Ausländische berufstätige Frauen in Japan

Hallo liebe Experten,

ich befasse mich gerade mit dem Thema berufstätige Frauen in Japan und habe herausgefunden, dass der Trend immer mehr dahin geht, dass Frauen eine Karriere anstreben, es aber meist nicht beenden können, da sie sobald sie Kinder bekommen, aus dem Berufsleben austreten bzw. heiraten und meist erst wieder mit 40 arbeiten gehen, dann aber nur Teilzeitjobs annehmen bzw. ihren Qualifikationen nicht entsprechende Arbeit annehmen müssen.

Nun meine Fragen:

Gilt das auch alles für ausländische Frauen, die in Japan arbeiten?
Müssen sich diese zB auch an die langen Arbeitszeiten halten? Und wird von ihnen auch diese bedingungslose Hingabe gefordert (erst Job/Firma, dann Privatleben)oder gibt es da auch noch mal einen Unterschied zwischen den Geschlechtern?

Wie sehen Karrieremöglichkeiten für ausländische berufstätige Frauen aus? Werden diese meist als Exoten oder als Vorzeigeobjekt (siehe internationale Orientierung einer Firma - da ist es immer gut, auch ausländische Angestellte zu haben) oder gibt es da auch noch mal einen Unterschied ob ich als Nicht-Japanerin in einer japanischen Firma oder einer z.B.: deutschen Firma in Japan arbeite?

Was ist, wenn eine berufstätige ausländische Frau in Japan ein Kind bekommt?

Was meinen Sie dazu? Ich hoffe, dass ich mit dieser Frage auch Experten erreiche, die diese Frage aus eigener Erfahrung beantworten können bzw. sich damit auskennen.

Vielen vielen Dank,

Ich freue mich auf spannende Antworten und danke Ihnen für Ihre Zeit!

Liebe Grüße
Anne Nötzold

Liebe Frau Nötzold,

da kommt es tatsächlich darauf an, bei welcher Firma Sie beschäftigt sind und vor
allem darauf, wie Ihr Vertrag aussieht. Sind sie mit einem japanischen Vertrag
beschäftigt (das kann Ihnen auch in einem deutschen Unternehmen passieren),
dann gelten für Sie natürlich die gleichen Bedingungen wie für die japanischen
Mitarbeiter, d.h. auf jeden Fall wenig Urlaub, wahrscheinlich relativ lange
Arbeitszeiten etc.

Unter japanischen Unternehmen gibt es mittlerweile aber auch ziemliche
Unterschiede, je nachdem wie international das Unternehmen ausgerichtet ist. Sie
haben allerdings den Vorteil, dass Sie als ausländische Frau sicher etwas weniger
mit den typischen Rollenerwartungen konfrontiert sind als die japanischen
Mitarbeiterinnen, d.h. es wird wohl kaum vorkommen, dass man Ihnen nach einer
Heirat nahelegt zu kündigen. Zumindest ist das mein Eindruck.

Was den Wiedereinstieg nach einer Babypause betrifft, so weiß ich nicht, wie die
Situation für ausländische Frauen in einem japanischen Unternehmen aussieht. Für
japanische Frauen ist es schwierig und die meisten landen auf Teilzeitstellen.

Ich hoffe, ich konnte etwas helfen…
Liese

Hi Anne,

Ich bin eine Japanerin, die zwar soweit nur in Japan gearweitet habe, aber durch Studienzeit in England u. Deutschland Arbeitssituationen in Eutopa einigermassen kennt.

Ich selber bin 34 Jahre alt mit 2 jahre alt Kind(geheiratet) und mache einen ziemlich einen interessanten Job u. verdient OK. Ich wuerde mein Leben jetzt so wie 95 von 100Noten geben - also fast perfekt.

Arbeitsituation, die wie Sie geschrieben hast, gabt’s in Japan , und gibt’s noch - vielleicht, glaube ich. Aber in vielen grossen Firmen(japanische!) geht’s jetzt viel viel anders(als z.B. vor 5 Jahren), and ich denke, z.B., meine Situation ist vielleicht besser als die in Bosch (so lange ich von meiner besten Freundin in Dld hoere)
In Dld scheint’s auch nicht sooo freuntlich fuer arbeitende Muetter, oder?

Vielleicht erwartet man nicht diese alle alte Japanische Sachen bei Europaeische Frauen- aber es kommt ehr von der Firma an, denke ich.

Ok, so weit…

ich hoffe ich hab einiges von Deiner Fragen geantwortet.

Aki