Außenpolitik EU, pro/contra

Moin,

eine recht simpel klingende Frage: Welche Vor- und Nachteile hätte es, wenn die EU eine gemeinsame Außenpolitik hat? Was bringt ein gemeinsamer Außenminister, ist das sinnvoll, treibt das voran odr bremst das nur?

Die Frage stellt sich meiner Freundin im Rahmen einer Klausurvorbereitung, Gymnasium, 13. Jahrgang. Muss also keine seitenlange Ausarbeitung sein :smile:

Danke im Vorraus!

Julian

hallo Julian,
kannst Du dir vorstellen, dass England einen deutschen Außenminister akzeptieren würde? Oder Frankreich?
Aber das hilft dir natürlich nichts. Du brauchst Argumente für oder gegen.
M.M. wäre es ein plus.
Denn dann würde der Staat Europa tatsächlich Wirklichkeit. Dann wäre Die Regierung in … sagen wir mal Straßburg und in Paris, Berlin, London Athen… würden nur noch die Provinzregierungen sitzen. Die Macht dieses Parlamentes ins Straßburg wäre enorm. Das Wort des Außenministers hätte wäre äußerst gewichtig. Eine riesige wirtschafts- und Militärmacht stände dahinter. Die Aktionen wären nicht mehr geteilt: z.Zt ist es doch so, dass der eine EU-Staat hüh sagt und der andere hot. Ja sich sogar gegenseitig ausstechen. Denke an den Irakkrieg: die einen waren strikt dagegen, die anderen sandten Truppen. Das wäre dann nicht mehr möglich. Dann hieße es für alle EU-Provinzen: wir machen das so und damit basta. Die Grenzen würden tatsächlich immer mehr verwischen, ein einiger, einziger Staat würde entstehen: das Vaterland Europa. Das Land der vielen Sprachen. Es muss nicht so enden, wie Jugoslawien oder Russland. Die Vorraussetzung wäre allerdings, nicht deren Fehler zu machen: einzelne Völkergruppen zu bevorzugen. Wenn alle gleichberechtigt sind (im Militär wie auch in der Politik) dann wächst der Staat zusammen. Sieh Dir die USA an. Es gibt keine Nord- oder Südstaatenbevölkerung mehr. Beim Militär schon gleich gar nicht. Und in der Regierung sitzen Politiker aus dem Norden wie aus dem Süden.
Dies alles würde ein einziger Aussenminister bringen. Nicht der Minister selbst, sondern die Vorraussetzungen für einen solchen Posten. Denn er beinhaltet auch, dass keines der EU-Provinzen einen solchen Minister mehr hat.
Grüße
Raimund

und contra?
Danke dafür, das waren schonmal n paar gute Argumente. Aber da gibt es doch sicher noch ein paar schlagende contra-Argumente, hat jemand welche parat?

hallo Julian,
so gut wie keine Nachteile.
Nachteil könnte sein, dass der Außenminister neutral ist und keine Provinz in der Auftragssuche bevorzugt.
Doch was kann so ein Außenminister im Inneren bewirken? Doch nur das, dass er mit Wirtschaftsbossen in andere Staaten reist und Aufträge bringt. Und dass er nur solche für z.B. Frankreich bringt, ist äußerst unwahrscheinlich. Genauso, wie unser Fischer nicht nur für Frankfurt Arbeit besorgt.
Nachteil könnte es sein, dass der Außenminister und dessen Regierung etwas franzosenfreundlich sind und etwas auf Konfrontation zu den USA geht. Aber das pegelt sich ein. Könnte auch sein, dass ein Staat EU es nicht einsieht, dass weiter Wiedergutmachung bezahlt wird. Denn dann gibt es ja den Staat Deutschland nicht mehr. Also müsste die EU diese Verpflichtungen übernehmen. Und da könnte ich mir vorstellen, dass England, Frankreich, Italien… da überhaupt keine Lust zu haben.
Europa ist dazu ein Staat, der leider zu schnell gewachsen ist. Die Ostländer sind überhaupt nicht geeignet, zu Europa zu stoßen. Das war nur eine wirtschaftpolitische Entscheidung, um der Industrie die bequeme Möglichkeit zu geben innerhalb der EU in Billiglohnländer abzuwandern ohne für den Import nach D, F, GB… höhere Zölle zahlen zu müssen. Diese Staaten werden für viel Geld und viel Arbeitslose in den Kernländern aufgebaut.
Aber das ist ein anderes Thema.
Grüße
Raimund

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Danke dir Raimund!

Das sollte wohl reichen und gibt auch Anstoß zu weiteren Überlegungen. Geht ja eh um Breitenwissen und nicht um Tiefenwissen :smile:

bye
Julian

Ein Minister = Eine Stimme

ganz einfach, die Akzeptanz in den eigenen Reihen,
ob es nun nach ethnischen, religiösen oder poolitischen Weltanschauungen geht, es wird unglaublich schwer sein einen zu finden, der es den meissten recht macht,

so ne art Steckbrief: mit-Fünfziger aus Zentraleuropa(~45%),evangelisch(~60%) und demokratisch(~80%)

solche Leute zu finden istz schon schwer, aber ob die auch eine politische Kompetenz haben?

ganz einfach, die Akzeptanz in den eigenen Reihen,
ob es nun nach ethnischen, religiösen oder poolitischen
Weltanschauungen geht, es wird unglaublich schwer sein einen
zu finden, der es den meissten recht macht,

Das ist es aber schon in einzelnen Ländern - ich kenne kein land, wo es nicht mehr oder weniger massive Kritik am jeweiligen Minister gab. In einer gesamteuropäischen regierung wäre das Problem aber sicher nicht kleiner, stimmt.

so ne art Steckbrief: mit-Fünfziger aus
Zentraleuropa(~45%),evangelisch(~60%) und demokratisch(~80%)

Also da habe ich Probleme… Wo Zentraleuropa ist, mag eine Frage der Definition sein. Die 60% Protestanten glaube ich nicht, auch wenn ich jetzt nicht nachrechnen will. Aber bitte: woher kommen die 20% Nicht-Demokraten?

solche Leute zu finden istz schon schwer, aber ob die auch
eine politische Kompetenz haben?

Das Frage ich mich bei österreichischen Politikern schon seit langem…