Aufstehen zu Beginn und zum Ende

Kinder & Familie Kindererziehung
#1

Hallo an alle Experten und Psychologen :wink:

Was haltet ihr davon, wenn Schüler in einer 10. Klasse zu Beginn des Unterrichts aufstehen und den Lehrer begrüssen? Sinn der Sache ist natürlich, zu siganlisieren „Stunde beginnt“.

Manche Schüler sagen sie finde das doof, anderen ist es gleich. Habt ihr Erfahrungen, ob das wirklich mehr Ruhe reinbringt?

Dann gibt es noch die Variante, dass man das auch zum Schluss der Stunde macht und sie so verabschiedet. So ganz habe ich das auch noch nicht mitbekommen, wie das abläuft. Offenbar dürfen dann auch erst alle gehen, wenn der Letzte auch noch seine Sachen zusammengepackt hat. Welchen Zweck soll das erfüllen???

#2

Ein Zeichen des Respekts
Hallo Michael,

ich bin zu Zeiten des Sozialismus in Polen (weil Du Dich auf die 10. Klasse beziehst: bis zur 9. ging ich in Polen zur Schule) aufgewachsen. Dort war das Aufstehen, wenn der Lehrer reinkam, üblich. Ich habe das allerdings niemals als eine Art Schikane oder was auch immer empfunden. Am Ende der Stunde gab es das in meinen Schulen nicht.

Die Schüler, die es doof/scheißegal finden, lümmeln sich vermutlich auch weiter auf der Couch, wenn eine ältere Person in den Raum kommt - auch wenn es ‚nur‘ die Granny ist und bleiben auch im Restaurant sitzen, wenn ihre Liebste zu spät eintrudelt.

Ob man damit wirklich Ruhe reinbringt, weiß ich nicht. Vielleicht bringt man aber den einen oder anderen zum Nachdenken. Es ist noch niemandem ein Zacken aus dem Krönchen gebrochen, wenn er den Hintern hochhievt. Auf jeden Fall könnte man den Kids damit ein bißchen Disziplin und Respekt beibringen.

Gruß

Renee

#3

Hallo Michael,
das ist ein Ritual. Und in unserer so beliebigen, „haltlosen“ Zeit können Rituale Schülern einen Halt geben und ihre Konzentration fördern. Natürlich festigen Rituale meist auch soziale Rollen. Rituale klappen aber nur, wenn der Lehrer sie glaubwürdig als „richtig“ installieren kann!
Also wie so oft: hängt vom Lehrer ab!
Gruß!
Christian

#4

Gruß

Renee

Hallo Renee,
Würdest du das auch im Gymnasium, Oberstufe (ab 11.) machen?

#5

Hallo Renee,
Würdest du das auch im Gymnasium, Oberstufe (ab 11.) machen?

Hallo Michael,

sollen Oberstufenschüler ihren Lehrern nicht Respekt zeigen?

nachdenklich,
Matuja

#6

Hi,

Hallo Renee,
Würdest du das auch im Gymnasium, Oberstufe (ab 11.) machen?

Hallo Michael,

sollen Oberstufenschüler ihren Lehrern nicht Respekt zeigen?

naja…also darauf könnte ich als Lehrer glaube ich verzichten. Ich hab vor manchen Lehrern einfach keinen Respekt und glaube dafür auch ganz gute Gründe zu haben (auch Lehrer sind nur Menschen), wem ist damit geholfen wenn ich durch diesen Aufstehzwang so tu, als hätte ich Respekt?
Ich kann mit so einem vorgeschrieben Respekt nix anfangen, ich hab auch keinen Respekt vor Menschen, nur aus dem Grund weil sie schon ein paar Jahre länger leben.

Gruß
Cornel

P.S.: Das soll übrigens nicht heißen, dass ich etwas gegen das Aufstehen am Anfang der Stunde habe.

#7

hi

ich bin jetz in der 11. bei uns ist im gymnasium bis klasse 10 immer aufgestanden worden, außer bei einem geschichtslehrer, der hat das dann mal fallen gelassen in der 9. am ende sind wir nie aufgestanden. von einigen benachbarten mittelschulen weiß ich, dass die schon in der 5. nich mehr aufgestanden sind. für mich hats einfach dazu gehört, ich finds eher jetz in der 11 blöder, weils da jeder anders hält und man nich mehr weiß, wo muss ich jetz aufstehen, wo kann ich sitzenbleiben. unsere MA-LK lehrerin kommt rein und begrüßt uns mit „guten morgen, lieber leistungskurs“, und erwartet keinen rückgruss, bei meiner tutorin müssen die 8 männeln dagegen aufstehen und „bonjour, madame“ grüßen. obs nun ruhe reinbringt…wer labert, macht einfach mal kurz pause und hinterher weiter, von daher, find ich eher nich.

gruß
yvi

#8

Handgeben zu Beginn und zum Ende
Hallo Michael,

bei „uns“ wird in der ersten Klasse zwar nicht aufgestanden, wir geben uns aber zu Beginn und Ende des Unterrichts immer einzeln die Hand und wünschen einen „Guten-Morgen“… als ich das zum ersten Mal in der Schweiz miterlebt habe, fand ich das hervorragend - und immer noch. Das ist für mich eher ein Akt der Höflichkeit, der sich bis nach oben zieht…

Der Effekt des „Handgebens“ liegt „auf der Hand“ :smile:: Man kommt richtig an und kann sich auf den Unterricht konzentrieren.

Gruss

Matthias

#9

Hallo Matthias,

das klingt schon netter, aber ob man das in der 10. Klasse noch macht??? Ich weiss nicht … aber die Schweizer sind ja ohnehin netter :smile: Aber irgendwie witzig die Idee … ich spiele mit den Gedanken das auch zu machen :smile:)

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#10

Hallo Michael,

als ich zur Schule gegangen bin war es üblich, dass die Schüler zumindest am Anfang der Stunde aufgestanden sind. Bei unserem Geschichtslehrer (gleichzeitig war er der Direktor und vom älteren Eisen) war es sogar üblich, dass die Schüler aufstehen mussten, wenn sie auf dran genommen wurden.

Wie hier schon gesagt wurde, hat das Ganze sehr viel mit Respekt zu tun. Ich finde solche Rituale gar nicht so verkehrt, da die Schüler meiner Meinung nach heutzutage einfach keinen Respekt mehr vor den Lehrern haben. Das Aufstehen, wenn man dran genommen wird ist vielleicht für heutige Verhältnisse etwas übertrieben, aber dennoch sollten gewisse Regeln (Verhaltensregeln etc) im Unterricht gelten.

Gruß,
Larina

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#11

…, ich
hab auch keinen Respekt vor Menschen, nur aus dem Grund weil
sie schon ein paar Jahre länger leben.

Genau das ist meiner Meinung nach das Problem der heutigen Jugend. (Das hört sich jetzt an als wäre ich uralt. Ich bin gerade mal 30 und kann diese Einstellung nicht nachvollziehen.)Warum hast du keinen Respekt vor Leuten die offensichtlich auf Grund ihres Alters mehr in ihrem bisherigen Leben geleistet haben als du?

Als ich in deinem Alter war, wäre es den Schülern niemals eingefallen zu sagen, ich habe keinen Respekt vor den Lehrer. Als ich in die 5. Klasse kam hatten wir sogar Respekt vor den Schülern aus der 10. Klasse. Als ich dann in der 10. Klasse war, hatten die Schüler aus der 5. Klasse alles andere als Respekt vor den Schülern aus der 10. Klasse sowie vor den Lehrer. Diese Wandlung ist in einem geringen Zeitraum innerhalb von lediglich fünf Jahren geschehen. Ich frage mich, was in der Gesellschaft falsch gelaufen ist.

Gruß,
Larina

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#12

Als ich in die 5. Klasse kam hatten wir sogar Respekt vor den
Schülern aus der 10. Klasse. Als ich dann in der 10. Klasse
war, hatten die Schüler aus der 5. Klasse alles andere als
Respekt vor den Schülern aus der 10. Klasse sowie vor den
Lehrer. Diese Wandlung ist in einem geringen Zeitraum
innerhalb von lediglich fünf Jahren geschehen. Ich frage mich,
was in der Gesellschaft falsch gelaufen ist.

Dazu fällt mir nur folgende Geschichte ein: Als ich aufs Gymnasium kam, hatten wir auch gigantischen Respekt vor „den Großen“, sprich der Oberstufe. Die waren ja beinah schon erwachsen…
Und was passierte später einem Freund von mir in der Oberstufe: Ein niedlicher kleiner Fünftklässler meinte zu ihm, als er vor dem Getränkeautomaten stand:„Ey Alter, mach mal Platz!“…
Scheint jedenfalls allgemein so gewesen zu sein, ich bin nämlich genauso „steinalt“ wie Du!

Grüßle
Kari

#13

Hiho nocheinmal,

Würdest du das auch im Gymnasium, Oberstufe (ab 11.) machen?

Why not?! Ich würde es auch heute (mit 34) machen, wenn just so die Spielregeln lauten würden. Meeeeine Güte, ich stehe schließlich auch auf, wenn ein Besucher mein Büro betritt. Um ehrlich zu sein, vermag sich mir nicht gänzlich zu erschließen, worin das Problem bestehen soll: ein 17jähriger Bengel wird schon keinen irreparablen Rückenschaden vom gelegentlichen Aufstehen kriegen. :wink:))

Gruß

Renee

#14

Hi,

…, ich
hab auch keinen Respekt vor Menschen, nur aus dem Grund weil
sie schon ein paar Jahre länger leben.

Genau das ist meiner Meinung nach das Problem der heutigen
Jugend. (Das hört sich jetzt an als wäre ich uralt. Ich bin
gerade mal 30 und kann diese Einstellung nicht
nachvollziehen.)Warum hast du keinen Respekt vor Leuten die
offensichtlich auf Grund ihres Alters mehr in ihrem bisherigen
Leben geleistet haben als du?

so habe ich das nicht geschrieben. Ich habe geschrieben, dass ich keinen Respekt vor Menschen habe, nur weil sie schon ein paar Jahre länger leben. Du machst daraus, dass ich keinen Respekt vor Menschen habe, die auf Grund ihres Alter mehr geleistet haben als ich.
Da deine Frage nichts mit meinem Posting zu tun hat sehe ich keinen Grund darauf zu antworten.

Als ich in deinem Alter war, wäre es den Schülern niemals
eingefallen zu sagen, ich habe keinen Respekt vor den Lehrer.

Das habe ich so auch nicht gesagt. Ich habe gesagt, dass ich keinen Respekt vor manchen Lehrer habe. Warum soll ich vor jemandem der nach dem Abi nicht wusste was er machen sollte, zwei leichte Nebenfächer studiert hat und jetzt seit 20 Jahren viel Geld kassiert, nicht mehr als 25 Stunden die Woche arbeitet (hat ja die richtigen Fächer und die richtige Einstellung), den Schülern ihr Recht auf Bildung vorenthält und den Ruf einer ganzen Berufsgruppe in den Dreck zieht, auch noch Respekt haben?

Als ich in die 5. Klasse kam hatten wir sogar Respekt vor den
Schülern aus der 10. Klasse.

Ich hatte vielleicht eher Respekt im Sinne von Angst vor denen aus der 10. Aber Respekt im Sinne von Achtung hatte ich nicht für alle. Für manche sicherlich. Die meisten kannte ich ja gar nicht, warum sollte ich also Respekt vor ihnen haben?

Als ich dann in der 10. Klasse
war, hatten die Schüler aus der 5. Klasse alles andere als
Respekt vor den Schülern aus der 10. Klasse sowie vor den
Lehrer. Diese Wandlung ist in einem geringen Zeitraum
innerhalb von lediglich fünf Jahren geschehen. Ich frage mich,
was in der Gesellschaft falsch gelaufen ist.

Ich glaube wir haben unterschiedliche Vorstellungen von Respekt. Deine Generation (um mal bei der unbestätigten Verallgemeinerung zu bleiben) hatte vor allem und jedem Respekt. Für mich aber ist Respekt etwas, was sich jemand erarbeiten muss.
Menschen die ich gar nicht kenne (wie die meisten aus der 10.) stehe ich einfach neutral gegenüber. Vor Menschen die ich kenne, habe ich entweder Respekt oder nicht. Das hängt aber von meinem Wissen über deren Person ab und dieses Wissen hat nichts mit dem Wissen über ihren Geburtstag zu tun

Gruß
Cornel

#15

Hi Cornel,

Ich glaube wir haben unterschiedliche Vorstellungen von
Respekt. Deine Generation (um mal bei der unbestätigten
Verallgemeinerung zu bleiben) hatte vor allem und jedem
Respekt. Für mich aber ist Respekt etwas, was sich jemand
erarbeiten muss.

Ich glaube da hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen. - Ich bin nämlich auch so ´ne Alte aus besagter Generation. - Für mich ist der Respekt erstmal da. - Trotzdem kann es sein, dass jemand mich so enttäuscht, dass ich den Respekt verliere. - Ob ich das aber zeigen muss oder demonstrieren will, ist eine andere Frage.
Für mich war es sehr aufschlussreich, bei einem Ghanaaufenthalt (6 Monate) ein System kennenzulernen, bei dem der Respekt eine sehr große Rolle spielt. - Es ging mir zwar in manchen Punkten viel zu weit, aber insgesamt fand ich es sehr schön: wie respektvoll mit Älteren umgegangen wird und dass es keine Gleichgültigkeit gegenüber anderen gibt.

Menschen die ich gar nicht kenne (wie die meisten aus der 10.)
stehe ich einfach neutral gegenüber.

Ich respektiere zuerst.

Vor Menschen die ich kenne, habe ich entweder Respekt oder nicht.

Es muss schon einiges passieren, bis ich den Respekt gänzlich verliere (denn eigentlich möchte ich das auch nicht).

Das hängt aber von meinem Wissen über deren Person ab

Was ist Dein Maßstab? Wie kann ich denn beurteilen, ob jemand Respekt „verdient“?

und dieses Wissen hat nichts mit dem Wissen über ihren Geburtstag zu tun

Ältere Menschen haben (in den meisten Fällen) mehr erlebt als ich. Sie mögen völlig anders denken und ich kann es vielleicht nicht nachvollziehen, aber sie sind aufgrund von Erfahrungen zu ihrer Weltsicht gekommen. Und diese Erfahrungen haben sie mir voraus. - Ich glaube es herrscht leider eine gewisse Tendenz, das „Wissen der Alten“ als altmodisches Geschwätz abzutun. Da wäre vielleicht eine Portion mehr Respekt angebracht.

nachdenkliche Grüße
von Matuja

Gruß
Cornel

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#16

Hallo Matuja,

danke für deine Worte. Ich denke genauso, deswegen ein * von mir.

Gruß,
Larina

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

#17

hi!!

Ich glaube wir haben unterschiedliche Vorstellungen von
Respekt. Deine Generation (um mal bei der unbestätigten
Verallgemeinerung zu bleiben) hatte vor allem und jedem
Respekt. Für mich aber ist Respekt etwas, was sich jemand
erarbeiten muss.
Menschen die ich gar nicht kenne (wie die meisten aus der 10.)
stehe ich einfach neutral gegenüber. Vor Menschen die ich
kenne, habe ich entweder Respekt oder nicht. Das hängt aber
von meinem Wissen über deren Person ab und dieses Wissen hat
nichts mit dem Wissen über ihren Geburtstag zu tun

ich gehör wohl eher zu deiner generation, ich denk trotzdem du definierst hier was falsch. respekt sollte man wohl vor jedem menschen haben, ob man ihn dann auch noch sympathisch findet, das entscheidet jeder für sich. respekt einfach in soweit, dass ich ihm ein verhalten entgegen bringe, das ich auch mir gegenüber erwarten würde. (ich würde mich auch nicht wohlfühlen, wenn mir jeder zeigen muss, dass er keinen respekt vor mir hat…das geht wesentlich taktvoller). ich will da jetzt gar net auf irgendwelchen lehrern rumreiten, ich weiß, dass es solche und solche gibt, und bei manchen könnte man wirklich denken, die haben keine ahnung. nur kannste das wohl als außenstehender nie so beurteilen. wie zeigst du jemandem denn, dass du keinen respekt hast? bzw. wie zeigen andere dir, dass sie keinen respekt vor dir haben?

Gruß
Cornel

gruß
yvi
(schimpf mich ruhig spießig)

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