Meine Tochter macht nächstes Jahr Abitur und möchte dann für 3, 6 oder 12 Monate ins Ausland um ihre Sprachkenntnisse in Englisch und/oder Spanisch zu verbessern und andere Menschen/Kulturen kennen zu lernen. - Wer hat Erfahrungungen oder Empfehlungen für einen Auslandsaufenthalt (Studienaufenthalt, „Work and travel“, Au Pair, Ehrenamtliche Arbeit bei Hilfsorganisationen,…)?
Ich bin selber nach dem Abitur nach Neuseeland gegangen, da es ein lang gehegter Wunsch von mir war. Ich habe mir auf der government-Seite Neuseelands das „work and holiday visa“ geholt, dafür braucht man einen Reisepass und eine Kreditkarte (zum Bezahlen der Visagebühr, waren damals 120€, kann inzwischen mehr sein). Viele machen das alles mit einer Organisation, ich habe es aber ohne gemacht, denn dadurch spart man viel Geld (etwas über 1000€). Man kann in einem Reisebüro ganz einfach einen Hin- und Rückflug buchen, Hostels kann man online buchen (auch hier wieder mit Kreditkarte), es ist wirklich nicht schwer. Auch einen bank account zu eröffnen ist schnell erledigt und mit Schulenglisch kommt man prima zurecht.
Sowohl in Neuseeland als auch Australien kann man work and holiday machen, dabei sehr gut englisch lernen und man kann in beiden Länder „wwoofing“ machen (willing work on organic farms). Dabei arbeitet man auf einer Farm o.ä., bekommt dafür Übernachtung & Essen und lernt den kiwi bzw. aussie-lifestyle kennen.
Ich habe in beiden Ländern work & holiday gemacht und es ist wirklich sehr sehr gut und ich lege es jedem ans Herz.
Wenn Ihre Tochter studieren sollte, kann sie auch am sog. ERASMUS Programm teilnehmen, dabei kann sie 1 oder mehrere Semester im europäischen Ausland studieren, die Studiengebühren fallen weg, da es an Partnerunis im Ausland stattfindet. Damit habe ich persönlich jedoch keine Erfahrungen gemacht.
Eine Alternative wäre zB auch ein Praktikum bei einem der vielen Goethe Institute (Barcelona zB, London, Neuseeland).
Viele Grüße & Erfolg!
Ich habe selber nach dem Abitur work and travel in Neuseeland und danach auch noch in Australien gemacht. Mein Englisch hat sich dadurch massiv verbessert, sodass ich inzwischen auch mehrere Praktika im Ausland gemacht habe.
Für work and travel in Neuseeland und/oder Australien muss man ganz einfach online bei der jeweiligen government Seite das Visum beantragen. Hat zu meiner Zeit (2008 und 2010) zwischen 120-200€ gekostet. Man braucht einen Reisepass und eine Kreditkarte, damit man bezahlen kann.
Ich habe es beide Male ohne Organisation gemacht, da es meiner Meinung nach rausgeschmissenes Geld wäre (haben mir auch viele bestätigt, die den Weg gewählt haben). Das Visum kann man, wie gesagt, ganz einfach selber beantragen.
Beim Flug geht man einfach ins Reisebüro und wird auch dort gut beraten. Auslandsreiseversicherung kann man über ISIC abschließen, die sind gerade auf so junge Leute zugeschnitten und relativ günstig. Da kann man auch eine Gepäcksverlustversicherung abschließen usw.
Das Visum ist für 12 Monate gültig und kann nur einmal im Leben, bis zum 30. Lebensjahr, beantragt werden.
In beiden Ländern war es auch ganz einfach einen bank account zu eröffnen, da gabs keinerlei Schwierigkeiten (braucht man ja, damit der Arbeitgeber das Geld überweisen kann; man bekommt es in beiden Ländern wöchentlich).
Hostelbuchungen laufen auch online problemlos mit Kreditkarte (d.h. man bezahlt nachher vor Ort aber zur Buchung braucht man die KK). Barclays ist da zB eine gute Anlaufstelle, denn es bekommt ja auch nicht jeder mal eben eine KK.
In beiden Ländern kann man auch „wwoofing“ machen, willing work on organic farms, d.h. man arbeitet auf einer Farm (meist mit anderen Backpackern zusammen), bekommt für 2-3 Stunden Arbeit dann Unterkunft und Essen. So lernt man wirklich mal die Kultur und das Alltagsleben kennen.
Es ist auch kein Problem da unten zu telefonieren und es ist günstiger als man meinen mag; ich selbst habe mir zB in Neuseeland eine „Kia ora“ phone card gekauft, von der aus man vom dortigen Festnetz (gibts in vielen Hostels) für umgerechnet 5 Eurocent die Minute nach Deutschland telefonieren kann. Alles entspannt.
Wenns nicht gar so weit weg gehen soll, kann man auch Praktika in diversen Goethe Instituten machen, zB in Barcelona, London o.ä. Die sind meistens für 3 Monate ausgelegt.
Bei weiteren Fragen steh ich gern zur Verfügung!
um ihre Sprachkenntnisse in Englisch und/oder Spanisch zu verbessern und andere Menschen/Kulturen kennen zu lernen.
Miami! „Im Jahr 2000 war Englisch die Muttersprache von 25,45 % der Bevölkerung, Spanisch sprachen 66,75 %, Haitianisch sprachen 5,20 % und 0,18 % hatten Deutsch als Muttersprache.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Miami
Servus,
der weitaus größte Teil des in Miami gesprochenen Spanisch und Englisch ist nicht zur Verbesserung, sondern allenfalls zur Ausweitung von Sprachkenntnissen geeignet.
Schöne Grüße
MM
Hallo,
da es ja auch darum geht ggf. Spanisch-Kenntnisse zu erlernen/vertiefen, kann ich hier mal ein paar eigene Erfahrungen schildern.
Da ich auch einige Zeit im Ausland verbringen und dabei Spanisch lernen wollte, hatte ich mich informiert, ob es hierfür geeignete Organisationen gibt, die mir einen Auslandsaufenthalt samt Sprachschule und ein Praktikum vor Ort (in meinem Fall ein redaktionelles Praktikum) vermitteln konnten. Ich bin dabei auf praktikawelten.de gestoßen, die auf mich einen vernünftigen Eindruck gemacht haben. Ich konnte mir aussuchen, ob ich bei einer Gastfamilie oder mit anderen (deutschsprachigen) Praktikanten in einer WG wohnen möchte, was für eine Art von Praktikum ich möchte (zur Wahl standen Arbeit bei Menschenrechts-, Umweltschutz- oder Hilfsorganisation, Praktikum bei Radio oder Magazin, Arbeit auf einer Pferderanch und noch ein paar andere Optionen in verschiedenen Ländern. Ich hatte mich für Argentinien entschieden, da hier die Auswahlmöglichkeiten am vielfältigsten waren und zudem noch ein mehrwöchiger Intensivkurs an einem örtlichen Sprachinstitut (samt Zertifizierung für den absolvierten Sprachkurs) angeboten wurde.
Prinzipiell war in von der ganzen Angelegenheit sehr angetan! Ich habe knapp ein halbes Jahr in Argentinien verbracht (3 Monate gebucht über praktikawelten, drei weitere Monate habe ich dann auf eigene Faust mit Reisen quer durchs Land verbracht). Ich habe bei einer Gastfamilie gewohnt, wo niemand Englisch oder deutsch beherrschte, war also quasi gezwungen, möglichst schnell spanisch zu lernen - was mir aber auch sehr mit meinen Sprachkenntnissen geholfen hat . In der Zeit hatte ich auch viel Kontakt zu anderen Praktikanten oder freiwilligen Helfern, die ebenfalls über Agenturen im Land waren. Es war auch möglich, mehrere Praktika zu absolvieren oder den Ort der Tätigkeit, falls sie einem nicht gefallen hat, zu wechseln: Die Agentur stellte feste Ansprechpartner vor Ort bereit, die einem auf Wunsch eine andere Tätigkeit vermitteln konnten (eine Studentin zog es etwa nach einer Weile vor, lieber als Bedienung in einem örtlichen Lokal zu arbeiten - auch das war letztlich möglich). Das einzige was mich im Nachhinein störte: Vor Ort erfuhr ich dann, das Praktikawelten letztendlich auch nur ein Vermittler war, der mit anderen Agenturen (im Falle von Argentinien war das Pasantias Argentinas) zusammenarbeitet; hätte ich direkt bei Pasantias gebucht, hätte ich deutlich weniger bezahlt und quasi das gleiche Angebot bekommen.
Im Endeffekt läuft es auf Folgendes heraus:
- Wenn man sich selbst um sein Praktikum oder sein Work&Travel-Angebot kümmert, ist es sicher am günstigsten - man muss keine Vermittlungsgebühren oder ähnliches zahlen. Man muss aber alles selbst Recherchieren und Organisieren, Kontaktpersonen und Ansprechpartner ausfindig machen etc. Das ist im Endeffekt leichter als man zunächst denkt, ist aber mit einem gewissen Aufwand verbunden.
- Bucht man über eine Agentur, werden in der Regel Dinge wie Unterkunft, ggf. Sprachkurse oder auch Arbeit für einen vermittelt, man zahlt aber dementsprechend mehr (und um die Reise muss man sich in der Regel immer noch selbst kümmern). Hier gilt als Faustregel: Auch die Anbieter, die anbieten alles von Deutschland aus zu organisieren, arbeiten in der Regel nur direkt mit Organisationen im entsprechenden Zielland zusammen. Es ist also meist deutlich einfacher (und günstiger) herauszufinden, ob es eine passende Agentur bereits vor Ort gibt, und Dinge wie Unterkunft, Beschäftigung und evtl. Sprachkurse direkt hierüber zu planen.
Hi,
ich ging davon aus, dass sie in einer „normalen“ amerikanischen Familie ihr Au-Pair macht und beim Einkaufen etc. dann Spanisch spricht. Das geht also nicht weil alle ihre Muttersprache so schlecht sprechen? Interessant…
Gruss
K
Servus,
man kann dann je nach Herkunft der hispanophonen Partner irgendeine Ausprägung von mittel- oder südamerikanischem Spanisch lernen. Das erweitert, wie ich bereits schrieb, die Spanischkenntnisse, aber es verbessert sie nicht, alldieweil es keine eigenständige Sprache „Latinospanisch“ gibt.
Gleiches gilt für die verschiedenen Ausprägungen von Englisch, die in Miami gesprochen werden.
Du kennst die Problematik aus Deutschland: Verbessern kann ein Nicht-Muttersprachler seine Deutschkenntnisse in Deutschland nicht, weil nirgendwo in D Deutsch gesprochen wird. Man kann mit einem Aufenthalt in D seine Deutschkenntnisse lediglich erweitern.
Schöne Grüße
MM
HI,
Verbessern kann ein Nicht-Muttersprachler seine Deutschkenntnisse in Deutschland nicht, weil nirgendwo in D Deutsch gesprochen wird.
HIer reicht wohl mein Deutsch nicht um Deinen Satz zu verstehen… In D spricht man also kein Deutsch? Gerade mit einem Kunden telefoniert, der sprach Deutsch. Und der Typ im Radio auf dem Weg ins Büro auch…
Gruss
K
Servus,
der Sprecher im Radio hat möglicherweise Deutsch gesprochen, obwohl das auch bei Rundfunk und Fernsehen weniger wird.
Alle Personen, mit denen Du im alltäglichen Kontakt bist, sprechen entweder einen Dialekt oder dialektgefärbtes Deutsch. Beides ist nicht geeignet, Deutschkenntnisse zu verbessern, sondern kann sie lediglich erweitern.
So, jetzt hab ichs glaub ich drei Mal erklärt, nu is genug.
Schöne Grüße
MM