Aus welchen Material sind Erkennungsmarken von Soldaten?

Mein Opa ist in Stalingrad gefallen. Die Angehoerigen bekamen per Post vor ueber 70 Jahren Bescheid, dass der Ehemann im 2. Weltkrieg gefallen ist. Eine Erkennungsmarke oder irgendwelche kleinen persoenlichen Dinge muessten doch bei dem Gefallenen gefunden worden sein.
Theoretisch muesste sich diese Erkennungsmarke irgendwo unter der Erde noch befinden. Das Material der Erkennungsmarke wird unempfindliches Metall sein?

Eine Erkennungsmarke ist eine teilbare oder zweiteilige Metallmarke, die vor allem zur Identifizierung toter Soldaten dienen soll.
Die Erkennungsmarke ist an einer Kette
um den Hals zu tragen. Wird der Träger der Marke getötet, so kann der
Finder einen Teil der Marke abtrennen, um später den Fund dokumentieren
zu können. Zu diesem Zweck sind beide Hälften mit identischen
Informationen versehen. In der Mitte befindet sich eine Sollbruchstelle. Der andere Teil wird bei der Leiche
belassen, so dass diese später identifiziert werden kann. Bevor
Erkennungsmarken eingeführt wurden, trugen Soldaten beispielsweise eine
Kapsel bei sich, worin ein Legitimationsblatt wettergeschützt aufbewahrt
wurde.

Hallo,

die Erkennungsmarken der Wehrmacht waren bevorzugt aus Zink und Aluminium, eine im Verhältnis geringere Zahl aus Edelstahl. Zinkmarken sind nach so langer Liegezeit häufig in einem schlechten Zustand.

Edit: Kriegsmarine hatte, so glaube ich, auch welche aus Messing. Dürfte aber in Stalingrad irrelevant sein.

Gruss Goetz

Hallo,
kompetende Auskunft bekommst du hier
https://www.dd-wast.de/de/startseite.html
Die Wehrmachtsauskunftsstelle verwaltet alle Unterlagen, die von Soldaten vorhanden sind. Üblicherweise gab es bei der Truppe einen Gräberoffizier. In Stalingrad kann ich mir sehr gut vorstellen, dass nicht immer die untere Hälfte der Erkennungsmarke gebogen wurde. Vielleicht hat ein Kamerad lediglich gemeldet, dass dein Opa da und da gefallen sei. Der Kommandeur hat dann die Benachrichtigung in die Wege geleitet.
Frag da mal auf jeden Fall an. Dort sind Dokumentationen des militärischen Werdegangs vorhandn, Auszeichnungen, Lazarettaufenthalte.
Viel Erfolg!
Gruß
rakete

Nach 70 Jahren ist nichts mehr zu erkennen? Zu verwittert nehme ich an.

Servus,

Alu oder Zink, bei den Panzern auch Edelstahl (wegen der großen Hitze, die sich in abgeschossenen Panzern hie und da entwickelte).

Wenn die Angehörigen davon unterrichtet wurden, dass ein Soldat gefallen war, war dessen Leichnam identifiziert worden (häufig mit der Erkennungsmarke), oder ein Kamerad hatte gesehen, wie er fiel. Die Soldaten, die sich „irgendwo unter der Erde“ befinden, wurden zunächst vermisst gemeldet, und namentlich an der Ostfront Vermisste wurden teils erst Jahrzehnte später tot erklärt, weil es über die deutschen Kriegsgefangenen in der UdSSR praktisch keine tragfähigen Informationen gab.

Schöne Grüße

MM

Servus,

die Landser, die die Hundemarke an einer Kette um den Hals trugen, waren eine Minderheit, und es ist auch keiner in den Bau gewandert, bloß weil er die Marke im Gasmaskenbehälter oder sonstwo bei sich trug.

Kapseln mit Legitimationsblättern gab es bei der Wehrmacht nicht.

Schöne Grüße

MM

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Vielen Dank. Diese Auskunftsstelle habe ich bereits vor 4 Wochen angeschrieben. Zur Ergaenzung einiger Angaben hatte diese Wehrmachtsauskunftstelle mir meine Anfrage noch einmal zurueckgeschickt. So gut es ging habe ich dann noch einige Ergaenzungen zugefuegt. Nur habe ich weder Geburtsdatum noch Sterbedatum. Alles nur ungefaehr. Jetzt bin ich gespannt ob noch etwas erhellendes kommt. Herzlichen Dank fuer die Auskunft.

Servus,

was sollte da „verwittern“?

Wenn man sie saubermacht, sieht eine aus der Erde geborgene Erkennungsmarke der Wehrmacht so aus:

Schöne Grüße

MM

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Wieviele davon werden noch irgendwo verschuettet herumliegen?

Kette bei der Wehrmacht ist mir ohnehin nicht bekannt. Wenn um den Hals getragen, dann an einer Schnur, häufig befand sich die Marke dann noch in einem Ledertäschchen.

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Was sind das fuer Nummern und Buchstaben?

Die Schlacht von Stalingrad ist eine der bekanntesten Schlachten des Zweiten Weltkrieges. Die Vernichtung der deutschen 6. Armee in Stalingrad Anfang 1943 gilt als psychologischer Wendepunkt des im Juni 1941 vom Deutschen Reich begonnenen Deutsch-Sowjetischen Krieges.
Stalingrad war ursprünglich ein operatives Ziel der deutschen Kriegführung und sollte als Ausgangspunkt für den eigentlichen Vorstoß in den Kaukasus dienen. Nach dem deutschen Angriff auf die Stadt im Spätsommer 1942 wurden in Folge einer Gegenoffensive im November 1942 über 230.000 Soldaten der Wehrmacht und ihrer Verbündeten von der Roten Armee eingekesselt. Hitler entschied, dass die deutschen Truppen ausharren und auf eine Entsatzoffensive
warten sollten, die aber im Dezember 1942 scheiterte. Obwohl die Lage
der nur unzureichend versorgten Soldaten im Kessel aussichtslos war,
bestanden Hitler und die militärische Führung auf einer Fortführung der
verlustreichen Kämpfe. Die meisten Soldaten stellten Ende Januar/Anfang
Februar 1943 die Kampfhandlungen ein und gingen in Kriegsgefangenschaft,
ohne dass es zu einer offiziellen Kapitulation kam. Rund 10.000
versprengte Soldaten, die sich in Kellern und der Kanalisation versteckt
hielten, setzten ihren Widerstand noch bis Anfang März 1943 fort. Von
den rund 110.000 Soldaten der Wehrmacht und verbündeter Truppen, die in
Gefangenschaft gerieten, kehrten nur rund 6000 in die Heimat zurück. In
der Schlacht von Stalingrad kamen über 700.000 Menschen ums Leben, die
meisten davon Soldaten der Roten Armee.
Obwohl es während des Zweiten Weltkriegs größere operative
Niederlagen der deutschen Wehrmacht gab, gewann Stalingrad besondere
Bedeutung als deutscher und sowjetischer Erinnerungsort. Die Schlacht wurde sowohl von der NS- als auch von der Sowjetpropaganda noch während des Krieges instrumentalisiert und ist mehr als jede andere Schlacht des Zweiten Weltkriegs noch heute im kollektiven Gedächtnis verankert.

Das ist in diesem Fall das Infanterie-Ersatz-Battaillon 306, 3. Kompanie. Die 5217 ist die Stammrollennummer des entsprechenden Soldaten. B ist die Blutgruppe.

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was heisst die Stammrollennummer des entsprechenden Soldaten?
Verbirgt sich dahinter der Name des Soldaten?

Zink ist sehr reaktionsfreudig. Je nach Boden sind die stellenweise stark zerfressen.

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Unter dieser Nummer war der Soldat bei dieser Einheit registriert. Mit den dazugehörigen Unterlagen könnte man den Namen ermitteln. Auf Marken der Kriegsmarine stand öfter sogar der Name drauf.

Servus,

bitte nenne die Quelle, insbesondere wenn Du so umfangreich zitierst.

Schöne Grüße

MM

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Gibt es in Stalingrad eventuell noch Gebaeude wo derartige Sachen gelagert werden oder ist so etwas nach so langer Zeit hoffnungslos.

Wikipedia. Es dient mehr fuer mich als Gedankenstuetze, damit ich nicht zu Wikipedia googeln muss.