Entsetzlicher Schwachsinn
Fängt schon gut an: „Mädchen sind schlauer - Frauenpower“.
Bei allen halbwegs ernstzunehmenden Intelligenztests schneiden Männer um wenige, statistisch und im Hinblick auf die Gesamtintelligenz eher unbedeutende Prozentpunkte besser ab als Frauen…
… ach ja, Mädchen sind schlauer, weil sie häufiger Abitur machen und die besseren Noten haben. Letzteres ist, wie wir wissen, kein Gradmesser für Intelligenz, aber sehr wohl für Fleiß, Beliebtheit bei den Lehrern, den vorauseilenden Gehorsam feministischer Lehrerinnen und Lehrer, die Fähigkeit, sich den Lernstoff auswendig anzueignen… aber sicher kein Gradmesser für Intelligenz oder gar Kreativität.
Komisch: Jeder, der schon mal in der Schule war, weiß um die (magere) Aussagekraft von Schulnoten. Aber wenn man sie als Argument dafür verwenden kann, die Mädchen hochzujubeln, sind Schulnoten das Nonplusultra der Intelligenzmessung…
„So gaben unter 2500 befragten Jugendlichen zwischen 18 und 25 Jahren 55 Prozent der Frauen an, dass sie unbedingt Abitur machen wollen. Nur 47 Prozent ihrer männlichen Altersgenossen wollen das auch.“
Wer mit 21-25 Jahren noch Abitur machen möchte, hat’s noch nicht, kann’s nicht machen (z.B. wg. Bundeswehr) oder hat eingesehen, dass er’s gar nicht braucht. Warum hat man nicht die 15- bis 18-Jährigen befragt?
„Experten (darunter der Chef des Münchner Forschungsinstituts TNS Infratest Sozialforschung, Klaus Hurrelmann) mutmaßen schon jetzt, dass Frauen künftig die neue Bildungselite stellen. Weil Frauen laut Shell-Studie früher an ihrer Karriere basteln als Männer, hätten Sie im Berufleben künftig die besseren Chancen.“
Mutmaßen kann jeder, und Herr Hurrelmann ist für sein altbacken-profeministisches Weltbild allseits bekannt. Dass Frauen früher an ihrer Karriere basteln können, liegt (wie allgemein bekannt ist) daran, dass sie weder Wehr- noch Zivildienst ableisten müssen. Und warum „Sie“ (also ich?) deswegen die besseren Chancen haben soll, verstehe ich nicht. Vielleicht wollte sie „sie“ schreiben. Soviel zur weiblichen Intelligenz…(ich weiß, das ist jetzt bösartig)
„Doch so leistungsbewusst junge Frauen auch denken: Sie sind im Vergleich zu Männern familienorientierter(…) und wünschen sich häufiger Kinder (…). Sie kommen häufiger als Männer sehr gut mit ihren Eltern aus (…) und leben früher in einer festen Partnerschaft.
Vorreiter: Mädchen werden früher selbständig als Jungen, und sie ziehen früher von zu Hause aus (…).“
Und was hat das alles mit „Mädchen sind schlauer“ und „Mädchen haben die besseren Berufschancen“ zu tun? Hier wirft Anne Hund einfach alles in einen Topf, was ihr in den Kram passt, Hauptsache, die Frauen stehen in einem guten Licht da. Man, müssen die Komplexe haben!
„Warum die Geburtenrate trotz Familien-Wunsch nach unten zeigt?
Weil sich laut Shell-Studie insbesondere junge Frauen fragen, wie Sie Beruf und Familie unter einen Hut bekommen.“
Das ist aber nett, dass die sich so sehr um mich sorgen - siehe oben -
Ketzerischer Gedanke: Vielleicht zeigt die Geburtenrate nach unten, weil die jungen Männer immer häufiger schnallen, dass sie als Väter garantiert die Dummen sind, wenn die Ehe in die Brüche gegangen ist…
„Unser Fazit dieser Studie: Frauen schuften (obwohl sie vielleicht Angst haben), Männer jammern lieber…“
Oh ja, und wie sie schuften. Mir tun die vielen Frauen auf den Müllwagen, in den Quecksilberminen, auf dem Bau, der Bohrinsel, am Asphaltkocher usw. auch furchtbar leid. Aber so ist das Patriarchat nunmal!
Wie gut, dass Frauen wenigstens - im Gegensatz zu den Männern - niemals jammern. Bei all ihrer Doppel- und Dreifachbelastung (Job, Haushalt, Kinder) würden sie niemals auch nur wagen, ein Wort des Klagens über ihre Lebenssituation zu äußern. Nein, sie ertragen tapfer ihr schweres Los.
[Ironie aus] Ehrlich gesagt, solch einen entsetzlichen Schwachsinn, solch einen unterirdischen Mist habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Das tut schon weh.
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