Ausgangsübertrager in Röhrenendstufe defekt

Hallo, ich habe mir auf dem Flohmarkt einen Philps-Kofferplattenspieler aus den frühen 60ern gekauft, den ich gern wieder zum Leben erwecken würde. Der Verstärker schwieg von Anfang an. Also geöffnet… Verbrannte Widerstände fielen nicht auf, aber die Eingangsseite vom Ausgangsübertrager ist hochohmig (kein Durchgang). Außer der EL 95 ist noch eine ECC 83 verbaut. Der Übertrager ist ein Ringkerntrafo mit folgenden Beschriftungen: A 3 598 33 0 / T 114. Hat jemand eine Idee wie ich den ersetzen kann? Bezugsquelle? Mögliche Ursache des Ausfalls? Ein Schaltbild ist leider nicht vorhanden… Für Tipps bin ich dankbar…

Hallo Roland!

…die Eingangsseite vom
Ausgangsübertrager ist hochohmig (kein Durchgang).

Dir wird nichts anderes übrig bleiben, als den Übertrager neu zu wickeln. Ringkerntrafos sind technisch hochwertige Teile mit geringem Streufeld, nur etwas umständlich bei der Bewicklung per Hand. Aber es geht in jedem Fall! Also die Deckwicklung aus Isolierstoff entfernen, Windungen zählen, Drahtdurchmesser messen, neuen Wickeldraht beschaffen und dann gehts los.

Bei Ringkernen ausreichender Größe kann man den Wickeldraht vorher auf eine Hilfsspule wickeln, die durch den Ringkern paßt. Bei kleinen Kernen muß man die ganze Drahtlänge wie ein Schneider beim Abbähen von Knöpfen durch das Loch des Kerns fädeln. Das ist etwas mühsamer. Der Übertrager ist danach wie neu.
Wenn Du den Isolierstoff zuvor vorsichtig entfernst, ohne die alte Wicklung weiter zu beschädigen, kannst Du die defekte Stelle mit etwas Glück sehen und die Wicklung reparieren, wenn sie nicht zu großflächig verbrannt ist. Dazu mußt Du ein oder zwei Windungen herunter nehmen, die Enden miteinander verlöten und mit einem Tropfen Klebstoff isolieren. Ein oder zwei Windungen mehr oder weniger machen auf der Primärseite nichts aus.

Ein Übertrager geht eher selten von alleine kaputt. Der Schaden wird eine andere Ursache haben. Es kann sein, daß ein Teil der Primärwicklung des Übertragers als Drossel in der Anodenspannungsversorgung für die Pentode EL95 verwendet wird. In dem Fall muß unbedingt der am Ausgang der Drossel liegende Elko überprüft werden. Die Elektrolytkondensatoren des 40 Jahre alten Gerätes sind mit ziemlicher Gewißheit allesamt hinüber und auch durch Neuformierung nicht zu retten. Sie werden ausgetrocknet sein.

Viel Spaß beim Basteln!

Gruß
Wolfgang

du musst die schltung rauskriegen. ein ringkerntrafo ist bei A-Endstufen unwahrscheinlich - oder sollte es sich um einen pulverkern handeln?. Grund ist der erforderliche Luftspalt, da gewöhnlich der anodenstrom durchfließt.
kann es sein, dass der Ü über einen Kondensator angekoppelt ist und es noch eine Drossel oder Arbeitswiderstand gibt?

ich würde nichtmal einen EI Kern selbst wickeln - die für die LE95 erforderliche Eingangsimpedanz ist 12kOhm, der Gleichstromwiderstand vielleicht 1…2kOhm…das sind 10.000 Windungen oder so…

Danke für die Tipps…
habe inzwischen herausbekommen dass es genau genommen ein schnittbandkerntrafo ist. leider ist der anscheinend irgendwie vergossen, deshalb kann man nicht einfach die wicklungen abbekommen zum reparieren/zaehlen. was ich wohl brauche ist ein übertrager von 10 kohm auf 4 ohm fuer einen anodenstrom von 24 mA. das selbstwickeln von hand dürfte wohl wirklich etwa heftig sein…

aha
da also der Luftspalt.
kannst ja mal nach dem Anschluss suchen/popeln, denn innen wird sie nicht durch sein…
ansonsten muss ich mal bei mir nach einen solchen Ausgangsübertrager suchen, ich weiss nicht ob ich noch welche habe.

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Hallo, die Anschlussdrähte waren kurz vor der Kontaktierung durch, ich weiß aber nicht genau, ob das evtl. erst passiert ist als ich zum Testen dagegengedrückt habe. Wenn ja war die Geschichte aber sehr porös. Das Flicken dieser Unterbrechungen hat aber nichts gebracht… Leider ist der ganze Kram nicht so gestaltet dass ich die ersten Wicklungen einfach runterspulen könnte (vergossen/getränkt)… Ich habe leider in meinem Fundus nicht so ein Teil, dafür könnte ich evtl. einmal mit Röhren aushelfen? Gruß Ronald