Auslandssemester / Halbjahr (Schule)

Hallo,

wenn ein Schüler gerne ein Auslandssemester machen möchte - in welchem Schulhalbjahr wäre dies am sinnvollsten?
In der neunten, zehnten oder elften Klasse?
Hat jemand Erfahrung damit und möchte sie mitteilen?
Welche Organisationen sind zu empfehlen und welche Länder (englisch sprechend).

Vielen Dank und viele Grüße

Hai!

wenn ein Schüler gerne ein Auslandssemester machen möchte - in
welchem Schulhalbjahr wäre dies am sinnvollsten?
In der neunten, zehnten oder elften Klasse?

Hier an unserer Schule geht das „Dank“ G8 nur in der 10/1, dann besteht
die Option einfach wieder in die Klasse zurückzugehen.

Hat jemand Erfahrung damit und möchte sie mitteilen?

Mein Krümel fliegt in etwa 2 Monaten (ich glaub 70cm sind noch auf dem
Maßband), von daher noch wenig Erfahrung wie es später abgehen wird.

Welche Organisationen sind zu empfehlen und welche Länder
(englisch sprechend).

Auch hier mangels aktueller Erfahrung möchte ich nur zu bedenken geben. USA
ist schlecht weil die Kinder erst 15 sind und somit im USAländle kaum
alleine über die Strasse dürfen.

Der Plem

Hab nu ein wenig mehr Zeit, irgendwie sind meine Lieben gerade alle
verschwunden, ist wohl Frühjahrsmüdigkeit. :smile:

Der Nachwuchs kam mit einem Zettel von der Schule nach Hause mit Messeterminen
(naja Minimesschen, in Aulas und Klassenzimmern von Schulen) wo sich etliche
Veranstalter vorstellen. Erst haben wir das gar nicht ernst genommen und
die Tochter ging mit einer Freundin nahezu allein hin (irgendeine Mutter wurde
Zwecks Taxi bequatscht).
Man kam mit drei Tonnen Prospekten nach Hause und erklärte, „Das möchte ich
auch machen.“

Bei der nächsten Veranstaltung sind wir dann natürlich mit und haben uns das
angeschaut. Es sind nahezu alle namhaften Veranstalter vertreten mit
kleinen Ständen. Meist sind es 2-4 Mitarbeiter und oft 1-3 Schüler die dies
das Jahr davor mitgemacht haben.

Nachdem wir es nun auch interessant fanden ging es los. Um eine Freistellung
von der Schule zu bekommen (schulpflicht) bedarf es entsprechender Noten.
gott sei dank war das bei uns gar kein Problem.

Danach 2 oder 3 Gespräche bei den potentiellen Veranstaltern wo Fragen,
Ablauf, Kosten, usw geklärt wurden.

Nachdem wir uns dann entschieden hatten kamen erstmal Rechnungen. Der
Nachwuchs schreibt eine „Bewerbung“ für die Gastfamilie und viele Fragen
bezüglich Gesundheit, Medikamente, Impfungen, etc müssen beantwortet werden.

Der Klassenlehrer und auch der Hausarzt darf (in Englisch) einen
Fragebogen ausfüllen.

Letztens hatten wir eine Veranstaltung über 2 Tage bei denen den Kindern
und den Eltern die letzten Fragen beantwortet wurden.

Nu warten wir darauf den Kontakt zur Gastfamilie zu bekommen und dann
geht’s wohl los.

Der Plem

PS: Australien

Hallo,

vielen lieben Dank für Deine ausführlichen Zeilen, die bei mir allerdings noch ein Paar Fragen aufwerfen:

  1. Verstehe ich das richtig, dass Du das erste Halbjahr der 10. Klasse meinst? Ist das nicht ungünstig (wegen der MSA-Prüfungen)?

  2. Wenn die Schule das Abitur mit der Qualifikationsphase anbietet (11. Klasse) - wäre das nicht günstiger?

  3. Stellt sich das Problem mit der Mobilität nicht auch in Australien als 15 Jähriger?

  4. Nach welchen Krierien habt ihr den Anbieter ausgesucht (Preis, Betreuung, Zielangebote…) - was war dabei besonders wichtig?

Vielen Dank & viele Grüße

Hai!

vielen lieben Dank für Deine ausführlichen Zeilen, die bei mir
allerdings noch ein Paar Fragen aufwerfen:

Gerne, kein Problem.

  1. Verstehe ich das richtig, dass Du das erste Halbjahr der
  2. Klasse meinst?

Ja, allerdings kommen die Kinder ende des Jahres wieder, da die gesammten
Sommerferien meist mitgenutzt werden. Das hängt aber vom Gastland ab wann
dort die Schulsemester sind, die Jahresabschlußprüfungen müssen sie nicht
mitschreiben.

Ist das nicht ungünstig (wegen der MSA-Prüfungen)?

Mit den benötigten Noten ist sowieso nur Abitur das Ziel, von daher haben
wir gar nicht darüber nachgedacht.

  1. Wenn die Schule das Abitur mit der Qualifikationsphase
    anbietet (11. Klasse) - wäre das nicht günstiger?

Das läßt unsere Schule nicht zu, von daher war die Frage müßig.

  1. Stellt sich das Problem mit der Mobilität nicht auch in
    Australien als 15 Jähriger?

Soweit wir das nach vielen Gesprächen beurteilen können ist Australien
ähnlich tollerant wie wir hier. Ich war leider noch nie in Australien
aber Amerika kenn ich zur genüge und da wäre es ein Krampf.
Kanada soll auch noch gut sein aber da muß man halt aufpassen ob die auch
englisch können. :smile:

  1. Nach welchen Krierien habt ihr den Anbieter ausgesucht
    (Preis, Betreuung, Zielangebote…) - was war dabei besonders
    wichtig?

Schwierige Frage, das hat sich im Laufe der Gespräche so ergeben. Ganz
wichtig war uns ein betreuter Hinflug. Einige Anbieter haben dann auch
ein paar Einführungstage mit vielen Kinder und Trainern im Gastland, danach
geht es erst zu den Gastfamilien. Am Anfang fanden wir das sehr sinnvoll,
nachdem wir mit Ehemaligen gesprochen hatten war es dann nicht mehr so
wichtig.
Die Betreuung ist überall nahezu Null, außer wenn es größere Schwierigkeiten
gibt muß dein Kind das alleine meistern, so zumindest was man uns erzählt
hat.
Preis war natürlich auch ein Argument, die Angebote gehen bis zum Faktor 2
auseinander.

Ich kann dir nur empfehlen geh zu diesen Messen und rede mit den Kindern
die an sowas teilgenommen haben. Vieles was bei den Anbietern im Prospekt
steht relativiert sich dann.

Die erste Frage ist doch was möchte dein Kind. Wenn es nicht selbst möchte
dann laßt es und wenn es selbst möchte dann hat es auch einen Wunsch wohin.

Nachdem man sich damit auseinander gesetzt hat haben wir auch einige Familien
kennengelernt die dann auch als Gastfamilie Kinder aufgenommen haben. Wenn
die Kinder nicht selbst möchten dann ist das ein Krampf. Sie sitzen im
Zimmer und simsen, chatten mit den Freunden zu Hause.

Der Plem

Hallo

  1. Wenn die Schule das Abitur mit der Qualifikationsphase anbietet (11. Klasse) - wäre das nicht günstiger?

Wenn damit gemeint ist, dass das Abi nach der 13. Klasse gemacht wird, dann ist das natürlich viel günstiger, in der 11. Klasse zu fahren. Bis vor kurzem wurde das immer in der 11. Klasse gemacht, und die meisten sind ohne Probleme das ganze Jahr weggeblieben, was nach dem, was ich höre, wesentlich günstiger ist, weil man das erste halbe Jahr sowieso sehr viel mit Anpassungs- und Sprachschwierigkeiten und Heimweh zu kämpfen hat. Schön wird es erst danach.

Hinzu kommt, dass die Kinder dann eher um die 16/17 sind, und da sind sie noch deutlich ein Stück selbständiger und erwachsener.

Wenn etwas anderes gemeint ist, dann habe ich nichts gesagt.

Viele Grüße

Moin,

wenn ein Schüler gerne ein Auslandssemester machen möchte - in
welchem Schulhalbjahr wäre dies am sinnvollsten?
In der neunten, zehnten oder elften Klasse?

Ich würde sagen es ist sinnvoll für ein ganzes Jahr zu fahren und zwar nach der 10. Klasse. Ein halbes Jahr zu fahren ist Kokolores. Man brauch mindestens 3 Monate um sich einzugewöhnen, Freunde zu finden und sich in dem neuen Land und in der Gastfamilie zu Hause zu fühlen.

Im Zweifelsfall macht man nach Rückkehr einfach mit der 11. weiter. Dann ist man zwar insgesamt ein Jahr später mit der Schule fertig, aber was solls. Hab ich auch so gemacht und das Auslandsjahr war jeden Monat wert.

Welche Organisationen sind zu empfehlen und welche Länder
(englisch sprechend).

Wirklich empfehlen kann ich nur AFS und YFU

http://www.afs.de/
http://www.yfu.de/

Beide Organisationen organisieren schon seit Jahrzehnten Schüleraustausch und haben nicht in erster Linie das Geldmachen im Sinn, sondern dass der Austausch für Schüler und Familien zu einer guten Erfahrung wird.

Beide Organisationen verfügen über eine sehr gute Struktur der Vor- und Nachbereitung der Schüler, was meiner Meinung nach gar nicht überschätzt werden kann. Auch ist Betreuung im jeweiligen Gastland vorhanden, was schonmal spielentscheidend sein kann, wenn es in der Gastfamilie zu Problemen kommt, oder einfach dem Austausch der Gastschüler untereinander oder mit anderen förderlich ist. Zudem erhalten die aufnehmenden Gastfamilien von der Organisation kein Geld. Es melden sich hier also nur Gastfamilien, die wirklich am Austausch interessiert sind und einen Gastschüler in ihre Familie aufnehmen möchten, statt ihn nur als zusätzliche Einkommensquelle zu sehen.

Ansonsten sollte der Schüler das mit dem „englischsprachig“ nochmal überdenken. Man macht keine Schüleraustausch, um seine englischen Sprachkenntnisse zu verbessern. Zwar passiert das in einem englischsprachigen Land automatisch, aber im Vordergrund steht das Erleben und Einleben in eine fremde Kultur in einem femden Land.

Gruß,
M.

Hallo,

danke - dann ist die 11. doch am günstigsten. Ich war nur etwas verunsichert, weil überall von der 10. Klasse die Rede ist.

Viele Grüße

Hallo,

Ich würde sagen es ist sinnvoll für ein ganzes Jahr zu fahren
und zwar nach der 10. Klasse. Ein halbes Jahr zu fahren ist
Kokolores. Man brauch mindestens 3 Monate um sich
einzugewöhnen, Freunde zu finden und sich in dem neuen Land
und in der Gastfamilie zu Hause zu fühlen.

Ja, das macht wahrscheinlich Sinn, auch wenn ein Jahr ganz schön lang erscheint…

Im Zweifelsfall macht man nach Rückkehr einfach mit der 11.
weiter. Dann ist man zwar insgesamt ein Jahr später mit der
Schule fertig, aber was solls. Hab ich auch so gemacht und das
Auslandsjahr war jeden Monat wert.

Ja, es ist schön, dass es diese Möglichkeit überhaupt gibt. Bei uns in Berlin gehen ja die meisten Schulen nach der 10. gleich mit der 12. weiter (sozusagen fehlt ja jetzt die 11.).

Welche Organisationen sind zu empfehlen und welche Länder
(englisch sprechend).

Wirklich empfehlen kann ich nur AFS und YFU

http://www.afs.de/
http://www.yfu.de/

Beide Organisationen organisieren schon seit Jahrzehnten
Schüleraustausch und haben nicht in erster Linie das
Geldmachen im Sinn, sondern dass der Austausch für Schüler und
Familien zu einer guten Erfahrung wird.

Beide Organisationen verfügen über eine sehr gute Struktur der
Vor- und Nachbereitung der Schüler, was meiner Meinung nach
gar nicht überschätzt werden kann. Auch ist Betreuung im
jeweiligen Gastland vorhanden, was schonmal spielentscheidend
sein kann, wenn es in der Gastfamilie zu Problemen kommt, oder
einfach dem Austausch der Gastschüler untereinander oder mit
anderen förderlich ist. Zudem erhalten die aufnehmenden
Gastfamilien von der Organisation kein Geld. Es melden sich
hier also nur Gastfamilien, die wirklich am Austausch
interessiert sind und einen Gastschüler in ihre Familie
aufnehmen möchten, statt ihn nur als zusätzliche
Einkommensquelle zu sehen.

Vielen Dank für die Links - die werde ich mir auf jeden Fall in Ruhe anschauen.

Ansonsten sollte der Schüler das mit dem „englischsprachig“
nochmal überdenken. Man macht keine Schüleraustausch, um seine
englischen Sprachkenntnisse zu verbessern. Zwar passiert das
in einem englischsprachigen Land automatisch, aber im
Vordergrund steht das Erleben und Einleben in eine fremde
Kultur in einem femden Land.

Es geht gar nicht so um die Sprachkenntnisse zu verbessern, sondern mit der Sprache zu leben. Das Erleben und Einleben geht auch sicher besser, wenn man die Sprache kann. Mir ist es etwas schleierhaft wie man in einem fremden Land zur Schule gehen kann, wenn man die Sprache nicht versteht.

Viele Grüße