#aufstehen - Die Sammlungsbewegung

Hallo,
zeigt sich nicht bereits an dieser Groteske ( https://www.ard-wien.de/2018/08/30/aufstehn-gegen-aufstehen-logo-streit-mit-sahra-wagenknecht/ ) schon ante ovum, dass eine linke Sammlungsbewegung ein völlig hoffnungsloses Unterfangen ist?

Was für #Aufstehen m.E. eher noch denkbar scheint, ist eine Art ‚Querfront‘, also eher eine Art „nationale Sammlungsbewegung“. Wenn ich das richtig so sehe, wäre das -für wen-wünschenswert?
Wie seht ihr das?

Gruß
F.

Hallo,
na ja, das hat man damals von den „Grünen“ auch schon gesagt und von der "AFD " auch. Sicher ist ,meiner Meinung nach , aber auf jeden Fall, dass die etablierten Parteien Druck bekommen werden, ganz so hoffnungslos ist „aufstehen“ nicht.
Gruss
Czauderna

Der Unterschied ist, dass sowohl die Grünen, als auch die AfD als Parteien gegründet wurden, während #aufstehen explizit überparteilich sein soll. Ich beobachte das nicht ohne Interesse, zumal ich Wagenknecht bezüglich ihrer Einschätzung zum Zustand unserer Demokratie zustimme.

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Warum? „#aufstehn“ ist doch auch links und funktioniert schon eine ganze Weile. Und auch wenn dort mit Nachdruck der Unterschied zu „#aufstehen“ betont wird: So groß ist der doch nicht wirklich, oder?

Gruß,

Kannitverstan

Gegen dieses #aufstehen gibts ja viel linke Polemik bzw. Abgrenzung, da ist der Streit um den Namen und das Logo zwischen #aufstehn und #aufstehen halt der groteskeste Ausdruck davon, aber einer, der m.E. den Kern trifft.
Der Kern ist aus meiner Sicht, dass die linke Seite des politischen Spektrums nicht ansatzweise „sammlungsfähig“ ist, und damit das Ziel einer linken Sammlungsbewegung völlig illusorisch ist, wenn es denn überhaupt mehr als nur das offizielle Ziel ist.

Gruß
F.

ich meine, dass #aufstehen kein linkes thema im eigentlichen sinne ist. die bewegung orientiert sich im wesentlichen an veränderung sozialer gesellschaftspolitik entgegen den anhaltend neoliberalistischen konzepten. realpolitisches verhalten, wirtschaftlich und sozial verträglich. daher auch das migrationsthema einbeziehend.
und es geht um gerechtigkeit.

es geht imho auch nicht um „sammlung“, sondern unterstützung (durch möglichst viele) und verbreitung dahingehend, soziale komponenten und soziales denken für „alle“ der gesellschaft und der gesellschaft als ganzes damit zu vermitteln. egal, ob afd, union, spd oder grüne. schwarze, weiße, muslime, christen usw.

in deutschland wird keine weitere politische alternative partei benötigt - sonst hätten wagenknecht und co sicherlich eine partei gegründet - sondern ein umdenken.
ich betrachte es als politische bildung und ausgangspunkt einer neuen richtung und vorgehensweise.

es geht nicht um wählerstimmen oder macht!

ich unterstütze das projekt. der zukunft nachfolgender generation zuliebe.

pasquino

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So kann man das sicherlich sehen.
Ist ein bisschen anders als in der Selbstdarstellung von #aufstehen, aber wohl sogar die ehrlichere Sichtweise.

Gruß
F.

ich habe zwei bücher von wagenknecht vor einiger zeit gelesen.
bücher und deren inhalte sind idealisiert (meist).
ich sehe da aber doch fundierte wirtschaftliche kompetenz dahinter.

diese haben sicherlich auch einige politiker im bundestag.
aber sie unterliegen einem fraktionszwang.
sie sind berater für einige wenige ganz oben.
entscheidungskompetenz haben sie keine.

#aufstehen hat diesen zwang (bislang) nicht.
und auch sie müssen kompromisse eingehen.
wenn sie möglichst viele menschen erreichen wollen.

aber wenn nicht jetzt und dies unterstützen, was und wann dann?

pasquino

Die Bewegung soll ja ausdrücklich nicht labern sondern „Aktivitäten“ (=Euphemismus für Randale) fördern. Wünschenswert für alle Chaostouristen: Ja. Wünschenswert für Anwohner: Nein.

Gruss, Marco

Kannst du das argumentativ ein bisschen untermauern?

So wie es jetzt dasteht, klingt es arg nach reiner Polemik.

Gruß
F.

Absolut.

Das ist meine Threadfrage, wen sie erreichen können, wen sie „offiziell“ erreichen wollen („linke Sammlungsbewegung“ als offizielle Selbstdarstellung), wen sie faktisch erreichen wollen/können/werden.

Für mich persönlich ist #aufstehen nichts.
Da bin ich zu wenig links, zu wenig national und v.a. zu wenig etatistisch dafür.
Aber interessant finds ichs trotzdem, und ein paar Sympathien haben ich auch dafür.

Gruß
F.

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Wen interessiert das Geheule aus Österreich. Sollen sie doch Klage einreichen und obsiegen oder unterliegen. Aber wenn Du nun allein wg. solcherlei Kleinigkeiten schon jede Sammlungsbewegung als hoffnungslos bezeichnest, dann finde ich das äusserst voreilig.

Die Linke (nicht als Linkspartei allein gemeint) hat sich oftmals und gerne gegenseitig ein Bein gestellt, weswegen es auch nie zur grossen (Volks)Bewegung reichte.

Die Torpedos, die aktuell in D abgeschossen werden, kommen doch am Ende vorwiegend von einigen Parteifunktionären, die man innerhalb leicht linker bis sehr linker Parteien in den jeweiligen linken Flügeln findet.
Bei der Linkspartei bspw. die Neolinke Kipping, bei der SPD den Altlinken Stegner. So eine Bewegung ist für sie ein klarer Feind, weil sie nichts weniger gebrauchen können als frischen Wind, der möglicherweise auch ihr mehr oder minder behagliches Refugium aufmischt und dadurch ihre liebgewonnenen Machtpositionen bedroht. Wobei dem Stegner ja die Felle schon wg. Unfähigkeit tlw. wegschwimmen.

Die (verächtliche) Bezeichnung „Querfront“ solltest Du nicht übernehmen. Oder irrst Du visionär durch die Gegend und hoffst auf die Weltrevolution? Dann, lieber FBH, befindest Du Dich im falschen Jahrhundert. :stuck_out_tongue_closed_eyes:

Bei der „nationalen Sammlungsbewegung“ passt es nur insoweit als die Spielwiese für Bewegungen, die selbstredend im weiteren Verlauf in eine Parteiengründung münden könnten, die Nation sein muss. Das gibt der Rechtsrahmen des GG so vor. Der Anspruch ist natürlich, dann auch sub- und international zu agieren. So wie es alle anderen Parteien ebenfalls tun.

Man kann nicht umhinkommen, die Migrationsfrage (incl. Flüchtlinge) innerhalb „der“ Linken als strittiges Element zu erkennen. Daran entzündet sich (neben Machfragen von Parteifunktionären) der Dissens. Die einen wollen ein Bleiberecht für Alle und können den Hals gar nicht voll genug bekommen und die anderen sehen massive Gefahren für tls. innere Sicherheit, vor allem aber für Arbeitnehmer"rechte" (Lohndumping) wg. eines sich stetig vermehrenden Prekariats, dass vom „bösen Kapital“ zur Senkung seiner Kosten ausgebeutet werden wird.

Ich denke, dass man der Bewegung ganz neutral ihre Chance einräumen sollte.

Btw finde ich es amüsant, dass man ganz locker links eine Sammlungsbewegung gründen kann, während solch eine Gründung rechts sicher schon massenhaft Gegendemonstranten hervorgebracht hätte, von denen viele zu Gewaltexzessen bereit wären (glücklicherweise nicht die Mehrheit). Natürlich begleitet von allerlei Artikeln einiger Leitmedien, die mehr von Gesinnung statt Lauterkeit getragen wären. Worunter dann die Fairness (mitunter extrem) der Berichterstattung litte. Natürlich immer nur „aus Versehen“ :smirk:. Werbestrategisch hat die Linke einen grossen Sieg errungen, da sie „rechts“ weitgehend als etwas Schlechtes labeln konnte. Das ist jedoch kein dauerhafter Zustand, sondern nur Zeitgeist

Gruß
vdmaster

Nicht wegen dieser Kleinigkeit, sondern an dieser Kleinigkeit zeigt es sich besonders schön-grotesk.

Darum gehts.

Ich halte die Linke für schon in den Grundausrichtungen zu zersplittert, um sich „sammeln“ zu können.
Das funktioniert halbwegs bei „gegen rechts“-Themen, aber zu mehr reichts nicht.
Warum das so ist, ist m.E. eine sehr interessante Frage.

Diese Machtkämpfe sind sicher auch ein Aspekt, ich glaube aber, dass es um Grundsätzlicheres geht, dass #aufstehen keine „linke Sammlungsbewegung“ sein kann.

Naja, in Anführungszeichen …

Gruß
F.

Und schon wird es offiziell: http://www.taz.de/Linke-distanziert-sich-von-Aufstehen/!5534084/

Sicher kann man darauf hinweisen, dass die Bewegung kein Parteikind ist. Aber zu erwarten, …

dass all jene Genossinnen und Genossen, die in „Aufstehen“ mitarbeiten wollen, in ihrem Engagement (…) die Interessen und Beschlüsse unserer Partei vertreten,

ist kindisch und hat einen Hauch von Totalitarismus. Marschier gefälligst im Gleichschritt oder es gibt Ärger … jede Abweichung ist Konterrevolution. :unamused:

Gruß
vdmaster