nun ist es nicht DIE hürde für mich gewesen, meinem filius
(9) DAS zu erklären, aber ist es usus, sowas zur hausaufgabe
zu machen? abgesehen davon, dass ich es doch etwas später
erwartet hätte, wollte ich mir den zeitpunkt für die
aufklärung meines sohnes eigentlich selbst aussuchen …
gewissermaßen situationsabhängig … nicht so nach dem motto
‚komm kind, jetzt setzen wir uns mal hin und sprechen‘ …
… naja, nun hat er eben danach gefragt, somit hat er eine
antwort bekommen … aber eben irgendwie unter zwang für
mich/uns …

Kann ich mir vorstellen, dass das doof ist, auf die Schnelle so was wichtiges zu erklären.
Gruß
Fee

meine frage war eine andere
hallo,

hier eine bessere (im sinne von verdeutlichendere) fassung dessen, was ich schrieb … meine frage war nämlich eine andere!

hallo miteinander,

„mama, wir müssen bis morgen wissen, wie kinder entstehen!“

… boah …

„na, pack erstmal deine mappe fertig und dann können wir
darüber reden.“

… nun ist es nicht DIE hürde für mich gewesen, meinem filius
(9) DAS ein weiteres mal zu erklären, aber ist es usus, sowas zur hausaufgabe zu machen? abgesehen davon, dass ich es doch etwas später
erwartet hätte, wollte ich mir den zeitpunkt für die
aufklärung meines sohnes eigentlich selbst aussuchen …
gewissermaßen situationsabhängig … nicht so nach dem motto
‚komm kind, jetzt setzen wir uns mal hin und sprechen‘ …
… naja, nun hat er eben danach gefragt, somit hat er eine
antwort bekommen … aber eben irgendwie unter zwang für
mich/uns …

beste grüße, dynja

soll heißen, dass dieses thema bei uns schon präsent ist (auch vor dieser hausaufgabe) … nicht zuletzt hatten wir die situation, dass ich ein weiteres mal schwanger wurde als er 5 war … die entsprechenden fragen kamen natürlich und wurden auch ohne jede scham beantwortet … die jetzige unterhaltung ging mehr in die nicht-nur-technische richtung …

mir ging es bei dieser frage eher um die vorgehensweise der lehrerin.

gruß, dynja

Hallo Dynja,

so wie Du das jetzt darstellst (muß zugeben, Deine Ursprungsfrage wohl nicht gut genug gelesen zu haben), geht die Lehrerin wohl davon aus, daß die Kinder aufgeklärt sind und die Sache in eigenen Worten erläutern sollen.

Das kann doch problemlos von einem Tag auf den nächsten passieren.

Gandalf

Hallo Dynia,

Meine Töchter sind/waren auf der gleichen Schule wie mein „Junge“ - Bei meiner Großen kam das Thema nicht als Hausaufgabe - bei ihm eben schon - bei meiner Kleinen haben wir das Thema noch nicht… - wir werden sehen.

Verschiedene Lehrer - gleiche Schule - gleicher Lehrplan. Die Vorgehensweise kommt also wohl auf den Lehrer an.

Ob man diese für richtig erachtet oder nicht, ist wieder eine andere Sache… Die Intimität des Themas wird damit sicher etwas aus dem Unterricht genommen, der dadurch sachlicher abgehandelt werden kann.
Zudem: wenn man es als Hausaufgabe aufgibt, kann man als Lehrer sicher sein, daß die Kindlein nicht mehr mit der Storch-Geschichte auftauchen und ob der Realität dann geschockt sind.

Liebe Grüße

Uschi

hallo,

hier eine bessere (im sinne von verdeutlichendere) fassung
dessen, was ich schrieb … meine frage war nämlich eine
andere!

hallo miteinander,

„mama, wir müssen bis morgen wissen, wie kinder entstehen!“

… boah …

„na, pack erstmal deine mappe fertig und dann können wir
darüber reden.“

… nun ist es nicht DIE hürde für mich gewesen, meinem filius
(9) DAS ein weiteres mal zu erklären, aber ist es usus, sowas zur hausaufgabe zu machen? abgesehen davon, dass ich es doch etwas später
erwartet hätte, wollte ich mir den zeitpunkt für die
aufklärung meines sohnes eigentlich selbst aussuchen …
gewissermaßen situationsabhängig … nicht so nach dem motto
‚komm kind, jetzt setzen wir uns mal hin und sprechen‘ …
… naja, nun hat er eben danach gefragt, somit hat er eine
antwort bekommen … aber eben irgendwie unter zwang für
mich/uns …

beste grüße, dynja

soll heißen, dass dieses thema bei uns schon präsent ist (auch
vor dieser hausaufgabe) … nicht zuletzt hatten wir die
situation, dass ich ein weiteres mal schwanger wurde als er 5
war … die entsprechenden fragen kamen natürlich und wurden
auch ohne jede scham beantwortet … die jetzige unterhaltung
ging mehr in die nicht-nur-technische richtung …

mir ging es bei dieser frage eher um die vorgehensweise der
lehrerin.

gruß, dynja

Hallo Dynja,

kann es sein, dass er die Aufgabenstellung falsch verstanden hat - vielleicht wollte die Lehrerin nur herausbekommen auf welchem Wissenstand die Kinder sind?
War es eine mündliche Aufgabe?

Zum Thema Aufklärungsunterricht hat bei uns immer ein Info-Abend stattgefunden.
So eine Hausaufgabe haben unsere nicht bekommen - eingentlich überhaupt keine Hausaufgabe bei denen die Eltern mit einbezogen waren - wäre bestimmt eine gute Idee gewesen.
Viele Grüße
Utemaus

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Dynja!

Dass Aufklärungsunterricht in der 3. Klasse drankommt wurde bei uns auf dem ersten Elternabend im neuen Schuljahr angekündigt.

Als das Thema dann aktuell anstand, wurde noch einmal zu einem Info-Abend eingeladen wo auch das Lehrmaterial allen Eltern zugänglich war.

So hatten also die Eltern noch die Möglichkeit zuhause ein bisschen „vorzubereiten“, falls immer noch nicht geschehen.

Da wir an unserer Grundschule viele Baptisten hatten/haben fand ich diese Vorgehensweise sehr sinnvoll, denn als Schulbuch hatten wir vom Förderverein 2 Klassensätze von *Peter, Ida und Minimum* angeschafft.

Übrigens haben damals (vor 9 Jahren)alle Kinder am Unterricht teilgenommen, es gab keinerlei Schwierigkeiten mit Schulverweigerung etc.

Unser Sohnemann hatte sich übrigens im Alter von 4,5 Jahren alles erfragt und fand den Sexualkundeunterricht in der Schule nur mäßig interessant.

Wenn die Lehrerin wirklich mit dieser Hausaufgabe versucht den Sexualkundeunterricht an die Eltern weiterzugeben, ist das m.E. nicht in Ordnung.
Was ist mit den Kindern, die zuhause KEINE Antworten erhalten?
Wird das Thema im Unterricht nachbereitet?

Das wären meine Fragen an die Lehrerin, und ich würde zudem vorschlagen - falls das bei Euch noch nicht üblich ist - vorab IMMER einen Elternabend zu diesem Thema einzuberufen.

Angelika

Hallo miteinander,

irgendwie scheinen die Uhren in Berlin anders zu ticken *grübel*. Mein Sohn hatte in der 2. Klasse so eine Art Biologie-Unterricht, wo vor allem die äußeren Geschlechtsorgane korrekt benannt werden mussten. Und erst jetzt, in der 6. Klasse, gab es Sexualkunde. Da hat die Lehrerin einen Elternbrief geschrieben, aus dem genau hervorging, was alles besprochen wird. Dann kam eine Ärztin in die Schule, die sich getrennt mit Mädchen und Jungen über die Pubertät und Verhütung etc. besprach. Schlussendlich wurde noch eine große Klassenarbeit darüber geschrieben; die Note ging in den Naturwissenschaftsspiegel mit ein.

Ich habe meinen Jungen schon vor langer Zeit aufgeklärt, er wusste also gut Bescheid. Im Alter von 11/12 Jahren finde ich es wirklich fast zu spät aufzuklären :frowning:

@ Eckhard
Im Übrigen finde ich, dass beim Thema Aufklärung Schule UND Eltern weiterhin zusammenarbeiten sollten. Es gibt bestimmt auch Eltern, die sich peinlich berührt fühlen - beispielsweise. So ist eine Art Gegenkontrolle gegeben. Mein Sohn wollte mir NICHT sagen, welche Fragen er der Ärztin gestellt hat, und wir haben ein sehr lockeres Verhältnis miteinander. Aber Eltern sind halt oft was anderes. Ein Bekannter von mir sagte mal: Eltern sind für Kinder asexuelle Wesen, die fühlen sich einfach total peinlich berührt, wenn sie bemerken, dass die trotzdem noch zärtlich miteinander umgehen und all das. Da ist was dran, findest Du nicht? Erinner Dich mal an Deine eigene Kindheit/Jugend.

Viele Grüße
Jana

Ach Eckard,

Den Gebrauch von Messer und Gabel, die Benutzung einer
Zahnbürste hast du doch auch so hingekriegt, ohne zu sagen:
„So, Kind, setz dich mal hin, jetzt will ich dir erklären wie
das mit Seife und Waschlappen funktioniert.“

musst Du mich bei meinen Kollegen blamieren, weil ich vor Lachen unter dem Tisch liege?

Gruß, Karin

… danke für alle wortmeldungen! … owt …