Aus dem Fondswert Rente bestimmen?

Moin,
gibt es einen Rechner, mit dem man grob bestimmen kann, welche Rente man aus einem bestimmten Betrag eines Fondswertes erhalten kann?

Also Beirpiel: Aktueller Fondswert 20.000 € wäre eine monatliche Rente von 200 €?

Mir würde eine Fauszahl reichen.
Danke,
Tili

Die gibt es nicht, weil wesentliche Faktoren unbekannt sind: Dauer der Rentenzahlung und Rendite des angelegten Kapitals. Hier kannst Du selber rechnen (lassen):
Entnahmeplan online berechnen (zinsen-berechnen.de)

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Warum ist das relevant? Kann man nicht zu einen beliebigen Zeitpunkt schauen, was aktuell ausgezahlt würde?

Ist es wichtig, ob 10.000 in 10 Jahren eingezahlt wurden oder gestern? Warum?

Ich formuliere es mal ganz deutlich, nimm mir diese Deutlichkeit bitte nicht übel: wie lange nach Renteneintritt willst Du leben? 10 Jahre? 20 Jahre? 40 Jahre?

Entsprechend würde man den Betrag durch Jahre und Monate teilen und wüsste, wie viel man pro Monat übrig hätte.

Sollten es zum Beispiel 20 Jahre sein, würden 20.000 € (ohne Beachtung der Rendite) 1000 €/ Jahr, also gut 80€ pro Monat sein.

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Ja, das habe ich gefunden. Ewigkeitsrente oder so?
Aber danke. Ich habe das Prinzip jetzt verstanden.

Das erklärt auch, warum die Renten so gering sind und alle Leute klagen, oder?

Lohnt sich das dann eigentlich?

Ein Rechner sagte mir, die Rentenlücke ergäbe sich aus der Differenz der angesparten Renten und dem, was man aktuell verdient.
Bedeutet das, dass man davon ausgeht, bei der Rente genauso viel zu haben wie zu Arbeitszeiten? Ansonsten hat man eine Lücke?

Die gesetzliche Altersrente wird nicht aus einem angesparten Topf bezahlt, sondern durch die Rentenbeiträge der Versicherten. Die Höhe der Rente richtet sich dabei nach dem, was man in der aktiven Zeit im Verhältnis zum Durchschnitt verdient hat.

Auf der anderen Seite gibt es halt das Problem, dass es immer mehr Rentner gibt und immer weniger Beitragszahler. Darauf kann man i.W. auf viererlei Weise reagieren:

  1. weniger Rente
  2. höhere Beiträge
  3. längere Einzahlungsphase
  4. kürzere Auszahlungsphase

Für die Maßnahmen 2.-4. fehlt der politische Wille, so dass es langsam aber stetig auf 1. hinausläuft. Hinzu kommt, dass jeder Versuch, die Rente zumindest teilweise von umlage- auf anlagefinanziert umzustellen in Deutschland als Teufelszeug betrachtet wird. Das Ergebnis ist eine immer größer werdende Zahl von Rentnern, die mit ihrer Rente nicht klarkommen und deswegen zusätzlich Hilfen benötigen, die dann aus dem Steuertopf bezahlt wird, der wiederum natürlich zu einem Gutteil durch die Arbeitnehmer gefüllt wird, aber auch das wird irgendwie ignoriert.

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Servus,

jede verzinsliche Anlage lohnt sich. Unterschiedliche Risiken sind in der Regel mit unterschiedlich hoher Verzinsung verbunden - es ist eine persönliche Entscheidung, welcher Grad an Absicherung einem welchen Abstrich an der Verzinsung wert ist.

Nein, die gesetzlichen Altersrenten stammen nicht aus verzinslich angelegten Mitteln, sondern die jeweils ausgezahlten Renten werden aus den gleichzeitig von anderen eingezahlten Beiträgen (plus einigem an Staatsmitteln, aber das gehört woanders hin) finanziert - das ist das berühmte Umlageprinzip.

Der Rechner weiß nicht, wie groß oder klein eine „Rentenlücke“ bei jemandem ist. Kann er gar nicht wissen, weil das individuell ganz verschieden ist. Es gibt Leute, die als Rentner deutlich weniger Geld brauchen als vorher als Berufstätige. z.B. deswegen, weil sie für ihre Berufstätigkeit nach München gezogen sind und Münchener Miete bezahlen, während sie dann als Rentner aber gerne wieder nach Senftenberg zurück möchten, wo es ihnen viel besser gefällt. Oder deswegen, weil sie weniger fürs Essen ausgeben, wenn sie als Rentner wieder mehr Zeit haben, selber zu kochen. Oder weil sie als Berufstätige einen Kredit für eine selbstgenutzte Immobilie bedient haben, in der sie als Rentner relativ günstig wohnen können, wenn sie so weit wie möglich auf Instandhaltung verzichten. Oder weil sie in vorgerücktem Alter nicht mehr besonders gerne reisen. Oder weil es ihnen einen gewissen Aufwand wert war, ihren Kindern eine menschenwürdige Jugend und eine gute Ausbildung zu bieten. Oder weil sie als Berufstätige eine Menge Geld für repräsentative Kleidung ausgegeben haben, die sie später nicht mehr brauchen usw. usw.

Ob die Altersrenten viel höher wären, wenn man die Beiträge verzinslich mit einem der gesetzlichen Rente vergleichbaren Risiko anlegte, sei mal dahingestellt. Sicher ist, dass das die, die am lautesten und am meisten klagen, ganz bestimmt nicht in die Reihe kriegen würden und damit die sind, die am meisten davon profitieren, dass es eine gesetzliche Altersversorgung gibt, weil sie sonst gar keine hätten.

Schöne Grüße

MM

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Ist das Bürgergeld da eine gute Idee?

In diesem Fall geht es nicht um Bürgergeld, sondern um Grundsicherung im Alter - diese entspricht in etwa der früheren Sozialhilfe und soll finanziell das Existenzminimum absichern. Grundsätzlich ist ein Staatswesen, das niemanden völlig verarmen und verkommen lässt, eine sehr gute Idee, und es gibt sicherlich niemanden, der es deswegen unterlässt, selbst für seine alten Tage vorzusorgen, weil er auch ohne eigene Vorsorge 563 € im Monat (plus „angemessene“ Warmmiete) erhalten kann.

Schöne Grüße

MM

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