Ausbildung bei der Swiss Life Select ehem. AWD?

Hallo,
ich bin aktuell arbeitssuchend (SoWi Studium abgebrochen) und meldete mich daher vor einiger Zeit bei der Agentur für Arbeit um ein Beratungsgespräch. Ich weiß, dass ich in Richtung Versicherungskaufmann etwas machen will.

Seltsamerweise bekam ich schon einen Tag danach einen dubiosen Anruf einer Firma, die sich Swiss Life Select nannte. Ich musste erstmal nachgooglen um zu erfahren, dass dies der ehemalige AWD ist.

Jedenfalls lud man mich zu einem „Kennenlerngespräch“ ein und fragte mich, ob ich neuen Herausforderungen offen gegenüber stünde. Da ich momentan nichts zu verlieren habe, ging ich auf die Einladung ein.
Ich war nach dem Gespräch mit dem zuständigen Teamleiter recht zufrieden und man lud mich zu einem 3stündigen Einführungsseminar ein.
Neben mir waren dort noch 8 andere Personen da. Größtenteils Studenten in meinem Alter (24).

Der Referent sprach über die Firmenphilosophie und Grundzüge der Ausbildung und schwallte ein wenig herum.
Bis dann die ersten Zahlen im Raume standen.

Ausbildungsdauer 9-18 Monate bei einem durchschnittlichen Jahresverdienst von bis zu 80.000 Euro (in der Ausbildung wohl gemerkt!). Da wurde ich dann stutzig.

Hat jemand Erfahrungen mit denen gemacht? Wie kommen derart hohe Beträge zustande? Von Provisionen war in dem gesamten Seminar seltsamerweise überhaupt keine Rede und ich denke, dass ich davon auch lieber die Finger lasse, weil bei mir spätestens bei diesen Zahlen alle Alarmglocken leuten!

=HALLO()

Zunächst wird von dir erwartet, dass du - quasi zur Übung - im Freundes- und Bekanntenkreis und in der Familie Gespräche führst, in denen du deine Produkte erklärst. Ziel: 5 Abschlüsse.

Wenn du das hinbekommst (und damit gezeigt hast, dass dir Umsatz wichtiger ist als so manche Bedenken, die du haben könntest, wenn du an persönliche Freunde verkaufst), dann bekommst du Zugriff auf die Adressen aus der Werbung bzw. dem Bestand. Später bekommst du dann auch deine „Auszubildenden“ und profitierst von den durchschnittlich 5 Neukunden, die jeder Azubi bringt.

Wenn du dann überdurchschnittlich gut verkaufst, kannst du auch gut verdienen. Das erfordert Verkaufstalent und Engagement. Aber die meisten verdienen nicht überdurchschnittlich und steigen schnell wieder aus.

Deswegen suchen diese Vereine auch ständig.

Also: wenn du ein Verkäufertyp bist, kann das ok sein, aber das ist kein Selbstläufer.

=TSCHÜSS()

Aber die meisten verdienen nicht
überdurchschnittlich und steigen schnell wieder aus.

Wer einige Zeit da war, hat keine Freunde mehr und die Familienangehörigen wollen auch nichts mehr wissen.

Hallo,

Ausbildungsdauer 9-18 Monate

Das ist keine Ausbildung zum Versicherungs kauf mann, sondern ein Training on the Job zum Versichungs fach mann, also der klassische Seiteneinstieg

bei einem durchschnittlichen Jahresverdienst von bis zu 80.000 Euro

Wunschdenken.

Hat jemand Erfahrungen mit denen gemacht?

Mit dem AWD ? Das wäre nicht mein Wunsch-Arbeitgeber.

Wie kommen derart hohe Beträge zustande?

Gar nicht. Zumindestens nicht während der Ausbildungszeit.

Von Provisionen war in dem gesamten Seminar seltsamerweise überhaupt keine Rede

Nichts anderes ist es aber.

und ich denke, dass ich davon auch lieber die Finger lasse, weil bei mir spätestens bei diesen Zahlen alle Alarmglocken leuten!

Zu recht. Wenn Du Versichuerngskaufmann lernen willst, bewirb Dich bei einer renomierten Versicherung, wobei Du für dieses Lehrjahr vermutlich ein bißchen spät dran bist.

Gruß

Nordlicht

Nochmal zur Info. Der Versicherungskaufmann ist ein anerkannter Beruf nach BBiG. Das andere ist nur eine Kurzschulung für den Außendienst.

Vielen Dank für die Erläuterungen!

Ich habe denen heute telefonisch eine Absage erteilt. Aber es war schon interessant wie lange das gedauert hat bis das Gespräch beendet war. Der Berater hat bis zum Ende versucht mich umzustimmen, obwohl meine Zweifel ja offenbar nicht unberechtigter Natur waren.
Er sprach dann von Missverständnissen und dass der Verdienst der Auszubildenen lediglich zwischen 1500-2500 Euro liegen würde, was in der Branche so üblich sei und man das Ganze eher als Weiterbildung betrachten solle und dort solche Beträge vollkommen normal seien.
50000 Euro im Jahr wäre ein Betrag, den man dann nach der Ausbildung verdienen würde (er ließ natürlich die „Spielregeln“ außen vor, die es augenscheinlich bedürfen um auf solche utopischen Summen zu kommen).

Ich finde das ja schlimm, dass es so viele Leute gibt, die auf diese einfache Masche reinfallen und sich das Blaue vom Himmel versprechen lassen. Neben mir waren wie gesagt viele Studenten da. Die meisten von denen mit guten Abschlüssen.

Ich bin daher ganz froh, dass mich mein Bauchgefühl nicht getäuscht hat und mich vor einem großen Fehler bewahrt hat.

Als ich heute am Telefon sagte, dass ich lieber den regulären Weg der Lehre zum Versicherungskaufmann durchlaufen wollte, fiel mir der Berater aber gleich ins Wort, dass dies bei der Swiss Life Select genauso gut möglich wäre. Nur dass das Ganze dort in 1 1/2 Jahren schon möglich wäre.
Hat er gelogen oder habe ich da was missverstanden?

Die Ausbildung, die man bei der Swiss Life Select macht, bildet einen doch allenfalls zu einem „Finanzberater“ aus. Das ist doch nicht ansatzweise vergleichbar mit der Ausbildung bei einer „gewöhnlichen“ Versicherung, oder doch…?