Aufwand für kleines professionelles RZ

Hallo zusammen,
für die Frage habe ich leider kein passenderes Brett gefunden, daher hier das Posting.

Mit welchem Personalaufwand (Anzahl Mitarbeiter) ist mindestens zu rechnen, wenn man ein noch kleines, aber dennoch professionelles Rechenzentrum betreiben möchte. Dazu gehören Arbeiten aus Application Hosting und Application Management, also bspw. Zugriffsschutz pflegen, Zugänge/IPs verwalten, Server und Prozesse überwachen, Backups, Updates und Patches einspielen etc. Betrieben werden sollen rund 20 Server für entsprechend viele Kundenprojekte. Die Server laufen entweder allein oder teilen sich selten auch einmal ein Blade. Die Serverhardware soll in einem Zentrum eines großen Netzanbieters stehen.

Die Software ist Windows-orientiert (Windows Server, MS-SQL), es wird ein SMTP-Service benutzt.

Die RZ-Verwaltung sollte mindestens von 8 - 18 Uhr erreichbar sein. Über’s Jahr hinweg muss ich also auch Urlaubsvertretungen und Krankheiten abfangen können.

Gibt es hier Erfahrungswerte? Bitte einfach auch Beispiele kurz beschreiben (wieviele Mitarbeiter, Anzahl Server, anfallende Arbeiten, vielleicht Servicelevel).

Vielen Dank auf jeden Fall schonmal vorweg für Eure Erfahrungswerte.

Grüße

Christian

Hallo,

also diese frage so zu stellen bzw. zu beantworten ist denke ich schwer bis garnicht möglich. Wie ist der Aufwand an der Einrichtung und Konfigurationsbetrieb, wieviele Kunden sind das, welche Art, Qualität und Umfang des Services Wie ist das Wissen eines selber in der technik, wie sieht das Budget aus, etc.
ich persönlich habe schon ein Rechenzentrum in dieser Grössenordnung allein administriert, aber ich denke es wäre gerade wegen der urlaubsvertretung und laufenden projekten besser, wenn das ca. 2-3 Leute machen. So kann man einzelne Projektanfragen von Kunden besser steuern, neue Kunden besser administrieren, wenn etwas neues zu konfigurieren ist dies besser verteilen, etc.
ggf. kann man einiges auch als projektauftrag an einen Freiberufler oder so vergeben, das hängt aber von der Art und Umfang des RZ ab.
Wenn die Server allerdings fast ausschliesslich eh extern gewartet sind, dann kann sich das auch ggf. auf eine Person reduzieren, die das ganze ggf. Fernadministriert.
Ich denke das wird sich eher im Laufe der zeit ergeben, das man merkt, das man zu wenig oder zu viel hat :wink:

gruß
h.

für die Frage habe ich leider kein passenderes Brett gefunden,
daher hier das Posting.

Mit welchem Personalaufwand (Anzahl Mitarbeiter) ist
mindestens zu rechnen, wenn man ein noch kleines, aber dennoch
professionelles Rechenzentrum betreiben möchte. Dazu gehören
Arbeiten aus Application Hosting und Application Management,
also bspw. Zugriffsschutz pflegen, Zugänge/IPs verwalten,
Server und Prozesse überwachen, Backups, Updates und Patches
einspielen etc. Betrieben werden sollen rund 20 Server für
entsprechend viele Kundenprojekte. Die Server laufen entweder
allein oder teilen sich selten auch einmal ein Blade. Die
Serverhardware soll in einem Zentrum eines großen
Netzanbieters stehen.

Die Software ist Windows-orientiert (Windows Server, MS-SQL),
es wird ein SMTP-Service benutzt.

Die RZ-Verwaltung sollte mindestens von 8 - 18 Uhr erreichbar
sein. Über’s Jahr hinweg muss ich also auch
Urlaubsvertretungen und Krankheiten abfangen können.

Gibt es hier Erfahrungswerte? Bitte einfach auch Beispiele
kurz beschreiben (wieviele Mitarbeiter, Anzahl Server,
anfallende Arbeiten, vielleicht Servicelevel).

Vielen Dank auf jeden Fall schonmal vorweg für Eure
Erfahrungswerte.

Grüße

Christian

Hallo auch,
vielen Dank vorweg für die schnelle Antwort.

Dass der Aufwand kaum zu schätzen ist, ist (leider) klar :frowning:
Mir geht es hier um circa-Erfahrungswerte.

Die Anwendungen sollten verlässlich erreichbar sein (auch über mehrere Jahre) und sind wasserdicht zu halten (sensible Daten), Zugriffe auf die Server erfolgen wohl i.d.R. tagsüber, abends könnte dann gewerkelt werden (oder Daten importiert etc.). Genutzt werden soll das Zentrum von den rund 20 Auftraggebern (je ein Server), wobei allerdings mehrere tausend Anwender die Server eher sporadisch nutzen können sollen (allerdings gehört die Userverwaltung wohl nicht zu den Aufgaben des RZ, sondern liefe über einen davon getrennten Admin-Bereich).

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

mir fehlt für eine validierte Aussage insbesondere in deiner Frage der Hintergrund, wie betrieben werden soll. Soll die Sache einen eher fabrikartigen Ansatz haben, oder geht es hier eher um Manufakturbetrieb? D.h. welche Automationskomponenten kommen zum Einsatz, und inwieweit wird es User-Selfcare geben? Oder sollen auf den 20 Servern gar vollkommen individuelle Geschichten laufen, die alle vollkommen händisch administriert werden müssen? Bei einem eher fabrikmäßigen Ansatz (wobei man sehen muss, was bei 20 Servern Sinn macht), kann man die Geschichte sicherlich mit einer Kraft stemmen, wenn ein Backup für Urlaub/Krankheit zur Verfügung steht. Je mehr manueller Betrieb dahinter stecken wird, um so mehr Personal zehrt die Sache. Und da dieses auf Dauer gesehen sehr ins Geld geht, ist hier kluge Vorausplanung ebenso gefragt, wie ein anständiges Budget zum Start hin, damit man eben möglichst ordentlich starten kann, und dann hinterher nicht auf Strecke Geld verbrennt.

Es gibt Leute, die hierzu für bezahlbares Geld recht ordentliche Konzepte schreiben können, und man sollte sich hiervon jemand einkaufen, wenn man selbst nicht ausreichend tief in der Materie steckt. Ich habe gerade mal wieder an Konzepten für eine „etwas größere“ Lösung (>2000 Server) bzgl. eines Fabrikansatzes mitgeschrieben und mal wieder erlebt, dass es eigentlich nur eine Chance gibt, Dinge richtig aufzusetzen, und zwar dann, wenn man am Start ist, oder auf der grünen Wiese neu anfangen kann. Sobald so eine Geschichte erst mal läuft, wird es ungemein problematischer wieder anständige Konzepte zu implementieren, weil der zwischenzeitliche Wildwuchs dir an allen Ecken und Enden im Weg steht.

Gruß vom Wiz

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo und vielen Dank,
auf rund der Hälfte der Server soll ein System betrieben werden, das sich jeweils ähnelt (Webanwendung/-oberfläche + Datenbank, SMTP). Die Anwendungsfunktionen oder die Datenbankentwicklung an sich werden aber ohnehin von extern gewartet. Auf den übrigen Geräten sollen jeweils eigene Datenbankanwendungen installiert werden (individuelle Lösungen).

Kann man da eine Erfahrungskurve erwarten (also erstmal viel Aufwand, vielleicht zusätzliche Betreuung, was dann nach x Wochen oder Monaten wieder heruntergeht, wenn alles läuft)? Kann es sein, dass man dafür rund 5 Mitarbeiter dauerhaft benötigt (war eine Meinung von anderer Seite)?

Grüße

Christian

Hallo,

mir fehlt für eine validierte Aussage insbesondere in deiner
Frage der Hintergrund, wie betrieben werden soll. Soll die
Sache einen eher fabrikartigen Ansatz haben, oder geht es hier
eher um Manufakturbetrieb? D.h. welche Automationskomponenten
kommen zum Einsatz, und inwieweit wird es User-Selfcare geben?
Oder sollen auf den 20 Servern gar vollkommen individuelle
Geschichten laufen, die alle vollkommen händisch administriert
werden müssen? Bei einem eher fabrikmäßigen Ansatz (wobei man
sehen muss, was bei 20 Servern Sinn macht), kann man die
Geschichte sicherlich mit einer Kraft stemmen, wenn ein Backup
für Urlaub/Krankheit zur Verfügung steht. Je mehr manueller
Betrieb dahinter stecken wird, um so mehr Personal zehrt die
Sache. Und da dieses auf Dauer gesehen sehr ins Geld geht, ist
hier kluge Vorausplanung ebenso gefragt, wie ein anständiges
Budget zum Start hin, damit man eben möglichst ordentlich
starten kann, und dann hinterher nicht auf Strecke Geld
verbrennt.

Es gibt Leute, die hierzu für bezahlbares Geld recht
ordentliche Konzepte schreiben können, und man sollte sich
hiervon jemand einkaufen, wenn man selbst nicht ausreichend
tief in der Materie steckt. Ich habe gerade mal wieder an
Konzepten für eine „etwas größere“ Lösung (>2000 Server)
bzgl. eines Fabrikansatzes mitgeschrieben und mal wieder
erlebt, dass es eigentlich nur eine Chance gibt, Dinge richtig
aufzusetzen, und zwar dann, wenn man am Start ist, oder auf
der grünen Wiese neu anfangen kann. Sobald so eine Geschichte
erst mal läuft, wird es ungemein problematischer wieder
anständige Konzepte zu implementieren, weil der
zwischenzeitliche Wildwuchs dir an allen Ecken und Enden im
Weg steht.

Gruß vom Wiz

Hallo,

was sich „ähnelt“ sollte grundsätzlich so beschrieben werden, dass möglichst viele Komponenten vollkommen identisch mit Ausnahme von Konfigurations- und Userdaten installiert werden kann. Dann kann man die Maschinen schon mal über ein Image clonen und braucht im Falle eines Falles nur ein Image zurückzuschieben und dann wieder die Konfiguration und die Benutzerdaten individuell wiederherstellen. Patches und Updates muss man dann nur einmal prüfen und kann sie dann unproblematisch auf alle identischen Server schieben, ohne Gefahr zu laufen, dass sie auf einer Maschine plötzlich Mist machen. Das spart schon mal bei der I&A. Bei der Größe der Sache werden sich die großen RZ-Tools zur Installation und Konfiguration nicht lohnen, aber wenn jemand dabei ist, der anständig scripten kann, kann man auch hierüber viel erreichen.

Die individuellen Server sind natürlich Kapazitätenfresser, weil man sich die jedes Mal wieder individuell vornehmen muss. Man müsste sich mal ansehen, was da tatsächlich konkret so an laufenden Aufgaben anfällt um eine Aussage zum den MAK machen zu können.

Wichtig ist auf jeden Fall die Frage, ob es häufig anfallende Dinge gibt, die Anwender/Admins vor Ort beim Kunden selbst erledigen können, wenn man sie entsprechend hübsch und sicher verpackt. Wenn ein neuer User an drei Stellen eingetragen werden muss, sollte man sich ansehen, ob man dies nicht scripten kann und ggf. eine kleine Web-Application hierfür aufsetzt, die der Kunde selbst bedienen kann.

Gruß vom Wiz

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,
danke nochmal für die Antwort. Das Problem wird sein, dass sich die Anwendungen zwar ähneln werden, aber alle minimal voneinander abweichen können (also z.B. unterschiedliche Usermerkmale, teils anders normierte Personalnummern usw.). D.h. die Anwendungen sind vielleicht logisch fast noch identisch, aber die einzelnen Variablen sind teils anders aufgebaut.
Und nach und nach werden sich auch die ähnlichen Anwendungen auseinanderleben, da sie im Lauf der Zeit kundenspezifisch erweitert werden (natürlich alle anders). Es scheint also viel dahin zu deuten, dass es sich nicht um gleiche Systeme handelt, sondern um eben etwas verschiedene Lösungen, die nicht alle gleichzeitig gepflegt werden können.

Der Kunde selbst kann m.E. überhaupt nicht eingreifen, mit der Serververwaltung hat er nichts zu tun.

Die Administration setzt sich also zusammen aus der Netzwerkverwaltung, Hardwareverwaltung (wenn diese nicht beim Hoster erfolgt), Datenbankkonfiguration und Anwendungspflege. Die Userdatenpflege übernimmt der User selbst oder ein Dritter von außen (muss also nicht geleistet werden).

Deutet also alles auf eine eher aufwendige Pflege hin …

Christian

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

Das Problem wird sein, dass
sich die Anwendungen zwar ähneln werden, aber alle minimal
voneinander abweichen können (also z.B. unterschiedliche
Usermerkmale, teils anders normierte Personalnummern usw.).
D.h. die Anwendungen sind vielleicht logisch fast noch
identisch, aber die einzelnen Variablen sind teils anders
aufgebaut.

Dann sollten die Programme dies parametrisieren können, und schon hast Du wieder eine einheitliche Programmumgebung. D.h. nicht zwei Programmversionen, bei denen eine nur numerische fünfstellige Personalnummern verwalten kann und eine, die alphanumerische zehnstellige Nummern braucht, sondern eine, bei der man über einen Parameter eins dieser beiden Verfahren einstellen kann. Dies bedeutet auf den ersten Blick mehr Aufwand, erleichtert aber auf Dauer die Pflege ungemein.

Und nach und nach werden sich auch die ähnlichen Anwendungen
auseinanderleben, da sie im Lauf der Zeit kundenspezifisch
erweitert werden (natürlich alle anders).

Autsch, das sollte man s.o. versuchen zu verhindern. Wenn Erweiterungen und Varianten nötig sind, sollten diese, wo immer es geht, einheitlich erfolgen. Wo dies nicht geht, braucht es klare Schnittstellen, wo der Standard aufhört und wo die Individuallösung anfängt. Sonst sieht man schnell ganz alt aus und jeder Kunde braucht sein eigenes Betreuungsteam. Also wenn zwei Kunden sich gegenseitig ausschließende Erweiterungen brauchen, dann müssen diese von der Standarddatenbasis abhängig gemacht werden, und ansonsten getrennte Datenbanken führen. Und die individuelle Businesslogik muss auch an einer klaren funktionalen Schnittstelle angesiedelt sein. Also z.B. der Schlüssel für eine Erweiterung ist die Personalnummer aus der Standardapplikation. Im Stammdatenbereich gibt es dann eine eigene Maske zur Pflege der Stammdaten der individuellen Erweiterungen, die dann wiederum über die Personalnummer an die Standard-Stammdaten angekoppelt ist. Zusätzliche Businesslogik wird entweder nur an den Anfang oder das Ende eines Verarbeitungsstrangs gehängt, und ersetzt/ergänzt Standardfunktionen (z.B. alternative Möglichkeiten zur Datenerfassung/zusätzliche Reportingfunktionen). Erweiterungen „in der Mitte“ gehen in den Standard ein.

Es scheint also viel
dahin zu deuten, dass es sich nicht um gleiche Systeme
handelt, sondern um eben etwas verschiedene Lösungen, die
nicht alle gleichzeitig gepflegt werden können.

S.o. dies muss man auf jeden Fall versuchen zu vermeiden!

Gruß vom Wiz