Aussprache im Rumänischen

Hallo Rumänisch-Experten,

jaaaaha, ich gebe zu, der ‚Dragostea din tei‘-Virus auch mich erwischt hat (allerdings nur die - wie vermutlich so einigen 80er-Fan - recht harmlose O-Zone-Variante).

Eine Übersetzung des Songs brauche ich nicht, mein Anliegen ist rein sprachwissenschaftlicher Natur. :wink:

Bei dragostea, iubirea, fericirea & Co. wird das letzte ‚e‘ eindeutig nicht mit ausgesprochen/gesungen, also heißt also dragosta, iubira, fericira. Hat es einen tieferen Sinn? Oder ist das besagte ‚e‘ im Rumänischen womöglich mit dem russischen Zeichen (wie heißt das nochmal?) für die harte Aussprache des direkt anschließenden ‚a‘ gleichzusetzen?

Es wäre fein, wenn mich jemand erleuchten könnte.

Hierfür vielen Dank im voraus & beste Grüße

Renee

Servus,

Bei dragostea, iubirea, fericirea & Co. wird das letzte ‚e‘
eindeutig nicht mit ausgesprochen/gesungen

ich teile Deine Beobachtung nicht. Die O-Zone-Fassung habe ich gerade nicht greifbar, bei der (von mir bevorzugten) Haiducii-Fassung bestehen keine Zweifel: http://home.arcor.de/wer-weiss-was/dragostea.mp3. Eindeutig „dragostja“, oder? Passend dazu habe ich noch folgenden Thread gefunden, besonders interessant das Posting von hanzy: http://www.rokestuf.de/ubb/Forum12/HTML/000527.html.

Fazit: Man sollte einer moldawischen Gruppe in Bezug auf rumänische Aussprache nicht allzu viel Kompetenz zutrauen.

Viele Grüße
Christopher

Chris, ich bin kurzsichtig, nicht taub! (mG & owT)
.

See Mail-Inbox (owT)

Ich dachte, moldawisch sei lediglich eine rumänische Mundart.

Hat man bis ins 18. Jh. Rumänisch mit kyrillischen Zeichen geschrieben und warum erfolgte der Wandel zu den lat. Zeichen ?

HM

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Hallo!

Fazit: Man sollte einer moldawischen Gruppe in Bezug auf
rumänische Aussprache nicht allzu viel Kompetenz zutrauen.

Sie mussten extra für dieses Lied Rumänisch lernen, da sie Russisch als Muttersprache sprechen.

MfG
Car

Hallo Christopher!

Jetzt fällt mir aber ein Stein vom Herzen!
Vor vielen Jahren habe ich Rumänisch für den Hausgebrauch gelernt, und meine Lehrer (allesamt rumänische Muttersprachler) haben das „e“ vor einem „a“ immer ausgesprochen.
Und Renee hat mich jetzt in die schlimmsten Zweifel gestürzt …

Danke fürs das-Weltbild-wieder-in-Ordnung-Bringen :wink:

Hanna

Hallo Rumänisch-Experten,

Bei dragostea, iubirea, fericirea & Co. wird das letzte ‚e‘
eindeutig nicht mit ausgesprochen/gesungen, also heißt also
dragosta, iubira, fericira. Hat es einen tieferen Sinn? Oder
ist das besagte ‚e‘ im Rumänischen womöglich mit dem
russischen Zeichen (wie heißt das nochmal?) für die harte
Aussprache des direkt anschließenden ‚a‘ gleichzusetzen?

Was die Jungs und Mädels da zwitschern will ich nicht kommentieren, so oft höre ich mir das nicht an, aber die korrekte Aussprache ist ganz klar so, dass man das „e“ auch hört. Also: dragostEA, iubirEA, fericirEA. Eher als Ä. Etwa so ausgesprochen, wie man diesen Doppellaut in Bayern oder Österreich hört: „meak ta tes“ (merke dir das) oda „teaf i?“ (darf ich?). Umgangssprachlich kann sich das schon mal so ähnl. wie „dragostja“ anhören.

HTH

Ama

Hat man bis ins 18. Jh. Rumänisch mit kyrillischen Zeichen
geschrieben und warum erfolgte der Wandel zu den lat. Zeichen
?

Sogar bis 1858! Ich schätze, dass die kyr. Schrift eher etwas mit dem Einfluss der russ-orthod. Kirche zu tun hatte, weiss es aber nicht genau. Komme mit Fakten, sobald ich mehr recherchiert habe.

Warum der Wandel zu den lat. Zeichen erst so spät erfolgte (unter dem Herrscher, der zwei Länder zu Gross-Rumänien zusammengefügt hat - vielleicht gab’s da auch eine Sprach- und Schriftreform, auf jeden Fall gab’s eine Schulreform), wo doch die Rumänen, als romanisches Volk auf ihre lat. Zeichen hätten besser aufpassen sollen, ist mir nicht bekannt? Muss was mit „back to the root“, Reformen, Schwächen der kirchl. Macht, ev. auch mit leichterem/schnelleren Erlernen der Schriftzeichen (?) zu tun haben. Alles spekulativ, auf Grund der wenigen Fakten. Frage mal bei Paps nach, der kennt sich in diesem Gebiet gut aus und …

… ich komme wieder, denn du hast mich mit deiner Frage auch sehr neugierig gemacht.

Viele Grüße

Ama

Hallo,
dass du das „e“ mitzusprechen (bzw. -zusingen) hast, weißt du ja jetzt. Ich glaube, dass einem das nicht so auffällt, liegt teilweise auch daran, dass für einen Deutschen das Wort „dragostea“ aussieht, als müsse man es auf ebenjenem „e“ betonen. Ich weiß es zwar nicht mit Sicherheit, aber ich glaube, im Rumänischen ist das „ea“ ein Diphthong, also ist es immernoch die gleiche Silbe, da kann man schonmal was verschlucken. :smile:

  • André

Ich weiß es zwar nicht mit Sicherheit, aber ich
glaube, im Rumänischen ist das „ea“ ein Diphthong, also ist es
immernoch die gleiche Silbe, da kann man schonmal was
verschlucken. :smile:

  • André

Das mit dem Diphtong stimmt, André! Wie in BY oder A: „meak ta tes“, „teaf i hoam gehn?“, „seavus“ etc.

In diesem Sinne: Seavus,

Ama