Ausgleichsmasse, darauf 2K-Epoxidharz-Beschichtung

Hallo

ich habe einen überdachten, wettergeschützen Innenhof mit altem,
unterschiedlichen Beton (ca. 25qm). Diesen will ich neu Beschichten. Da aber 2 Stahltüren davon abgehen, kann ich nur höchstens 2 cm Stärke auftragen. Der Hof wird häufig stark beansprucht, da dort meist mein wilder, großer Hund ist und ich ihn zudem häufig als Arbeitsplatz benutze (z.B. schleifen, flexen, montieren,…).
Deshalb wurde mir zur 2 komponentiegen Epoxidharz-Beschichtung geraten (Material bereits vorhanden).
Da dieses aber im Auftrag nur sehr dünn ist, muss ich den alten Beton erst ausgleichen.
Soll ich dafür also Ausgleichsmasse/Nivelliermasse inkl. Armierungsgewebe nehmen?
Hält er den großen Beanspruchungen statt?
Muss vorher Tiefgrund verwendet werden?
Muss ich Randstreifen setzen (der alte Beton ist schlüssig zum Mauerwerk)?
Wie verarbeite ich die Ausgleichsmasse?
Wie lange muss sie trocknen (wir haben schließlich Oktober)?
Wie verarbeite ich die 2 komponentiege Epoxidharz-Beschichtung?

Ich weiß…viele Fragen!!! Aber bin nun mal Handwerkerin, die alles selber macht und dementsprechend lernen will.

Vielen Dank im Voraus für jeden Tipp.

Hallo!

Sehr ungewöhnlich für eine Frau, Schlosserin und Schweisserin,
Respekt!

Also meine Erfahrung:

Es gibt da bei den Epoxid-Beschichtungen grundsätzlich 2 unterschiedlich Sachen:
Die wasserverdünnbaren 2K-Sachen, wie ich es in einer Werkstatt habe.
Dann gibt es noch die Profi-Sachen, die so bei Autobahnbrücken und in der Industrie
benutzt werden, das Zeug ist aber recht gefährlich, und man bekommt es als Otto-Normalbürger nicht.
Ich war 2 X kurz davor, solche Profi-Beschichtung zu bekommen, auf halb illegalem Weg, aber durch dumme Zufälle hat das nicht geklappt.

Habe dann in einem Werkstatt-Neubau auf 40 m² notgedrungen das wasserlösliche Zeug (Caparol Disbon Disbobox irgendwas) aufgetragen.
2-Laagig, erste Schicht mit etwas Wasser gemischt, 2. Laage blank.

Das sieht jetzt nach 11 Jahren so aus,
dass es im Einfahrtsbereich völlig OK ist,
aber da, wo ich arbeite, ist es komplett weg. Immer, wenn mal ein grösseres Metallteil, Werkzeug oder so runtergefallen ist, ist eine kleine Stelle ausgebrochen.
Dann bin ich auch so einer, der gern mit Schweissgeräten arbeitet, die glühenden heruntertropfenden Perlen haben den Boden auch zerstört. Den Rest hat dann verkleckerte Bremsflüssigkeit gegeben. Die hat das ganz schnell aufgelöst.

Ich sage mal, das war sehr teuer, und sein Geld nicht wert.
Habe dann vor 3 Jahren nochmal erweitert, also einen Anbau gebaut, und da solche Spaltklinker verlegt, ähnlich wie Fliesen.
Das ist viel besser, da gibt es noch keine einzige Macke.

Ich weiss nun auch nicht so recht, was bei Dir das beste ist.
Wenn Du das Zeug einmal gekauft hast, wirst Du es wohl auch verwenden müssen.
Also schön saubermachen, ev. Ölrückstände entfernen, Risse ausspachteln, mit einem Staubsauger absaugen, und drauf mit dem Zeug.

Ich habe bei mir früher in meiner Jugend auch immer alles absolut perfekt und für die Ewigkeit gebaut. Allerdings stellte sich später dann heraus, dass das doch manchmal bischen am falschen Platz war, oder eben nicht mehr so gebraucht wurde, wie damals gedacht.
Du musst immer daran denken, dass Du das vielleicht in 10 Jahren ev. alles mal abreisst, und irgendwie anders oder was ganz anderes baust.
Und bei aus mehreren zusammengestückelten Betonschichten mit vielleicht zweifelhaften Unterbau muss man sich da auch nicht so viel Stress machen.
Das wird sicher Risse geben. Spätesten nach dem Winter.

Auch habe ich noch so eine ähnliche Fläche, wie ich bei Dir denke, damals vor 11 Jahren mit Betonpflaster gebaut.
Das ist noch wie neu, muss ich sagen. Wäre bei irgendwelchen späteren Umbauarbeiten mal zu bedenken, das ist auch sehr preiswert.

Grüße, Steffen!

Hallo Steffen,

musste etwas lachen wg. dem „Profi-Zeug“

Komm nunmal als Schlosserin/Schweißerin viel rum. Habe das Profizeug. Wurd mir beim Bau eines Kraftwerkes aufs Auge gedrückt (Kühlturmbeschichtung).

Gruß
Nicole

Hi!

Na dann Glückwunsch. Kotzt mich ja echt an, dass ich das nicht organisieren konnte, und eine Frau das hinterhergeworfen bekommt…
Sei vorsichtig, setze eine Schutzbrille auf, das ist sehr ungesund, das Zeug.
Soll angeblich auch sehr heiss werden, mische das besser nicht in einem Plastikeimer an, der könnte wegschmelzen. Mehr weiss ich aber auch nicht darüber.

Ich hatte da bischen Pech:

  1. der Bauarbeiter, mit dem das schon ausgemacht war, hat sich wegen irgendwelchen privaten Problemen in’s Ausland verkrümelt, und wurde nie wieder gesehen.

  2. Bei uns auf Arbeit kam mal eine Bautruppe, und wollte Risse im Fussboden zumachen, die haben da auch Palettenweise das Kunstharzzeug gebracht.
    Das war auch schon alles ausgemacht, ich war am Sonnabend der einzige Arbeiter in der Firma, bin extra mit einem VW-Bus gekommen, hab als Gegenleistung 4 Kästen Bier mitgebracht.
    Und dann kam dieser dumme Idiot mit der Betonfräse. Der hat nicht, wie vorgesehen, 1cm rausgefräst, sondern 1 Zoll. Das hatte dann zur Folge, das denen ihr Material nicht gereicht hat, und für mich natürlich auch nichts übriggeblieben ist. Dumm gelaufen, Pech gehabt, sagt man so.

Grüße, Steffen!

Hallo Nicole,

eine Kette ist so stark, wie ihr schwächstes Glied und übertragen auf Dein Vorhaben ist dieses m. E. die Ausgleichsmasse.

Ich würde den alten Betonboden entfernen - es hat schließlich Ursachen, dass die Höhen unterschiedlich sind - und fachmännisch mit Bewehrung ggf. auf Streifenfundamenten neu aufbauen. Einem Fachmann könnte gelingen, die Oberfläche so glatt abzuziehen resp. zu reiben, dass Du darauf direkt weiterarbeiten kannst: Mit Chemiezeugs bepinseln oder (m. E. viel viel besser) mit Pressklinkern verfliesen und ggf. deren Fugen mit Epoxidharz verfugen.

Gegen das Chemiezeugs spricht m. E. schon die Belastung durch den Hunde, der da rumtoben könnte und andere mechanische Belastungen - Pressklinker sind förmlich für derartige Beanspruchung gemacht.

Hallo Tom,

der unterschiedliche Beton ist entstanden, da wohl mal irgendwann das eine Stück und dann mal irgendwann das andere Stück mit anderem Beton betoniert wurde. Ist aber alles super fest, kenne das Haus seit meiner Geburt, ist schließlich mein geerbtes Elternhaus.

Bei der 2K-Epoxidharz-Beschichtung habe ich übrigens nicht das billige Zeug aus dem Baumarkt oder das waasermischbare.
Habe ich beim Bau eines Kraftwerkes bekommen, ist die Kühlturmbeschichtung…noch belastbarer geht wohl kaum.

Gruß
Nicole