Letztens habe ich mit meinem Freund gerätselt, woher der bayerische Begriff „wia a Haftlmacha“ kommt. Im Kontext z. B. „Do muast aufpassn wiara Haftlmacha“, übersetzt „Da musst Du besonders (sehr) aufpassen“. Kann jemand erklären, was ein „Haftlmacher“ ist, was er denn so besonders macht(e), oder wie der Begriff entstanden ist? Danke!!
Haftlmacha Jetzt auch mit Röhrich!
Hallo, Steffi,
altmodisch, wie ich bin, beginne ich mit einem Gruß und Haftl oder Heftl sind die Haken und Ösen, die Kleider zusammenhalten.
Diese müssen akkurat vernäht werden, damit die Roben und Gewänder auch richtig sitzen, das Mieder den Busen und die Taille richtig zu Geltung bringt etc.
Also muss der Haftlmacher bei seiner Arbeit gut aufpassen, sonst kriegt er Ärger mit seiner Kundschaft.
Am Ende sag ich dann
Beste Grüße Fritz
Zusatz:
Heftelmacher
Aufpassen wie ein Heftelmacher: scharf achtgeben; eine besonders thüringisch und obersächsisch, aber auch im Steirischen bezeugte Redensart, der die rasche und dabei sorgfältige Arbeit des Herstellens von ‚Hefteln‘, d.h. kleiner Häkchen und Ösen zum Zusammenhalten von Kleidern zugrunde liegt. Das Auge vermag den raschen Bewegungen geübter Finger kaum zu folgen. Der Schnelligkeit des Fabrikationsvorgangs entspricht auch der redensartliche Vergleich Das geht wie’s Heftelmachen: sehr rasch; im gleichen Sinne ‚wie’s Brezelbacken‘.
‚Er hat Augen wie-r-a Haftelmacher‘ (österrisch): er paßt gut auf, er hat seine Augen überall und sieht alles.
& L. SCHMIDT: Sprichwörtliche deutsche Redensarten, in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde. 77 (1974), S. 99.
[Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten: Heftelmacher, S. 1. Digitale Bibliothek Band 42: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, S. 2707 (vgl. Röhrich-LdspR Bd. 2, S. 687-688) © Verlag Herder]