Hallo Herbert,
Auch ich denke über alles mögliche nach.
Mal angenommen, Österreich würde aus der Slowakei dauernd
beschossen werden. Raketen erreichen, und zerstören Gebäude
und Menschen in Wien… Wie würde Österreich reagieren? Ich
glaube, ähnlich wie Israel.
Dein Vergleich hinkt aber.
Du musst da eher mit den Anfängen der USA vergleichen.
Irgendwo lebt ein Volk seit Jahrhunderten und dann kommen Fremde ins Land, annektieren dieses einfach und vertreiben das angestammte Volk …
Ok, aber ich glaube, wenn die letzten 40 Jahre in Israel
friedlich verlaufen wären, Israel wäre genau so friedlich wie
Österreich, die Schweiz oder der Vatikan.
Der kleine Unterschied zur Schweiz besteht darin, dass wir uns grösstenteils freiwillig zusammengeschlossen haben, nicht weil irgendein Herrscher das befohlen hat.
Was passieren kann, wenn der Druck nur von oben kommt, konnte man an Jugoslawien sehen. Als Tito starb, kamen die ganz alten Rivaltäten wieder zum Vorschein. Ich habe damals erlebt, wie hier in Basel, Jahrzehntelang eng befreundete Jugoslawen plötzlich feststellten, dass sie ja eigentlich verfeindeten Volkgruppen angehören und sich von da an nicht mal mehr grüssten!
Ja, genau das. Weißt Du, was für Militärs am schwersten ist?
Den Soldaten die Tötungshemmung zu nehmen. Jeder gesunde
Mensch hat sie. Und bei sehr vielen gelingt es nicht. Bei
einer Untersuchung wurde festgestellt: Bei Kriegshandlungen
schießen sehr viele Soldaten daneben. Absichtlich. In jeder
Armee der Welt. Da hilft nur: ihnen einreden: du oder er… Der
Überlebenswille ist stärker als die Abscheu zu töten.
Krieg ist die Hölle.
Das gilt aber auch für Selbstmord-Attentäter. Ich frage mich immer was man einem Menschen alles antun muss um ihn soweit zu bringen. Grundsätzlich können es ja nicht die Jungfrauen alleine sein, jemand in den Selbstmord zu treiben …
Homo homini lupus. Ich fürchte, dass sich dein [berechtigter]
Wunsch nach Frieden auf der Erde nicht realisieren lässt, weil
Mensch eben Mensch ist. Schöner wärs anderes, nur ists halt
wenig realistisch.
Leider sehe ich das auch so.
Aber, wir haben schon viel geschafft. Frieden in Europa! In
weiten Teilen schon seit 60 Jahren. Deutschland und
Frankreich… Wer hätte das vor 60 Jahren gedacht? In einer
Union. Und dort tun sie sich noch zusammen weil sie ähnliche
Interessen haben. Auch wenn es dann oft gegen Staaten wie
Österreich geht, möchte ich jedes Mal jubeln, wenn sich die
Oberhäupter küssen!!! Wunder geschehen.
Die Völker an sich. haben sich ja eigentlich nie bekriegt, das waren eigentlich immer irgendwelche Führer, welche Andere bekämpften.
Aber auch
den Antisemitismus erlebt. Mein Vater war Jude und hat sich
fast sein ganzes Leben versteckt. Auch im „friedlichen“
Österreich der Nachkriegszeit. Wer die Gründe kennen will,
kann Gerhard Bronners ‚Spiegel vorm Gsicht’ lesen, vor allem
seine Rückkehr nach Österreich. Auch das war, und ist, wenn
auch stark abgemildert, immer noch Realität.
Propaganda wirkt leider sehr lange und wird zudem leider von Zeit zu Zeit wieder aufgefrischt. Es ist halt einfach ein altes Konzept wieder aufzuwärmen als die Leute für etwas neues zu begeistern, das hält meist nur um die 10 Jahre.
Und gerade aus
diesem Grund, habe ich gesehen wie wichtig Israel für die
meisten Juden ist.
Das Israel genau aus diesem Grund wichtig ist, sehe ich auch so.
Das Grundproblem ist eigentlich weder den Israeli noch den Palästinensern anzulasten, sonder genau genommen den Engländern und der UNO. Der Fehler wurde 1948 begangen, als man übersah, dass auf diesem, für England unnützen Stück Wüste, schon ein Volk lebte. Man hätte damals das Land teilen sollen und zwei Staaten bilden müssen …
Vielleicht erkennt man: alles Menschen, es war ein Zufall, dass der
eine als Palästinenser geboren wurde. Der andere als Israeli. Oder
sonst wo.
Na klar isses so. Aber was hilft diese Erkenntnis?
Viel. Sehr viel. Es hilft Verständnis zu haben.
Allerdings bekomme ich dadurch Verständnis für beide Seiten und kann mich nicht für nur eine Seite entscheiden, wie das viele scheinbar können.
Salemaleikum, Shalom Malechem, der Friede sei mit Dir… die
Friedensgrüße der Religionen des Buches. Bedeuten alle
dasselbe… Und doch ist es den Kriegstreibern immer gelungen im
Namen ihrer Religion Krieg zu führen.
Selbst Führer welche der selben Religion angehörten, hatten immer Gott auf jeweils ihrer Seite, irgendwie sollte man die Religion da raushalten …
MfG Peter(TOO)
P.S. wer rechschreibfehler findet, darf sie behalten.