Auskuppeln oder nicht?

Servus,

ich hab da mal ne Frage, die ich als technisch unbegabtes Blondchen nicht selbst beantworten kann:

Und zwar ist es doch so, das ein Motor, je höhere Drehzahl er leisten muss, immer mehr Treibstoff verbraucht… soweit so logisch.

Jetzt aber sagen „alle“ (ADAC zB) man soll nicht auskuppeln und den Wagen rollen lassen (Bergab, wenn man an eine rote Ampel oder Bahnschranken ranrollt), sondern den Gang drin lassen und nur kein Gas geben, um dadurch Sprit zu sparen.
Aber dadurch wird doch die Drehzahl erhalten…
Genauso soll man eher durch Motorbremse bremsen, auch um Sprit zu sparen… dabei wird die Drehzahl ja sogar noch erhöht…

Wo ist mein technisches Verständnis hier fehlgeleitet?

Bitte um blondinentaugliche Antworten :wink:

Tüssi

Hallo Bianca!

Jetzt aber sagen „alle“ (ADAC zB) man soll nicht auskuppeln
und den Wagen rollen lassen (Bergab, wenn man an eine rote
Ampel oder Bahnschranken ranrollt), sondern den Gang drin
lassen und nur kein Gas geben, um dadurch Sprit zu sparen.
Aber dadurch wird doch die Drehzahl erhalten…

Allein hohe Motordrehzahl bringt noch keinen hohen Spritverbrauch, nämlich dann nicht, wenn der Motor von den Antriebsrädern des Autos angetrieben wird. Normalerweise ist es umgekehrt, der Motor treibt die Antriebsräder. Das kostet natürlich Sprit. Wenn man aber die kinetische Energie des Fahrzeugs (Bewegungsenergie) nutzt, um damit beim Ausrollen oder bergab den Motor zu treiben, kommt die Energie aus der Bewegung und nicht aus der Verbrennung von Treibstoff. Der Rat, den Gang drin zu lassen und beim Rollenlassen des Fahrzeugs nicht auszukuppeln, ist also richtig.

Bei längeren Gefällestrecken ist sogar dringend anzuraten, den Motor zum Bremsen zu nutzen, indem man nicht auskuppelt und den Gang eingeschaltet läßt. Andernfalls müßte man die Bremsen betätigen. Sowas kann bei längeren Gefällestrecken über mehrere Kilometer zu heftigem Verschleiß und sogar zu Schäden bis hin zum Ausfall der Bremsen führen.

Gruß
Wolfgang

moin,

du hast ja eigentlich recht, aber ich halte es mit der alten regel und kuppel daher aus:

ein neues getriebe kostet mehr, als neue bremsbelaege!

gruss
kuddel

Ja …
Holla.

FAQ:424 und FAQ:2310

Gruß Eillicht zu Vensre

Hi!

du hast ja eigentlich recht, aber ich halte es mit der alten
regel und kuppel daher aus:

ein neues getriebe kostet mehr, als neue bremsbelaege!

Für das Zurollen auf die Ampel mag das ja noch greifen, wobei man auch hier einfach im aktuellen, zumeist 3. oder 4. Gang bleiben kann, um die Sparvorteile der Schubabschaltung zu nutzen (es wird bei eingelegtem Gang, gelöster Kupplung und Rollbewegung kein Sprit verbraucht). Wenn man bei jeder Bremsung herunterschaltet, um die Bremse zu substituieren, wird das auf Dauer sicher teurer, als in Leerlauf zu schalten und zu bremsen.
Am Berg hingegen gilt: immer einen Gang drin haben und mit Motorbremse fahren. Viele auch nagelneue Autos haben ein katastrophales Bremsverhalten bei warmen Bremsen. Da sollte man sehr vorsichtig sein, oder enen Porsche 911 mit Keramikbremse kaufen. Die hält auch den unfähigsten Fahrer aus…

Grüße,

Mathias

moin,

du hast ja eigentlich recht, aber ich halte es mit der alten
regel und kuppel daher aus:

ein neues getriebe kostet mehr, als neue bremsbelaege!

Hallo Kuddel,
wie kommst du darauf, dass ein Getriebe dadurch (relevant mehr) verschleisst, wenn es im Schiebebetrieb arbeitet ? Den Zahnrädern und Lagern macht das nichts. Und kein Vernünftiger reisst die Gänge beim Herunterschalten so hinein, dass die Synchronringe das auf Dauer übelnehmen.
Die Bremswirkung des Motors (im Schiebebetrieb bei nicht getretener Kupplung) ist verschleißfrei, im Gegensatz zur Umsetzung von Energie in den Bremsbelägen.
Gruß
Karl

gruss
kuddel

moin Du auch,

also durch den normalen schubbetrieb leidet das getriebe nicht. nur ein verspätetes auskuppeln und der damit verbundene ruck, oder die juckelei im standgasschubbetrieb, macht einem getriebe zu schaffen.

gruß
dennis

Hi Tüssi,
habe die Diskussion verfolgt und mir eins gegrinst. Habe da immer eine Kombination:
Fakt ist: Heutige Motoren ahben eine sogenannte Schubabschaltung. Sobald es also ohne Gas bergab geht und ein Gang drin ist, brauchst du NULL Sprit.

Lege also immer einen Gang ein.
Das spart Kohle.
Wenn das Motorgeräusch zu „grell“ wird (zu kleiner Gang, zu starkes Gefälle) bremst du einfach normal ab, bis das Tempo wieder zum Gang passt.(Hörkontrolle, Drehzahlmesser)
So hast bekommst du kein Fading durch zu heiße Bremsen und auch keine Probleme mit erhöhtem Verschleiß des Getriebes (wenn dem so ist)

Übrigens: Denke nicht, dass ein kleinerer Gang mehr Sprit spart.
Sobald die Schubabschaltung aktiv ist, hast du null Verbrauch. Weniger als Null geht halt beim Auto nicht… das Ding kann nicht im Minusbereich rechnen *g*

Hatte da mal einen Fahrer, der meinte, wenn er im 3 Gang (statt im 4. Gang) bergab rollt, würde er mehr Sprit sparen.
Kladoch… und wenn du dann im 1. Gang rollst, ist nachher der Tank wieder voll ? *lach*
DAS hat er dann doch verstanden.

Wenns dir nur ums Spritsparen geht:
Ein hoher Gang ohne Gas verzögert nur wenig und sorgt doch für Nullverbrauch.
Wenn du es gemütlich angehst, kannst du bei jedem leichten Gefälle sparen und hast dadurch am Ende einige hundert Km mehr auf der uhr bis zum nächsten Tanken.
Bei richtigem Einsatz und dem optimalen Drehzahlbereich fährst du damit auch nciht langsamer als 130. Bist also kein stehendes Hindernis.
Muss dich nur umstellen und dich zurückhalten.

Test: Diesel 90PS,1998, Tank 60 Liter. Normalfahren ca. 650 Km… extreme Sparfahrt 990 km… jetzige Normalfahrt durch optimalen Drehzahlbereich 850Km.
Ich sehe das lieber in erreichten Kilometern als im Durchschnitsverbrauch pro 100 Km.

gruß
BJ