Ausreise vom damaligen Westbesuch

Konnte ein Westbesuch in der damaligen DDR (egal aus welchem Land er als Besuch kam,BRD ,Österreich ,Schweiz…) über Westberlin ausreisen,und dann von Westberlin aus als Transit-Reisender wieder zurück nach Westdeutschland?

Gruss,David

Im Prinzip ja.

Für die Ein- und Ausreise von Nichtberlinerrn mussten teileise andere Grenzübergänge (z.B. Friedrichstr.) benutzt werden. als von Einwohnern Berlins.

Der Transitverkehr lief abgekoppelt von
Ein- und Ausreise zu Besuchszwecken.

An den Transitübergängen gab es separate Abfertigungslinien.

Kam drauf an, von wo aus und wo der Besuch stattgefunden hat.
Auf dem Einreisevisum war die genaue Route angegeben, die der Westbesuch bis zum Zielort zu fahren hatte.

Gruß
.

Vorgeschriebene Reiserouten gab es nur im Transitverkehr. Bei Ein/Ausreise in/aus der DDR gab es das nicht.

Servus,

wenn ich mich richtig erinnere, galten die Visa aber nur zur Ein- und Ausreise über den/die explizit im Visum genannten Grenzübergänge. Und da hätte die DDR den Deubel getan und einen Bürger der BRD über B-Friedrichstraße ausreisen lassen: Schließlich wäre das ja schon beinahe eine Anerkennung von Westberlin als Teil der BRD gewesen!°

Schöne Grüße

MM

Ich habe die Frage im UP durchaus verstanden.
Meiner Erinnerung nach hatte der Weg vom Grenzübergang bis zum Ziel ohne Umwege zu erfolgen.

Ich habe ein bißchen gegoogelt, aber außer wiki nix gefunden.
Dort heißt es unter:

– Einreise auf Einladung (letzter Satz):
„In den ersten Jahren galten die Genehmigungen nur für den Wohnort des Einladenden, später für die gesamte DDR.“
(Das „später“ scheint mir entgangen zu sein. Dazu weiter unten noch eine Frage.)

– Andere Einreisen / Touristenreisen:
„Die Aufenthaltsgenehmigung galt nur für denjenigen der 14 Bezirke, in dem das Hotel lag.“

Auf den im o.g. Link abgebildeten Berechtigungsschein klickmich kann ich mir überhaupt keinen Reim machen.
Der ist vom Mai 89 und berechtigte zur einmaligen Einreise in den Kreis Rostock.
Die Angabe eines Kreises widerspricht dem oben zitierten „später für die ganze DDR“. Warum ist Ausreise durchge-xt?
Kam der Kenneth mit dem Schiff aus Dänemark? Oder wie?

Gruß
.

Nachdem ich jetzt nach erneutem gockeln einen Einreise-Antrag gefunden habe, ist meine Antwort:
Ja. Ausreise über West-Berlin möglich, aber nur wenn auch die Einreise über West-Berlin erfolgt ist.

Siehe das Formular: dort war die Grenzübergangsstelle (man beachte den Singular!) anzugeben. D.h. Ein- und Ausreise hatten über ein- und denselben Grenzübergang zu erfolgen.

Das hätte aber nur Sinn ergeben bei Besuchen im östlichen Teil der DDR mit anschließendem Aufenthalt in West-Berlin.

Ansonsten war kein Unterschied bei der Fahrt durch die DDR selbst.
Ob man in einem West-Berliner Übergang in der „Einreise“-Spur steht oder erst später in Marienborn bzw. Rudolphstein war Jacke wie Hose.

Gruß
.

klickmich

Hallo Gudrun,

dubito.

Meines Erachtens war sie für Bürger der BRD schlicht deswegen nicht möglich, weil sie von den Behörden der DDR nicht genehmigt wurde: Bürger der BRD hatten von der BRD aus einzureisen.

Schöne Grüße

MM

Servus,

wahrscheinlich hast Du recht - zumindest was Einreisen mit Kfz anbelangt.

Hast Du Ahnung, wie das bei Reisenden mit dem Zug war?
Sagen wir mal Stuttgart - Stralsund. :wink:

Da kann ich mir nur vorstellen: Stuttgart - bis Bhf. Zoo, dann mit der S-Bahn bis Bhf. Friedrichstraße, dort die Einreise, dann Zug nach Stralsund zum Verwandtenbesuch.
Da wäre dann quasi der Bundesbürger doch auch über West-Berlin eingereist.

Mir läßt das grad keine Ruhe und ich suche noch weiter.
Entweder habe ich noch nicht die richtigen Stichwörter gefunden oder das Netz schweigt sich aus - weil geheimes Wissen. :wink:

Gruß
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Hallo Gudrun,

Da fuhr man ab Mitte der 1950er Jahre ab Nürnberg mit dem interessantesten der deutsch-deutschen Fernzüge überhaupt, dem Saßnitz-Express. Dieser Zug fuhr in wechselnden Zusammensetzungen mit Flügelzügen, Kurswagen usw. zwischen Stockholm/Malmö/Kopenhagen und München, über die Fähre Trelleborg - Saßnitz und Berlin-Lichtenberg und / oder Berlin-Ostbahnhof. Auch der Grenzübergang wechselte zwischen Probstzella und Hof. West-Berlin berührte er nur mit Kurswagen oder Flügelzügen aus Richtung Nürnberg, war damit also in einem Zug Berliner Transitzug, Interzonenzug und internationaler Fernschnellzug. Ab 1961 musten die Reichsbahner täglich das Kunststück hinkriegen, diesen Zug zwischen Grenzübergang und Berlin-Lichtenberg ohne Halt, egal ob im Bahnhof oder auf der Strecke, durchzukriegen.

Ich selber habe diesen Zug nicht aus der Nähe gekannt, aber ein Bekannter, der mit ihm mal gefahren ist, erzählte, er habe den Eindruck gehabt, rund ein Drittel der Reisenden gehöre irgendwelchen Geheimdiensten aus etwa vier bis fünf verschiedenen Ländern an.

Schöne Grüße

MM