Aus einer Ein-Rohr-Heizung eine Zwei-Rohr-Heizung

Hallo liebe Leser,

in unserem (vor kurzem erworbenen) kleinen Reihenmittelhäuschen haben wir leider eine EIN-ROHR-Heizung im Keller.

Da diese jedoch seeeehr „energieverschwenderisch“ arbeitet (hab ich bereits schon öfters gehört!) denken wir darüber nach, aus unserer Ein-Rohr-Heizung eine Zwei-Rohr-Heizung zu machen.

Wie muss ich mir das vorstellen… Ist es ein grosser finanzieller und baulicher Aufwand???

Gruss

Kerstin

Hallo !

Wir haben eine Einrohrheizung.

Was ist daran energieverschwenderisch???

Der Umbau ist fast unmöglich und ich würde es nicht machen. Fragt vorher einen Fachmann, aber keinen Heizungsbauer. Der dreht Euch was Neues an.

mfgConrad

Hallo Kerstin,

vorab Info über Einrohrheizung: Bei der Einrohrheizung strömt das Warmwasser (Heizungsvorlauf, Vorlaufwasser) an einem Strang von einem Heizkörper in den nächsten.

Nachteil dieses Heizungssystems ist vor allem, dass die Temperatur des Heizungsvorlaufs (Vorlauftemperatur) von Heizkörper zu Heizkörper verringert. Dieser Effekt kann nur durch die Vergrößerung der Heizkörper in Richtung des Vorlaufs kompensiert werden, um eine jeweils gleiche Heizleistung zu erhalten.

Vorteil der Einrohrheizung ist der geringe Rohrbedarf und das weniger Schlitzarbeiten für die Verlegung der Heizungsrohre notwendig sind.

Wenn Ihr eh´ was ändern wollt, empfehle ich Euch einen Energieberater hinzu zu ziehen (möglichst unabhängig, Handwerker mit eigenem Betrieb und auch die Schornsteinfeger sind meist nicht BAFA oder KfW berechtigt, also vorher Fragen. Wichtig, wenn Du für energetische Maßnahmen Kredite bei der KfW nehmen willst, derzeit in einigen Programmen 1% Zins!!!).

Es wird bundesweit die Erstellung eines „Vor-Ort-Gutachtens“ von der www.BAFA.de gefördert. Das Gutachten kostet bei EFH ca. 450 Euro netto, hiervon werden 300 Euro subventioniert. Lohnt sich m.E. immer, denn jeder weiß was sein Auto verbraucht, was sein Haus verbraucht oder wo man Energie einsparen kann weiß leider kaum jemand.

Einen Energieberater findest Du z.B. in der BAFA-, der KfW- oder dena-Liste. Musst Dich ein wenig durchsuchen.

MfG

Bernd

vorab Info über Einrohrheizung: Bei der Einrohrheizung strömt
das Warmwasser (Heizungsvorlauf, Vorlaufwasser) an einem
Strang von einem Heizkörper in den nächsten.

Das stimmt so nicht! Bei der Einrohrheizung geht der Hauptstrang am Heizkörper vorbei.
Es geht vor dem Heizkörper ein Strang in diesen und wieder heraus in den Hauptstrang. Geregelt wird diese Beaufschlagung des Heizkörpers durch eine Venturidüse. Dort, wo sich Hauptstrang und Heizungsaustritt wieder treffen.

Auf keinen Fall sind die Heizkörper in Reihe gelegt. Dann würden die letzten Heizkörper kalt bleiben.

mfgConrad

Hallo Conrad, ich glaube eher kann, muss aber nicht so sein.

Konnte auf die Entfernung (Kerstin kommt wohl aus Bayern, ich sitze in der Lüneburger Heide) nicht sehen, um welche Art es sich handelt und wollte „nur“ allgemeine Hinweise geben, finde es aber auch gut wenn sich andere Meinungen ergeben und eine Diskussion stattfindet. Hier nun meine Meinung, lerne aber gern dazu:

Anschlussmöglichkeiten:

  1. Verteilverschraubung für Steigrohranschluß mit Axialventil ( sogenannte reitend angeordnete Einrohrheizung)
  2. Verteilverschraubung und Verteilventil (sog. liegend beidseitig)
  3. Einrohr-Lanzenventilverschraubung (sog. liegend einseitig)

Meine Überlegungen mit kurzen Erläuterungen:
Für Anschlussmöglichkeit 1.:

Häufig anzutreffen ist wohl die Regulierung über Thermostate:Ein Heizungsthermostatventil ist ein Einzelraumtemperaturregler, der im Innern einen Dehnkörper besitzt, welcher sich entsprechend der Raumlufttemperatur ausdehnt beziehungsweise zusammenzieht. Diese Längenänderung wird auf einen Ventilkegel übertragen, der den Durchflussquerschnitt des Heizungsvorlaufs und damit die Durchflussmenge verändert.

Bei den Anschlüssen nach 2 und 3 wird konstant geregelt, oder?

Die Regulierung über Venturidüse ist scheinbar möglich: Eine Venturi-Düse besteht aus zwei gegeneinander gerichteten Konen, die sich in der Mitte, beim geringsten Durchmesser, vereinen (Prinzip doch eigentlich nur nach Bernoulli?) Ist dann m.E. auch eine konstante Regelung, oder?

Sehe die Einrohr-Heizungen eher selten, freue mich daher über jede weitere Info und auch Erfahrungen.

MfG

Bernd

es aber auch gut wenn sich andere Meinungen ergeben und eine
Diskussion stattfindet.

Das ist nicht meine meinung über eine Einrohranlage, sondern so ist unsere gebaut.

Für Anschlussmöglichkeit 1.:

Häufig anzutreffen ist wohl die Regulierung über
Thermostate:Ein Heizungsthermostatventil ist ein
Einzelraumtemperaturregler, der im Innern einen Dehnkörper
besitzt, welcher sich entsprechend der Raumlufttemperatur
ausdehnt beziehungsweise zusammenzieht. Diese Längenänderung
wird auf einen Ventilkegel übertragen, der den
Durchflussquerschnitt des Heizungsvorlaufs und damit die
Durchflussmenge verändert.

Und genau das Ventil sitzt an jedem Heizkörper bei einer Einrohranlage. Und wenn dieses Ventil öffnet, drosselt das Venturirohr die Hauptleitung.

Die Regulierung über Venturidüse ist scheinbar möglich: Eine
Venturi-Düse besteht aus zwei gegeneinander gerichteten Konen,
die sich in der Mitte, beim geringsten Durchmesser, vereinen
(Prinzip doch eigentlich nur nach Bernoulli?) Ist dann m.E.
auch eine konstante Regelung, oder?

Ein Venturirohr regelt nicht die Temperatur, sondern den Durchfluß!

Sehe die Einrohr-Heizungen eher selten, freue mich daher über
jede weitere Info und auch Erfahrungen.

Einrohranlagen sparen Energie, weil hier nicht sinnlos Wasser im Kreis gepumpt wird.

Und die Temp.differenz zwischen Vorlauf und Rücklauf ist bei uns auch an kalten Tagen max. 5 bis 7 Grad.

MfgConrad

Hallo,

erstmal danke für Eure rege Anteilnahme! Stimmt! Ich habe unseren Heizungsbauer gefragt, und er meinte dass eine Ein-Rohr-Heizung ergieverschwenderisch arbeitet! Wieso auch immer…

Er will bestimmt etwas verdienen. Aber wenn Ihr schreibt dass ne Ein-Rohr-Heizung nicht sooooooooooo viel Energie verschwendet, dann würde sich ein Umbau keinesfalls rentieren. Wir werden jetzt die AUssenwände dämmen lassen mit ca. 12 cm. Und dann wird es bestimmt auch nicht so kalt im WoZi bzw. nicht so teuer im Winter! :o))

Danke nochmals.

Gruss aus Bayern

Kerstin

Hallo,

was hälst du davon mal einen Energieberater zu engagieren?
Vielleicht kann der ein Check-Up eures Hauses machen und euch erklären, mit welchen Maßnahmen ihr am sinnvollsten Energie einspart.

Kenn das zwar selber nicht (werd das aber auch demnächst mal angehen), aber schaden kann es sicherlich nicht.

Grüße

Laber

Hi,

bei einer Einrohrheiung zirkuliert immer heißes Wasser. Vergleichbar mit der Zirkulationsleitung bei warmen Wasser. Heißt, auch wenn kein Warmeswasser benötigt wird, zirkuliert welches. Daher vermute ich mal, arbeitet die Einrohrheizung nicht so effizient. Der Rohrquerschnitt ist sicher auch größer als die kleinen dünnen Kupferrohre.

Daher läßt sich eine Einrohr- sich auf eine Zweirohrheizung umrüsten, aber die Rohrquerschnitte sind dann immer noch größer als benötigt. Damit muß wesentlich mehr Wasser erhitzt werden als bei dünnen Rohren.

Mein Tipp: Energieberater. Frag aber nach Referenzen und Ausbildung!! Dies ist ein noch relativ neues Berufsbild und dementsprechend jung sind die Erfahrungen der Energieberater. Neues Berufsbild durch die Energieensparverordnung.

Vielleicht auch erst dämmen, dann sieht man ob es noch kalt ist oder wie man die Heizung umbaut.

Grüße
Thomas

Hi,

hier noch ein Link

http://www.google.de/search?hl=de&q=ein-rohr-heizung…

Hallo !

bei einer Einrohrheiung zirkuliert immer heißes Wasser.

Ja, was zirkuliert denn bei einer Zweirohrheizung? Kaltes?

Vergleichbar mit der Zirkulationsleitung bei warmen Wasser.
Heißt, auch wenn kein Warmeswasser benötigt wird, zirkuliert
welches.

Wie bei der Zweirohrheizung!

Daher vermute ich mal, arbeitet die Einrohrheizung

nicht so effizient. Der Rohrquerschnitt ist sicher auch größer
als die kleinen dünnen Kupferrohre.

Du vermutest!

Daher läßt sich eine Einrohr- sich auf eine Zweirohrheizung
umrüsten,

Natürlich kann man sie umrüsten. Nur, Du mußt dann die zweite Leitung durchs gesamte haus neu verlegen. Mit allen Löchern. Völlig unnötig.

Ein Energieberater kann dazu überhaupt nichts sagen.

Wir haben unserHaus jetzt untersuchen lassen und das Thema Einrohr- Zweirohr interessiert dabei überhaupt nicht.

Der Unterschied: Beim Zweirohrsystem muß mehr Wasser beheizt werden. Kostet also mehr Energie.

mfgConrad

Hallo !

bei einer Einrohrheiung zirkuliert immer heißes Wasser.

Ja, was zirkuliert denn bei einer Zweirohrheizung? Kaltes?

Mehr Wasser, da die Rohre dicker sind. Siehe auch Schwerkraftheizung.
Wenn du ein dickes Rohr hast und dann ein dünnes Kuppferröhrchen dazu als zweites, funktioniert es sicher nicht so ganz.

Vergleichbar mit der Zirkulationsleitung bei warmen Wasser.
Heißt, auch wenn kein Warmeswasser benötigt wird, zirkuliert
welches.

Du vermutest!

Bin ja nur Hausbesitzer und kein studierter Heizungsbauer. Daher kann ich nur vermuten.

Ein Energieberater kann dazu überhaupt nichts sagen.

Nu, ein Energieberater sollte aber eben berechnen können, was wieviel Energie bracht. Dann muß ich mich entscheiden, ob ich investieren und sparen will oder wie hier schon mal jemand geschrieben hat, mein monatliches Gehalt verheize.

Grüße
Thomas

Hallo Thomas,

Du sprichst mir aus der Seele. Habe auch schon empfohlen einen Energieberater zu fragen.

Es gibt aber immer Menschen, die wollen auf Ihren V8-Motor im Keller nicht verzichten, ähnlich wie bei Autofahrern, wer protzen (z.B. 500er fahren) will, kann eigentlich nicht auch sparen (3 Liter verbrauchen) wollen.

Danke und MfG

Bernd

Mehr Wasser, da die Rohre dicker sind. Siehe auch
Schwerkraftheizung.
Wenn du ein dickes Rohr hast und dann ein dünnes
Kuppferröhrchen dazu als zweites, funktioniert es sicher nicht
so ganz.

Also unsere hat dünne Rohre und eine Umwälzpumpe, wie jede normale Heizung!

Vergleichbar mit der Zirkulationsleitung bei warmen Wasser.
Heißt, auch wenn kein Warmeswasser benötigt wird, zirkuliert
welches.

Himmel, im Zweirohrsystem denn etwa nicht?
!

Bin ja nur Hausbesitzer und kein studierter Heizungsbauer.
Daher kann ich nur vermuten.

Vermutungen! Das werden dann sehr informative Antworten.

Nu, ein Energieberater sollte aber eben berechnen können, was
wieviel Energie bracht. Dann muß ich mich entscheiden, ob ich
investieren und sparen will oder wie hier schon mal jemand
geschrieben hat, mein monatliches Gehalt verheize.

Also, wir haben eine Einrohrheizung und verbrauchen nicht mehr Energie, als andere. Sogar weniger.

mfgConrad

Hbt Ihr denn überhaupt schon mal dieses Einrohrsystem gesehen?

Da hängt im Keller eine ganz normale Therme an der Wand. Ein Rohr geht raus, ein Rohr kommt zurück. Wieso soll das mehr Energie verbrauchen.

Mit Vermutungen wird die Anlage natürlich nicht betrieben.

mfgConrd

Hallo Conrad,

Auf keinen Fall sind die Heizkörper in Reihe gelegt. Dann
würden die letzten Heizkörper kalt bleiben.

Na ja, aber fast.
Das abgekühlte Wasser aus dem ersten Heizkörper wird natürlich mit dem Heizwasser im Strang vermischt und es macht schon Sinn, von einer Quasi-Reihe zu sprechen.
Im Ein- oder Zweifamilienhaus kommt das vermutlich nicht so sehr zum Tragen.
Aber schau mal hier. Bei mehrstöckigen Gebäuden scheint das schon problematisch zu sein:

Gruß
Peter

http://www.heizkostenverordnung.de/par5.html

„…Beispiel für die Einrohrheizung:
Die dem üblichen DDR-Standard entsprechende Heizkostenverteilung in dem hier als Beispiel gewählten Plattenbau, 4 Etagen funktionierte so, dass für eine Hausgruppe nur eine Übergabestation für die Fernwärme installiert wurde, von der auch benachbarte Häuser oder Hauszeilen versorgt wurden. Die Übergabestation war üblicherweise im Keller in Straßennähe, wo auch die Fernwärmeleitungen verlegt waren. Von der Übergabestation wurde mittels Wärmetauscher das Heizwasser erhitzt von dort in das Dachgeschoss gepumpt und von oben nach unten horizontal mit einer sogenannten Einrohrverteilung das Heizmedium auf die einzelnen Wohnungen verteilt…
…Mit der unterschiedlichen Dimensionierung der Heizkörper wurde die von oben nach unten zwingend abnehmende Temperatur des Heizwassers ausgeglichen. Zur Erläuterung: Einspeisung des Heizwassers von oben in der oberen Wohnung mit einer als Beispiel gewählten Heizwassertemperatur von 90 Grad Celsius. Bedingt durch die Einrohrverteilung wird die darunter liegende Wohnung in Abhängigkeit von der Wärmeabgabe in der oberen Wohnung nur noch mit einer Heizwassertemperatur von ca. 80 Grad Celsius beliefert. Die danach folgende dritte Wohnung von oben nach unten erhält das Heizwasser mit nur noch ca. 70 Grad Celsius und die Erdgeschosswohnung in einem hier gewählten vier Stockwerke hohen Gebäude bekommt das Heizwasser mit ca. 60 Grad Celsius geliefert. Zwingend müssen in solchen Systemen mit abnehmender Temperatur des Heizwassers, die Heizkörper größer dimensioniert werden…
… Wird jetzt bei der Einrohrheizung in den oberen Wohnungen eines Hauses der Heizenergieverbrauch reduziert oder im ungünstigsten Fall die oberen Heizkörper bei Abwesenheit der jeweiligen Wohnungsinhaber am Tage oder urlaubsbedingt die Raumheizung ganz abgestellt, wird die untere Wohnung mit wesentlich heißerem Heizwasser beschickt, als nach der Dimensionierung der Heizkörper vorgesehen war…“

Hi.

Sehe die Einrohr-Heizungen eher selten, freue mich daher über
jede weitere Info und auch Erfahrungen.

Einrohranlagen sparen Energie, weil hier nicht sinnlos Wasser
im Kreis gepumpt wird.

Und die Temp.differenz zwischen Vorlauf und Rücklauf ist bei
uns auch an kalten Tagen max. 5 bis 7 Grad.

Wenn die Temp.Diff. nur 5-7 Grad beträgt, „wird“ sinnlos Energie „im Kreis gepumpt“. Normale Zweikreisanlage 20 Grad Temp.Diff.(delta t), Fernwärme bis 50 Grad Temp.Diff. an der Übergabestation, sekundär (max 30 Grad Rücklauf erwünscht, um sinnlosen Energietransport zu vermeiden).
Wenn in einer Zweikreisanlage alle Heizkörper zugedreht sind (reine Theorie) liegt der Wärmedurchsatz bei Null. Der Rücklauf wäre kalt. Beim Einrohrsystem wäre Vorlauftemp. = Rücklauftemp.
Erfahrung??,wissen, informieren, diskutieren.
Mal probieren, viel Spaß dabei.

Gruß Vanic.