Aufteilen von Trinkgeld

Hallo,

ich hätte eine Frage bezüglich der Aufteilung vom Trinkgeld.
Bei uns im Restaurant stellt sich gerade die Frage, ob und wie wir das Trinkgeld aufteilen.

Bis jetzt haben wir Halbpension gekocht, da waren das nicht so große Summen. Da aber jetzt auf á la carte umgestellt wird, kommen da schon ordentliche Summen zusammen.
Die Sache ist nur die, dass das Trinkgeld fast ausschließlich beim Kassieren an den „Zahlkellner“ übergeben wird.
Da dieser aber ohne die Mithilfe der Schankhilfe, der Tellerträger und vor allem der Küche seine Arbeit nicht ausführen könnte und den Gast auch nicht zufriedenstellen könnte, wollen wir das Trinkgeld aufteilen.

Welche sinnvollen Systeme kennt ihr da?

Danke schon für die Hilfe!

Liebe Grüße, Flo

Hi!

Wir haben alle unsere Trinkgelder in ein Sparschwein geschmissen und abends unter allen aufgeteilt. Das fanden alle auch gerecht.

Gruß, Diva

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Servus,

wie wird in diesem Zusammenhang eigentlich die Grundregel „Der Chef bekommt nichts“ in kleinen und kleinsten Betrieben gehandhabt, wo der Chef selber genauso mitrennt wie alle anderen, bloß dass er halt zu Feierabend nicht Feierabend hat? Gibt es da Ausnahmen?

Schöne Grüße

MM

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Aus Sicht des Personals mag das gerecht sein. Als Gast würde ich schon gerne Unterschiede machen. Der Service hat nämlich eine Spannweite von patzig bis freundlich.

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und die etwa vier Leute, die hinter dem Service stehen, werden besser bezahlt als das Personal im Saal?

Schöne Grüße

MM

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Gegenfrage: Sollen alle büßen, weil Gast wegen einer patzigen Bedienung kein/weniger Trinkgeld gibt?
Eigentlich sollte die Bezahlung so sein, dass sie auf Trinkgeld nicht angewiesen sind. Vermutlich wird das mit dem Trinkgeld meistens so gehandhabt wie DropDeadDiva geschrieben hat.
Schönen Sonntag
Michael

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Ich kenne einen Friseurladen, da stehen an der Kasse für jede Frisörin - auch für die Azubinen - namentlich beschriftete Schweinderl.
Das finde ich gut.

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Schwieriges Thema, denn rein rechtlich handelt es sich bei Trinkgeld um eine Dienstleistungsbezogene Zuwendung des Gastes an den Empfänger. Oder anders gesagt der Betrieb kann rechtlich gesehen nicht verlangen das das Trinkgeld abgegeben wird.

Mein Arbeitgeber kam deshalb schon vor vielen Jahren auf die absurde Idee alle die kein Trinkgeld bekommen einfach besser zu bezahlen und führte eine Umsatzbeteiligung ein. Mir ist natürlich bewusst das das in der Gastro eine absolute Ausnahme darstellt.

Die einfachste Methode wäre alles in einen Topf und gleichmäßig aufteilen und auf jedenfall dafür sorgen das die Geschäftsleitung keinen Zugriff auf den Topf bekommt, manche Arbeitgeber kommen da auf ganz dumme Ideen.
Aber stellt euch darauf ein das es auf jedenfall Konflikte geben wird da ich annehme das ihr ein Ordermansystem benutzt von dem ausschließlich der Betrieb und die Firma die die Geräte verleiht profitiert es aber für den Kunden keinerlei Vorteile hat (außer das man keinen Ansprechpartner hat und unpersönlich bedient wird) aber dafür Personal gespart wird das an dann auch schlechter bezahlen kann.

Der Cheff bekommt in der Regel ein bisschen mehr als den Mindestlohn, wenn man als Inhaber auf das Trinkgeld seiner Angestellten angewiesen ist sollte man evtl. darüber nachdenken ob sich ein weiterer Betrieb des Ladens rechnet.

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Das wäre schön, aber in den klassischen Trinkgeld-Branchen Gastronomie, Taxigewerbe, Frisörgewerbe, Möbelspeditionen/Umzugsunternehmen ist es nicht so. Eine Chance, das zu ändern, ist auch nicht in Sicht.

Schöne Grüße

MM

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Zumindest solange allgemein „Geiz als Geil“ angesehen wird.

Gegenfrage: Sollen alle büßen, weil Gast wegen einer patzigen Bedienung kein/weniger Trinkgeld gibt?

Ja, natürlich! Als Gast gebe ich das Trinkgeld ja für das Gesamtpaket. Wenn ich mich wohlfühle, weil der Laden sauber geputzt und liebevoll dekoriert ist und die Speisekarte nett und ansprechend aufgemacht ist, fühle ich mich ja wohler und gebe mehr.

Wenn das Essen nicht schmeckt, versalzen oder kalt gereicht wird, gebe ich ja auch weniger oder gar kein Trinkeld.

Das gesamte Team arbeitet am Gesamtpaket mit und sollte sich die zusätzlichen Einnahmen auch gerecht teilen.

Liebe Grüße
vom Namenlosen

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Sehr schön. Wirklich sehr schön.

Im Friseursalon gibt es niemanden, der hinten im Verborgenen backt, gart, kocht und brät, zapft, schenkt, spült und wienert, also auch nichts zu verteilen wie in der Problemschilderung.

Hi Gudrun!

Ja, da macht aber auch jede Friseurin die Arbeit selbst.

Im Restaurant arbeiten aber eben auch Leute hinter den Kulissen, sprich in der Küche, und haben keine Möglichkeit Trinkgeld direkt zu bekommen.

Deshalb wurde ja hier nachgefragt.

Gruß

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Hi

In jüngeren Jahren habe ich während der Schule (für Führerschein etc) am Wochenende im Service in einem Sportheim gearbeitet. Wir hatten 10% Provision +Trinkgeld - je nach Veranstaltung hatte ich regelmäßig deutlich mehr Trinkgeld als Provision (alles zusammen waren es immer zwischen 200 und 600 DM/ Wochenende)

Sonderbarerweise stimmte irgendwann meine Kasse NIE mehr, wenn eine bestimmte Kollegin dabei war (die irgendwie laufend Geld bei mir wechseln musste :roll_eyes:) - sie hatte vorher dauerhaft max die Hälfte des Trinkgeldes von mir, weil sie extrem unaufmerksam und unfreundlich war, laufend Bestellungen verwechselte etc. so dass sie irgendwann auf die andere Idee kam :roll_eyes:

Es war allerdings auch ein sehr kleiner Laden mit Chef/Chefin und 2-4 Aushilfen - In dem Fall wäre ich schon sehr dagegen gewesen mein Trinkgeld mit den anderen zu teilen. In größeren Betrieben wäre das völlig o.k.

Gruß h