Hallo!
Es sind ja im Wesentlichen drei Komponenten.
Das eine sind die Abkürzungen. Die sind immer dort notwendig, wo der Raum beschränkt ist. Das war auch im 17ten und 18ten Jahrhundert der Fall (schon damals yr = your und pls = please), bedingt durch den hohen Preis von Tinte, Papier und Postgebühren. Und wieder im 19ten und 20sten Jahrhundert bei den Telegrammen, wo nach Wörtern abgerechnet wurde.
Im Internet, möchte man meinen, spielt das keine Rolle. Aber das ist ein Trugschluss. Denn erstens läuft die Kommunikation so schnell ab, dass es für den Schreibenden sinnvoll ist, auf Abkürzungen zurückzugreifen. Und zweitens findet so viel Kommunikation statt, dass sich der einzelne mit Rücksicht auf die Mitleser beschränken muss. Twitter, mit seinen auf 140 Zeichen beschränkten Nachrichten, ist ja die konsequenteste Umsetzung dieser Form der Kommunikation.
Das zweite liegt in der Natur der schnellen schriftlichen Kommunikation, die ein Zwitterding aus direktem Gespräch und Schriftverkehr bildet. Emoticons und *Erikativ* ergänzen den Schriftverkehr um direkte menschliche Reaktionen.
Das dritte ist der Jargon oder Slang. Und der entsteht immer dort, wo sich eine Gruppe abgrenzt bzw. als Gruppe definiert. n00b ist ein einleuchtendes Beispiel, weil es mit seinem Sinn Newbie (Neuling) einen nicht-kompetenten Nutzer aus der Gruppe ausschließt, und durch ständige Variation und Kryptisierung sich Neulingen unverständlich macht.
Das erste, die Abkürzungen, werden bleiben. Das zweite Element auch. Das dritte auch, wobei Slang natürlich im ständigen Wandel begriffen ist. Und gelegentlich findet ein Slangwort Eingang in den allgemeinen Sprachgebrauch.
Gruß
Peter