Die Schule stellt im Alltagssprachgebrauch (zumindest in den lokalen Prägungen, die mir gebräuchlich sind) eine besondere Rolle dar. Je nach Kontext meint man mal das Gebäude der Schule und mal die Institution, wo man etwas lernt.
„Ich gehe zur Schule“ kann damit sowohl meinen, ich mache mich auf den Weg und gehe jetzt zu dem Gebäude, in dem sich die Institution „Schule“ befindet. Es kann aber auch meinen, dass ich Schüler bin, und in meinem täglichen Tagesablauf die Institution der Schule einen breiten Platz einnimmt.
„In die Schule gehen“ habe ich in den Regionen, in denen ich unterwegs bin, nur selten gehört. Es gibt aber Teile im deutschsprachigen Raum, wo man nicht „zur Arbeit geht“ sondern „in die Arbeit“. Vielleicht sagt man dort auf häufiger „ich gehe in die Schule“.
Auch hier wieder: es kann beides richtig sein, es kommt auf den Kontext an. Wenn die Mutter fragt: wo kommt du denn jetzt her? Kann die Antwort lauten: ich komme jetzt erst aus der Schule, wir haben den Ausflug vorbereitet.
Wenn ich mich aber wundere, warum mein Assistent, Maschinenbauer mit Masterabschluss nicht mal weiß, was ein Torx-Schraubedreher ist, wie man einen Drehmomentschlüssel benutzt oder mit welchem Bohrer man für welchen Gewindeschneider vorbohren muss, wird mein Chef sagen, der kommt doch ganz frisch von der Schule.
Ich betone nochmal: es mag Regionen im deutschsprachigen Raum geben, in denen man „von“ und „aus der Schule“ auch anders benutzen mag.
Grüße
Pierre