Aus Dtl Waren exportieren!

Hallo zusammen :smile:

Ich hoffe, hier bin ich richtig. Es geht um folgende Sache:

Ein Schulkamerad aus meiner Kindheit lebt seit Jahren in der Türkei und betreibt eine mittelgroße Schreinerei. Als ich ihn neulich besuchte, kam ein Geschäftsmodell zustande :smile: Er meinte, dass gute Scharniere in der Türkei entweder gar nicht oder zu teuer zu finden sind. Er kennt sich ja aus und sagte, dass man für manche Elemente vier- oder fünfmal soviel zahlen muss als hier in Dtl.

Er fragte mich, ob ich für ihn Materialien besorgen kann. Er will z.B. so und so Modell 1.000 Stück und wäre bereit, für die Ware pro Stück 10 EUR zu zahlen. Ich kann entweder Provision verlangen oder die Differenz zwischen seinem Wunschpreis und Einkaufspreis behalten. Es handelt sich hierbei nicht um eine Riesenbestellung und ich kann das nur nebenbei machen, weil ich vollzeitbeschäftigt bin. Ich will mich nicht übernehmen, aber ich hätte Zeit und Lust in die Materie einzusteigen!

Was meint Ihr? Ist so ein Vorhaben schwer zu verwirklichen? Ich kenne mich beruflich mit Buchhaltung und Steuern aus, aber Zoll, Import, Export etc absolut Neugebiet für mich, das mich aber irgendwie interessieren würde.

Ich freue mich auf eure Beiträge :smile:

Danke und Grüße,
Erwinus

Servus,

wenn man durch türkische Gewerbegebiete fährt kann es einem vorkommen, als wenn die Ki’auer da überall vertreten sind.

Noja, der W. wird halt in Nişantep oder so produzieren - Zollunion ist eine komfortable Sache, wenn Stahl im Spiel ist, und Einrichter und Schichtleiter mit guten schwäbischen Sprachkenntnissen findet er do diba auch genug.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es über den Umweg eines Amateurs günstiger wird.

Man weiß es nicht - durch verschlungene Handelsketten und seltsame Margen aufgeblasene Preise sind für so ein Land, das sich einigermaßen erratisch zwischen 18. und 21. Jahrhundert bewegt, nichts Ungewöhnliches; mit Einzelheiten zu den türkischen Einfuhrritualen, die man konkret wahrscheinlich bloß vor Ort recherchieren kann, könnte man mehr dazu sagen - die Frachtraten dürften völlig harmlos sein.

Schöne Grüße

MM

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Servus,

wenn Du das „nebenher“ machen möchtest, ist es wichtig, dass Du das Material bei einem Lieferanten besorgst, der die Gewichte der Gebinde und die (Zoll-)Warennummern der einzelnen Artikel mundgerecht für die Ausfuhranmeldung (und die Einfuhrzollbehandlung in der Türkei) auf seinem Lieferschein ausweist, damit Du das nur 1:1 für Deine eigene Handelsrechnung und packing list übernehmen brauchst. Wenn ich mich recht erinnere, macht das z.B. der große Schräublesschmied aus Künzelsau, kann man aber fragen.

Mit dem Zollsystem „Atlas“ täte ich mich da nicht herumquälen, das ist aus dem Stand eine ziemlich mysteriöse Angelegenheit - Zollagenten kosten nicht die Welt und sparen eine Menge Mühe (auch wenn man sagen könnte: „Alles, was der macht, kann ich selber auch.“) Du selber brauchst Dir dann bloß eine EORI-Nummer beim Zoll zu besorgen.

Dein Kunde in der Türkei wird von dort aus leichter klären können, wie es dort mit Einfuhrzöllen ausschaut - starke Preisunterschiede sprechen ein wenig dafür. In diesem Fall sind eventuell wegen Zollunion / Zollpräferenz mit der Türkei Ursprungszeugnisse für die einzelnen Lieferungen notwendig (soweit es EU-Ursprungsware ist). Damit brauchst Du Dich aber nur zu beschäftigen, wenn sich herausstellen sollte, dass die Türkei auf die in Frage kommenden Produkte Einfuhrzölle erhebt. Wenn nein, umso besser.

Schöne Grüße

MM

macht das z.B. der große
Schräublesschmied aus Künzelsau, kann man aber fragen.

Hallole,

wenn man durch türkische Gewerbegebiete fährt kann es einem vorkommen, als wenn die Ki’auer da überall vertreten sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es über den Umweg eines Amteurs günstiger wird.

Gruß

vV