Hallo auch meinerseits,
schön, dass Du eine umweltfreundliche Art der Stromerzeugung anvisierst. Bei der von Dir zur Verfügung stehenden Fläche von ca. 45 m² passen etwa 6 kWp auf Dein Dach (in der Annahme, dass Du durchschnittliche mono- bzw. polykristalline Module verwenden möchtest, welche mit ca. 7 m²/kWp anzusetzen sind).
Eine optimale Dachneigung liegt in unserer Gegend (Nordbayern) bei ca. 27°, aber Abweichungen davon bzw. in Richtung Ost/West (Azimut) fallen nicht derart ins Gewicht, wie oft befürchtet. Allgemein sind im Norden Deutschlands steilere Dächer zu bevorzugen, da die Sonne immer möglichst senkrecht auf die Module auftreffen sollte. Auch wenn Du Dein Wohnhaus optimal nach Süd ausrichten kannst, solltest Du tendenziell etwas steilere Dächer (> 30°) bevorzugen. Hierzu finden sich zahlreiche Diagramme im Netz. Eine gute Anlaufstelle ist z. B. http://www.photovoltaik-web.de/dacheignung/dachneigu….
Viel wichtiger als eine Abweichung von einigen Grad von der Optimalposition ist die Verschattungsfreiheit: sobald ein kleiner Teil eines Modules beschattet ist, geht nicht nur die Leistung dieses Anteils verloren, sondern es hat gleichermaßen Auswirkung auf den gesamten String, was die Ausbeute deutlich mindert. Also bitte bei der Schornstein- und Sattellitenschüsselplanung darauf achten und den Schattenwurf von z. B. Bäumen auch bei niedrigem Sonnenstand im Herbst einrechnen.
Verstellbare Module sind mir derzeit nicht bekannt, was nicht heißen soll, dass es soetwas nicht gibt. Ich habe lediglich einmal eine kleine Maschinenhalle besichtigt, die auf einer Art Drehkranz gelagert war und sich mit dem Sonnenstand mitdrehte. Des Weiteren ist mir eine Eigenbaulösung bekannt, wo auf ein altes landwirtschaftliches Hochsilo mittels Stellmotoren justierbare Module befestigt wurden.
Da ich meist mit größeren Anlagen im landwirtschaftlichen Bereich zu tun habe, bin ich im In-Dach-System nicht bewandert. Auf jeden Fall ist eine perfekte Abdichtung sicherzustellen.
Bezüglich der Module ist es in der Tat schwierig, die Besten nur am Namen festzumachen. Es sollte sich in erster Linie am Preisniveau orientieren, welchen Hersteller man letztendlich wählt. Fernost-Module (hier in der Region wird oft der Hersteller Yingli verwendent) sind meist wenige hundert Euro/kWp günstiger. Wenn ein gutes Angebot deutscher Module vorliegt, würde ich jedoch auch dieses bevorzugt berücksichtigen. Nichtzuletzt gab es - zumindest in der jüngeren Vergangenheit und bei größeren Anlagen - leider oft nur eine beschränkte Wahlmöglichkeit aufgrund der mangelhaften Verfügbarkeitssituation. Auf jeden Fall empfehle ich aber bei einem kleinen Hausdach mono- oder polykristalline Module und keine amorphen (Dünnschicht).
Auf jeden Fall solltest Du auch an eine passende Überwachung denken; vielleicht gefällt Dir hier der „SolarLog 1000“ von Solare Datensysteme. Die in größeren Anlagen häufig eingesetzten Systeme von MeteoControl sind bei kleinen Hausanlagen wohl etwas überdimensioniert.
Ich hoffe, dass ich wenigstens eine kleine Hilfe bieten konnte, wenngleich ich nicht in allen von Dir angesprochenen Gebieten bewandert bin und wünsche noch einen schönen Sonntag sowie bestes Gelingen beim Haus- und PV-Anlagenbau!
Beste Grüße
Christian Lochmüller
Schlichtenhof GbR