Moin,
leicht OT, aber nur ganz leicht
Die modernen Märchen lauern überall, aus https://de.wikipedia.org/wiki/Haustier_in_der_Mikrowelle
Haustier in der Mikrowelle
Das Haustier in der Mikrowelle ist eine moderne Sage aus den USA. Besonders in der technischen Dokumentation wird diese Geschichte häufig als Beispiel genannt, wenn es um Fragen von Produkthaftung geht.
Diese Legende berichtet von einer alten Dame, die ein Haustier (typischerweise einen Hund oder eine Katze) hielt. Wenn das Tier an einem Regentag nass geworden war, steckte sie es in die Bratröhre ihres Herdes, um es dort bei schwacher Hitze trocknen zu lassen. Als der Herd defekt wurde, ersetzte sie ihn durch einen modernen Mikrowellenherd. Am nächsten Regentag wollte sie ihr Haustier wie gewohnt im Herd trocknen; dabei:
- (gemäßigte Variante) starb das Tier langsam durch die Einwirkung der Mikrowellen.
- (radikale Variante) explodierte das Tier.
In beiden Varianten erlitt die Dame dadurch einen psychischen Schock. Sie verklagte den Hersteller des Herdes erfolgreich auf eine beträchtliche Summe Schadenersatz, mit der Begründung, dass weder in ihrer Gebrauchsanleitung noch am Gerät selbst ein entsprechender Sicherheitshinweis vorhanden war. Als Konsequenz dieses Falles werden Mikrowellenherde mit dem Warnhinweis Nicht geeignet zum Trocknen von Haustieren [1] versehen.
Es ist kein Beleg für ein derartiges Gerichtsverfahren bekannt.
Es gab jedoch einige Fälle, in denen absichtlich Tiere bzw. Menschen durch Einwirkung von Mikrowellenherden verletzt oder getötet wurden.[2][3]
Bevor jetzt auch noch die Geschichte mit dem heißen Kaffee hochploppt, aus https://www.lto.de/recht/feuilleton/f/us-schadensersatzklagen-kaffeeverbrennungen-und-katzen-in-der-mikrowelle/#internet
Aber nein, der Fall taugt keineswegs als das Aushängeschild überzogener Schadensersatzklagen, als welches er vielfach zitiert wird. Zunächst einmal wurden die 2,86 Millionen von einer Jury gewährt und vom zuständigen Richter auf 640.000 Dollar gekürzt - noch immer ein stattliches Sümmchen, aber schon deutlich weniger.
Was war eigentlich passiert, auch aus obigem Link:
Was die Bezifferung des Schmerzensgeldes angeht, denken die Amerikaner gemeinhin in etwas großzügigeren Dimensionen als in Europa üblich und tragen dadurch maßgeblich zum Ruf Amerikas als Land der überzogenen Forderungen bei. Ob diese Wahrnehmung im Falle von Stella Liebeck allerdings gerechtfertigt ist, darf man bezweifeln: Immerhin hatte die Frau sich den Kaffee zwischen die Beine geschüttet, wo er von der Kleidung aufgesogen und am Körper gehalten wurde. Sie erlitt Verbrennungen dritten Grades, verbrachte 8 Tage im Krankenhaus, und es dauerte 2 Jahre, während derer mehrere Hauttransplantationen durchgeführt wurden, bis die Verletzung vollständig kuriert war. Allein die Kosten der Heilbehandlung betrugen 11.000 Dollar, so dass ihr eigentliches Schmerzensgeld „nur“ bei gut 100.000 Dollar lag. Das ist immer noch mehr, als sie vor einem deutschen Gericht erhalten hätte, aber doch keine völlig astronomische Summe.
Meinen Infos nach war der Kaffee auch über 80 Grad heiß, was er nicht hätte sein dürfen.
End of ein wenig OT
-Luno