Ausländische Studentin benötigt Rechtsbeistand!

Liebe Forumsmitglieder,
meine Freundin ist vor 3 1/2 Jahre nach Deutschland gekommen um hier in einer Uni in Bayern zu promovieren. Sie ist Botanikerin und sollte eine langfristige Analyse der symbiotischen Beziehung zweier Pflanzenarten durchführen. Hauptziel ist es gewesen, diese Pflanzenduo dann in der Industrie zu einem bestimmten Zweck einzusetzen. Schon nach einige Zeit war klar, dass der Ausgang ihrer Arbeit nicht dem entsprechen würde, was sich die Entscheider an der Uni vorgestellt hatten. In den drei Jahren hat sie wie ein Tier im Labor gearbeitet, und erhält seit 6 monate kein Stipendium mehr sondern finanziert sich mit Ihren Ersparnissen. Dem Anschein nach, wollen nun die Entscheider dieser Uni sie einfach fallen lassen obwohl sie fieberhaft arbeitet um ausreichend Daten zu sammeln, um ihre Doktorarbeit fertig zu schreiben. Ihr Doktorvater hat sie nie wirklich unterstützt und beschimpft sie als Versagerin nur weis diese Pflanzen sich nicht nach seiner Vorstellungen verhalten.
Meine Frage ist, gibt es irgendwo eine Stelle, wo sich meine Freundin über ihre Rechte informieren kann. Wenn eine ausländische Studentin nach Deutschland kommt, dreieinhalb Jahre ihres Lebens aufopfert um hier für einen Prof., wie eine Tier (fast 7 Tage der Woche 9 - 12 Stünden täglich) malocht und investiert eigenem Mittel in das Projekt noch dazu, dann muss sie doch über irgendwelche Rechtsansprüche verfügen oder? Und wenn es nur dass der Studiumverlauf von einer unabhängigen Stelle aus begutachtet wird!
Kann mich irgendwer was dazu sagen? Wäre ja super dankbar.
Peter

Hallo PCorbett,
an jeder Uni sollte es doch sowas wie Studentenvertreter, Fachschaftsräte, Vertrauensdozenten u.ä. geben, an die man sich bei solchen Fällen wenden kann. Außerdem existiert an den Unis eine Beschwerdestelle, einfach mal nach „Beschwerdestelle“ plus Name der Uni googeln.
Weitere Hilfe kann sie auch bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes bekommen:
http://www.antidiskriminierungsstelle.de/ADS/hilfe-b…

Viele Grüße
Marvin

Hallo,

der Verlauf der Angelegenheit ist recht verwirrend.
Man hat Deiner Freundin also ein dreijähriges Promotionsstipendium gewährt.
Nach einiger Zeit wurde deutlich, dass das vorraussichtliche Ergebnis der Arbeit nicht den Vorstellungen der „Entscheider“ (was sind das für Leute?) entsprach.
Warum hat Deine Freundin dann trotzdem in ihrer Richtung weitergeforscht, anstatt sich mit diesen Leuten über eine geänderte Zielrichtung zu beraten?

In den drei Jahren hat sie wie ein Tier im
Labor gearbeitet, und erhält seit 6 monate kein Stipendium
mehr sondern finanziert sich mit Ihren Ersparnissen.

Eine Doktorarbeit ist eine tierische Arbeit. Wenn das Stipendium evtl. auf drei Jahre begrenzt war ist es logisch, dass sie jetzt kein Geld mehr bekommt.
Warum hat sie nicht rechtzeitig eine Verlängerung beantragt?

Dem Anschein nach, wollen nun die Entscheider dieser Uni sie
einfach fallen lassen obwohl sie fieberhaft arbeitet um
ausreichend Daten zu sammeln, um ihre Doktorarbeit fertig zu
schreiben.

Das sehe ich nicht als Fallenlassen, sondern als Reaktion auf die Sturheit Deiner Freundin, ohne Absprache bei den ersten Schwierigkeiten dennoch nur ihr eigenes Ziel zu verfolgen.

Ihr Doktorvater hat sie nie wirklich unterstützt

Wahrscheinlich aus demselben Grund.

Wenn eine
ausländische Studentin nach Deutschland kommt, dreieinhalb
Jahre ihres Lebens aufopfert um hier für einen Prof., wie eine
Tier (fast 7 Tage der Woche 9 - 12 Stünden täglich) malocht

Es ist völlig gleichgültig, ob es sich um eine Ausländerin handelt.
Wenn jemand promovieren will und dafür ein Stipendium bekommt, dann opfert er keine drei Jahre seines Lebens für einen Prof.
Er nimmt diese harte Zeit für seine eigene Karriere in Kauf.

dann muss sie doch über irgendwelche Rechtsansprüche verfügen

Sie hat sicher Anspruch darauf, dass der Verlauf ihrer Arbeiten rechtlich überprüft wird.

Und wenn es nur dass der Studiumverlauf von einer unabhängigen
Stelle aus begutachtet wird!

Ansprechpartner hat mein Vorredner bereits genannt; das handhabt jede Uni anders.

Grüße
Pit

Hallo Marvin,
herzlichen Dank für Ihre Info und für Ihre ermutigende Einstellung. Ich hoffe, dass wir mit der große Keule des Diskriminierungsvorfurf herantreten müssen. Dass wäre für uns dei letzte Möglichkeit. Keiner von uns hat jedoch eine Idee, wie in solchen Fällen die rechtliche Situation geregelt wird. Unter welche Gesetzgebung fällt es, wenn eine ausländische Student oder Studentin nach Deutschland/Europa kommt und studieren/promovieren will. Haben Sie da eine Idee, zumindest wie wir uns informieren könnten?
Nochmals, für alle Informationen sind wir Ihnen sehr dankbar!
PCorbett