Aussage George Grosz - Stützen der Gesellschaft

Zur Zeit versuche ich das Werk „Die Stützen der Gesellschaft“ von George Grosz zu analysieren und interpretieren.
Mir ist bewusst, dass sich das Bild mit den Zuständen der damaligen Gesellschaft und den Missständen der Weimarer Republik beschäftigt. Die Personen stellen jeweils eine Gesellschaftsschicht dar. Davon sind 5 Personen gut zu erkennen.

Die vorderste Figur repräsentiert vermutlich einen Mann aus der gehobenen Mittelklasse, der in einer rechtsradikalen Partei integriert ist. Hinweise sind das Hakenkreuz auf seiner Krawatte, der Säbel in seiner rechten Hand sowie die Narben in seinem Gesicht. Der berittene Soldat, der seinem Kopf entspringt, symbolisiert Macht und Eroberung.
Der dahinterstehenden Mann ist höchstwahrscheinlich ein Mitglied der Presse. Der blutbeschmierten Palmenzweig in seiner linken Hand ist ein Friedensymbol, das, wenn man die Hetzartikel der Zeitungen unter seinem Arm, die ihn im Zusammenhang mit dem Bleistift in seiner rechten Hand unmittelbar als Journalist verraten, betrachtet, reine Heuchlerei ist.

Der rechts hinter ihm stehende Mann ist vermutlich ein Parlamentarier der Weimarer Republik. Ein Zeichen dafür ist das Schild an seine Jacke mit der Aufschrift „Sozialismus ist Arbeit“. Mit dem Haufen Kot auf dem Kopf meint der Künstler eindeutig die Intelligenz der Politiker. Diese Person vertritt vermutlich eine konservative, reaktionäre Partei (Hinweis: Kaiserreichfahne) oder eine soziale, demokratische Partei (Parole als Aufruf gegen Streik).
Die Gestik und Kleidung der mittig stehenden Person verweist auf die Kirche und deren Tatenlosigkeit. Der Geistliche beißt sich auf die Zunge, was ein Symbol für das Schweigen bzw. die Lügen der Kirche in der Weimarer Republik sein könnte. Die Flammen, die im Fenster sichtbar sind, sind wahrscheinlich von George Grosz als eine Metapher für den Krieg dargestellt worden. Die uniformierte Gruppe, die aus dem Bild „herausmarschiert“, steht schließlich für die Reichswehr. Der vorderste Soldat mit dem blutverschmierten Degen in der Hand ist vermutlich ein Offizier oder zumindest der ranghöchste Soldat dieser Gruppe. Die Reichswehr hatte sich nie richtig mit der Weimarer Republik identifiziert. Der Künstler drückt dies aus, indem das Militär dem brennenden Haus, wahrscheinlich einem Verbrechen der rechtsradikalen Parteimitglieder zu verdanken, dem Rücken zukehrt ohne Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Klar ist, dass der Titel „Die Stützen der Gesellschaft“ vor Ironie strotzt.

Ich würde gerne eine gesellschaftskritische Aussage bzw. Schlussfolgerung aus diesem Bild ziehen. Allerdings bin ich diesbezüglich sehr schlecht.
Ein Ansatz wäre, dass in der Gesellschaft so viel vorgetäuscht wird und das nicht nur in einer Gruppe sondern in allen und keiner verantwortlich ist oder die Gesellschaft voranführen kann?

Ich hoffe mir kann jemand weiterhelfen.

Hi,

Ich würde gerne eine gesellschaftskritische Aussage bzw.
Schlussfolgerung aus diesem Bild ziehen. Allerdings bin ich
diesbezüglich sehr schlecht.

Ich hoffe mir kann jemand weiterhelfen.

Wie wäre es mit dem Internet? Das strotzt nur so von Interpretationen.
U.a. hier: http://www.gisbert-danberg.de/Kunstunterricht/Grosz.htm

Gruß,
Anja