ich habe eine Kamera mit 1-Zoll-Sensor. Vom Profifotografen bekam ich ein Foto, das sich am Bildschirm viel stärker zoomen lässt bis es pixelig wird. Dieses Foto wurde mit einem Vollformatsensor (Nikon D5) geschossen. Ich verstehe nicht ganz, warum dieser Unterschied beim Zoomen auftritt, denn sowohl meine Fotos wie das des Fotografen bestehen aus rund 3700 x 5500 Pixeln. Die Pixeldichte ist bei den jpegs, die meine Kamera produziert, 180 dpi, die vom Fotografen ist 300, wobei ich aber nicht weiß, ob dies das Ergebnis der Nachbearbeitung ist. Ich kann meine Fotos ja auch mit 300 dpi abspeichern, wobei aber nichts besser wird.
Also nochmal die Frage: Wie kommt es bei praktisch gleicher Pixelanzahl dazu, dass meine Bilder nicht so stark vergrößert werden können?
ein ganz wesentlicher Aspekt bei der Bildgüte ist die Stärke der Komprimierung.
Deine Bilder sind vermutlich stärker komprimiert worden, belegen dadurch weniger Speicherplatz, aber haben trotz gleicher Bildpunktzahl eine geringere Auflösung.
Schau mal, ob du die Stärke der KOmprimierung bei der Kamera einstellen kannst.
Ein nicht komprimiertes Bild bekommst du, wenn du im RAW-Format speicherst.
Das geht aber deutlich zu Lasten der Speicherkapazität, die Bilddaten werden sehr groß.
Dieser Wert ist sowohl bei der Betrachtung am Bildschirm, also auch generell in den EXIF-Daten des Bildes völlig irrelevant. Lediglich wenn man Bilder ausdruckt, ist es interessant, mit wie vielen dpi der Drucker druckt. Denn mit dem Wissen um diesen Wert kann man die Datei gezielt verkleinern, damit das nicht der Drucker ohne Kontrolle tut.
Was genau verstehst Du unter „pixelig“? Wenn Du damit sichtbare Fraktale meinst, könnte zu einen die Kompression der JPEG schuld sein, wie es @X_Strom schon schrieb. Zum anderen aber natürlich auch die Lichtempfindlichkeit des Sensors, der einzelnen Pixel. In Deiner Kamera sind die Pixel deutlich kleiner als in der Vollformatkamera. Sie fangen also deutlich mehr Licht ein. Entsprechend weniger muss verstärkt werden, was zu weniger Rauschen führt.
In Ergänzung zu @X_Strom möchte ich anmerken, dass der Profi mit seinem Vollformat ganz sicher grundsätzlich in RAW speichert und die Bilder erst am PC, nach der Bearbeitung in JPEG speichert. Die Sache mit dem Speicherplatz sollte heutzutage eigentlich kein Argument mehr sein, um auf RAW zu verzichten - eher die Zeit, die man für die Bearbeitung am Rechner braucht.
Statt auf die Druckauflösung dpi solltest Du lieber auf die EXIF-Werte von ISO, Blende, Belichtungszeit und benutztes Objektiv schauen. Denn diese Werte beeinflussen die Bildqualität maßgeblich. Und wenn der Profi seine Kamera gut kennt wird er die Einstellungen so wählen, dass ein Optimum erreicht wird und wenn er genug Geld hat, wird er ein Objektiv benutzen, was eine möglichst hohe optische Qualität bietet.
Die Fläche des Sensors differiert um etwa den Faktor 6.
Ein erhebliches Argument ist das sog. Auflösungsvermögen der Optik.
Die wird üblicherweise in LP/mm = Linienpaare/mm angegeben.
Alleine schon bei ähnlichem Auflösungsvermögen der Objektive hat damt der grosse Sensor eine mehrfach grössere nutzbare Auflösung.
Da nützen die vielen Pixel auf dem kleinen Sensor gar nichts und der Marketinggag mit den vielen Megapixeln hat wieder funktioniert.
Vielen Dank für eure Antworten. Ich fotografiere immer mit JPEG+RAW. Meistens sind die JPEGs, die die Kamera liefert, so gut, dass ich mir die Nachbearbeitung der RAWs spare. Das mache ich nur, wenn ich mit dem JPEG nicht zufrieden bin. Die Komprimierung der Kamera ist auf minimal eingestellt, also maximale Feinheit. Stelle ich aus der RAW-Datei ein JPEG mit maximaler Auflösung her, ist das Ergebnis hinsichtlich der Schärfe bei hoher Vergrößerung dasselbe wie bei einem JPEG direkt aus der Kamera.
Und klar, ISO ist auch wichtig. Ist aber bei beiden Vergleichsfotos 100.
Die JPEG-Datei des Fotografen fordert sogar weniger Speicherplatz als meine Fotos (4 MB gegenüber 6 MB).
Dann sind wahrscheinlich doch der kleinere Sensor sowie das geringere Auflösungsvermögen meines Objektivs schuld an den „Fraktalen“, wie Pierre es nennt.
Bei gleicher ISO rauscht der keine 1" Sensor etwa um fast 3 ISO-Stufen heftiger als der grosse Kleinbidformat-Sensor.
Als leicht nachvolziehbarers „Mass“ ist das Verhältnis der Sensodiagonale (hier 1:2,7) die mathematische Grundlage.
Der 1" Sensor rauscht bei ISO 100 etwa genauso, (und hat einen ähnlichen Dynamikumfang) wie ein KB-Sensor bei ISO 700.
Vorausgesetzt, die Sensoren sind auf demselben (aktuellen) Entwicklungstand den die Nikon D5 hat.
Ein älterer Sensor fällt in der „Rauschperformance“ und vor allem auch in der darstellbaren Dynamik sehr deutlich ab.
ich fotografiere mit einer Nikon 800E und verwende dabei sehr gute Nikon-Objektive. Ich speichere nur sehr selten im Jpeg-Format, Ich war noch nie mit einem Foto aus der Kamera zufrieden. Sie werden alle nachgearbeitet und als Tif gespeichert. Ein Bild hat knapp über 120 MB. Noch nie war Speicherplatz so preiswert!
@consilio, Hans-Jürgen, mir gehts ähnlich. Allerdings kann ich mich nicht durchringen, meine RAWs zu löschen. Ich speichere nur in anderen Formaten, wenn es für einen Zweck nötig ist (z.B. Fotobuch oder -kalender). Ausschließlich in RAW fotografiere ich, seit mir jemand man ausführlich auseinander klambüsert hat, was eigentlich bei der Wandlung von RAW in irgendein anderes Bildformat, vor allem in JPEG mit den Daten passiert. Alle Bilder bearbeitet habe ich vorher schon.