Hallo,
wie und wo finde ich was dazu?
Mir sagte jemand, dass z.B. in der Bibel steht, dass man Sklaven gut behandeln soll (was immer das heisst), dass sie nach 49 Jahren frei gelassen werden müssen u.ä.
Danke
Laika
Hallo,
wie und wo finde ich was dazu?
Mir sagte jemand, dass z.B. in der Bibel steht, dass man Sklaven gut behandeln soll (was immer das heisst), dass sie nach 49 Jahren frei gelassen werden müssen u.ä.
Danke
Laika
lev 25,33ff
dtn 15,12-18
sind die beiden stellen die mir jetzt einfallen, wenns noch mehr gibt dann sicher in den beiden Büchern.
grüße, sober
Hallo laika,
guck mal bei Wiki, Paulus
„betonte aber auch, dass „in Jesus Christus“, das heißt in der durch den freiwilligen Machtverzicht und „Sklavendienst“ des Sohnes Gottes (Phi 2) erwirkten Versöhnung mit Gott, der Unterschied zwischen Sklaven und Herren keine Rolle mehr spiele und spielen dürfe (Kol 3,11; Gal 3,28; Eph 6,8). Demgemäß verlangte Paulus von dem Christen Philemon, dass er in seinem Sklaven Onesimus vorrangig den Glaubensbruder und nicht den Sklaven sehen und ihm die gleiche Liebe wie einem Bruder entgegenbringen solle (Phm 1,16).“ (Zitat Wiki)
Gruss
Mike
Hallo Laila,
wie und wo finde ich was dazu?
Am besten nimmst du eine Bibel und suchst nach „Sklave“. Ich empfehle z.B. die Einheitsübersetzung: http://www.die-bibel.de/online-bibeln/
Mir sagte jemand, dass z.B. in der Bibel steht, dass man
Sklaven gut behandeln soll (was immer das heisst), dass sie
nach 49 Jahren frei gelassen werden müssen u.ä.
Ja, stimmt. Und zwar spätestens nach 49 Jahren. Das bezog sich übrigens nicht nur auf die Sklaven, sondern auch auf das Land. Grundbesitz im heutigen Sinn gab es in biblischen Zeiten noch nicht. Nach einer bestimmten Frist verlor man seinen Besitz wieder (ähnlich Erbpacht).
Das wirst du aber auch finden, wenn du die Stellen mit den Sklaven gefunden hast.
Schöne Grüße
Petra
Hallo Laika,
wie und wo finde ich was dazu?
im 3. Buch Mose (Levitikus), wobei es Unterschiede gab zwischen jüdischen Sklaven (3 Mose 25,39-43) und kanaanitischen Sklaven (3 Mose 25,45-46) gab.
Jüdische Sklaven gerieten meist durch Armut in die Sklaverei, weil sie Schulden nicht bezahlen konnten (Schuldknechtschaft. Ein Beispiel findest Du dazu in 2 Könige 4). Kanaanitische Sklaven gerieten meist infolge von Kriegshandlungen in Sklaverei. Die Regelungen, die in biblischen Zeiten für kananitische Sklaven galten, wurden später auf alle nicht-jüdischen Sklaven erweitert.
Die Tendenz war, daß die Regelungen für nicht-jüdische Sklaven härter waren als für jüdische. Nicht-jüdische Sklaven konnte man unbefristet besitzen und sogar an die nächste Generation weiter"vererben", jüdische Sklaven wurden nach sechs Jahren freigelassen, außer wenn sie das ausdrücklich nicht wollten. Es gibt auch die Darstellung, daß sie im 50. Jahre (Jobeljahr)freigelassen wurden.
Mir sagte jemand, dass z.B. in der Bibel steht, dass man
Sklaven gut behandeln soll (was immer das heisst),
beispielsweise dass sie wie ihre Besitzer und dessen Tiere nicht am Schabbat arbeiten
dass sie
nach 49 Jahren frei gelassen werden müssen u.ä.
Die Zahl 50 (7 x 7 +1) spielt außerdem beim Landbesitz eine besondere Rolle.
Viele Grüße
Iris
Paulus, die Sklaven und der strafende Gott
Hi laika.
Das Christentum war niemals wirklich ein Gegner der Sklaverei, ganz im Gegenteil.
Den klerikalen Bemühungen, Wasser in Wein zu verwandeln, d.h. die christliche Affirmation der Sklaverei nachträglich in deren Kritik, tritt z.B. W. Lienemann entschieden entgegen. Er schreibt: „Mit allen Versuchen des 19. Jahrhunderts, die Überwindung der Sklaverei als Leistung des Christentums zu reklamieren, hat schon 1875 Franz Overbeck radikal aufgeräumt, und ihm hat sich Troeltsch weitgehend angeschlossen. Nicht die Kirche, sondern die römischen Rechtslehrer, die der stoischen Naturrechtslehre anhängen, haben nach Overbeck den Grundstein späterer Lehren von Menschenrechten und Emanzipation gelegt." (Lienemann, Wolfgang: Gewalt und Gewaltverzicht, München 1982)
Schon Paulus lässt im Neuen Testament keinen Zweifel daran, dass die antike Gesellschaftsstruktur, natürlich abgesehen von ihrem Mangel an Sättigung mit christlicher Moral, so, wie sie ist, eigentlich ganz in Ordnung ist. Im 1. Korintherbrief (7, 17 ff.) mahnt er, daß jeder in seinem (gesellschaftlichen) Stand bleiben möge. Das gilt selbstredend auch für Sklaven. Die entsprechende Passage lautet:
„Im übrigen soll jeder so leben, wie der Herr es ihm zugemessen hat, wie Gottes Ruf ihn getroffen hat. Das ist meine Weisung für alle Gemeinden … Jeder soll in dem Stand bleiben, in dem ihn der Ruf Gottes getroffen hat. Wenn du als Sklave berufen wurdest, soll dich das nicht bedrücken; auch wenn du frei werden kannst, lebe lieber als Sklave weiter. Denn wer im Herrn als Sklave berufen wurde, ist Freigelassener des Herrn. Ebenso ist einer, der freigelassen wurde, Sklave Christi."
Erstaunen kann solch dialektischer Fatalismus kaum, ist doch auch der (christlich konzipierte) freie Mensch, sieht man die Dinge einmal nüchtern, nichts als ein Sklave des Christengottes, diesem nach Belieben für sein Gnaden- und Strafbedürfnis zur Verfügung stehend, und nur als absolut Gehorsamer ist er ‘frei’.
In der johannitischen Offenbarung spricht jener Gott: „Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Wer durstig ist, den werde ich umsonst aus der Quelle trinken lassen, aus der das Wasser des Lebens strömt. Wer siegt, wird dies als Anteil erhalten: Ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein. Aber die Feiglinge und Treulosen, die Befleckten, die Mörder und Unzüchtigen, die Zauberer, Götzendiener und alle Lügner - ihr Los wird der See von brennendem Schwefel sein.“ (Offenbarung 21, 6 ff.)