Aussprache mancher Homosexueller

Hallo,
ich schreib hier, weil es allein bei Sprache oder Genetik nicht passen würde.
Woher kommt diese „Sprachmelodie“ bei manchen Schwulen? Man könnte sie sehr gedehnt, betonend, teilweise mit einer Art „Singsang“ beschreiben. Sämtliche anderen mir bekannten Adjektive werden ausschließlich abwertend verwendet.
Hat diese Aussprache eine neutrale Bezeichnung?
Mit welchen Adjektiven kann man sie noch beschreiben?
Woher stammt sie? Angewöhnt, einstudiert oder angeboren? Wenn angeboren, wo beginnt sie? Pubertät?
Woran liegt es genau (Chromosomen, Testosteron, Östrogen)?
Manche Travestiekünstler oder Schauspieler, Comedians imitieren, teilweise noch grotesk verzerrt, diese Aussprache. Mit der sexuellen Ausrichtung allein kann es nichts zu tun haben, da es sehr viele homosexuelle Männer gibt, die nicht in dieser Art sprechen. Hat Magnus Hirschfeld das möglicherweise schon irgendwie beschrieben?

Beste Grüße
Rakete

Manchmal auch etwas „näselnd“

Meinst Du so wie winnitouch?
Voila, Überraschung. Ein Tunnel. Der führt direkt zu einem Busch.

Das ist nun wirklich diejenige aller Theorien, die widerlegt wurde.

Daneben gibt es noch viele andere, u.a. auch die, dass die von Dir beschriebene Stimmlage erst dann als solche wahrgenommen wird, wenn andere Verhaltensmerkmale „auffällig“ sind. Es gibt auch Untersuchungen, die zu dem Ergebnis kommen, dass die Stimme je nach sozialer Situation anders eingesetzt wird.

Im Grunde läuft aber alles auf eine Aussage hinaus: das ist - mal wieder - ein Stereotyp. Es ist mitnichten so, dass bewiesen wäre, dass eine signifikante Zahl von homosexuellen Männern auf die von Dir beschriebene Weise (oder andere) besonders auffällig sprechen würde.

Das habe ich ja bereits gesagt. Die Rede ist nur von denen, wo es auftritt und keine reine Travestiedarstellung.

Ja, das ist so. Man könnte sie mitunter auch (vorsichtig) als „fraulich“ „divenhaft“. Eher älteren, altmodischen Frauenbildern entsprechend.

Ich arbeitete einige Jahre am Rande eines Viertels von Berlin, das seit Jahrzehnten als Hochburg der Homosexuellen gilt. Jede Menge meiner Kunde stammten vor dort. Kein einziger hat so tuntig gesprochen, wie man es bei Drag-Queens oder dämlichen Fernsehsendungen sieht.

Das dürfte also ein Klischee sein, das einige Bedienen, weil es ihnen gefällt, andere, weil sie es nicht besser wissen.

Zwei Dschungelkandidaten sind ja bekennende Schwule. Und „tuntig“ trifft es nicht richtig.

Sam Dylan (33) , Reality-Star
Pierre Sanoussi-Bliss (62), Schauspieler

Dylan ist m.E. keine Dragqueen, hat aber diesen „Singsang“ in der Stimmlage. Bei Pierre käme man dagegen nicht auf die Idee, ihn als schwul einzuschätzen.

Das liegt aber nicht daran, dass man per Chromosom erkennbar schwul ist oder nur schwul, sondern an der Marketingstrategie. „Pierre“ ist halt primär ein Schauspieler, während „Sam“ ein Produkt verkauft, zu dem auch diese Art von offen schwulem Auftritt gehört. Hape Kerkeling und Harald Glööckler könnte man in ähnlicher Weise gegenüber stellen.

Wie gesagt:

„Dschungelkandidaten“ halte ich nicht für den Querschnitt der Gesellschaft. Das sind in erster Linie Selbstdarsteller. Ihr ganzes Auftreten dient dem Verkauf der eigenen Marke. Und wenn man dafür das eine oder andere Klischee bedient …

Möglicherweise suchen die Redaktionen solchen Mülls auch genau solche klischeebedienenden Selbstdarsteller. Vielleicht erwartet das geneigte Publikum auch die Bedienung der Klischees und Vorurteile. Ich kann das nur schlecht beurteilen. Mir gegenüber hat sich selbst in den vielen Jahren niemand als Konsument solcher Gülle geoutet.

Tatsache scheint wohl zu sein, dass es diese „schwule Tonlage“ gibt.
Das hier hab ich gerade gefunden:

https://www.heute.at/s/an-diesem-sprachstil-soll-man-schwule-maenner-erkennen-120067506#:~:text=Moffit%20erklärte%3A%20"Die%20Ergebnisse%20zeigen,i’%20und%20’u’%20festgestellt

„Aber Studien zeigen, dass es einen Unterschied in der Sprache gibt, der sich ändert, je nachdem, wer einem zuhört.“

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Für die Sprachstilunterschiede zwischen homo- und heterosexuellen Männern gibt es eine Menge Hypothesen.
Für die Sprachstilunterschiede zwischen homo- und heterosexuellen Männern gibt es eine Menge Hypothesen.
Getty Images/iStockphoto
Hohe Töne, lange Vokale und eine unglaubliche Artikulation: Die sogenannte „schwule Stimme“ ist ein echtes Phänomen, sagen Forscher. Zwei wissenschaftliche YouTuber haben Studien untersucht, die der Theorie zugrunde liegen, dass homosexuelle Männer einen einzigartigen Tonfall haben, der über Aspekte wie Kultur und Erziehung hinausgeht. Mitch Moffit, ein Biologe, und Greg Brown, ein Lehrer für Naturwissenschaften – die beide schwul sind – untersuchten, was genau eine „schwule Stimme“ ausmacht und was sie verursachen könnte.

In einem Clip, der Anfang des Jahres auf ihren Kanal AsapSCIENCE hochgeladen wurde, untersuchten die beiden Forschungsarbeiten, die bis in die frühen 90er Jahre zurückreichen. Sie fanden heraus, dass eine Analyse, bei der die Stimmlage von heterosexuellen und homosexuellen Männern verglichen wurde, wesentliche Unterschiede in der Art und Weise, wie sie sprechen, ergab.

Breitere Tonhöhenvariation
Moffit erklärte: „Die Ergebnisse zeigen, dass schwule Männer mit einer breiteren Tonhöhenvariation sprechen, was bedeutet, dass ihre Spanne von tief bis hoch viel extremer ist als bei heterosexuellen Männern.“ Brown fügte hinzu: „Bei schwulen Männern wurde auch eine längere Vokaldauer für ‚a‘, ‚i‘ und ‚u‘ festgestellt – sie halten diese Vokale im Allgemeinen länger, wenn sie sprechen, als heterosexuelle Männer.“

Ein interessanter Aspekt dieser Tonhöhenanalysen war, dass die Ergebnisse nicht sprachspezifisch waren und sich auf Englisch, Französisch und Niederländisch wiederholten. „Die schwule Stimme geht über die Sprache hinaus und beschränkt sich nicht nur auf die Wörter oder die Kultur, in der wir uns bewegen“, sagte Moffit.

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Hormonell bedingt?
Diese ersten Ergebnisse führten zu der Theorie, dass die „schwule Stimme“ mit Hormonen zusammenhängt, insbesondere mit dem männlichen Sexualhormon Testosteron. Testosteron erfüllt eine Vielzahl von Funktionen im Körper, und speziell für die Stimme, vertieft sie während der männlichen Pubertät. Die Theorie besagt also, dass schwule Männer, aus welchen Gründen auch immer, nicht so viel Testosteron produzieren wie heterosexuelle Männer, was zu einer anders klingenden Stimme führt. Studien konnten diese Theorie jedoch nicht bestätigen. Da die Suche nach einer internen Ursache in eine Sackgasse führte, begannen die Wissenschaftler, sich mit externen Umweltfaktoren zu befassen, und fanden etwas recht Interessantes.

Je nachdem, mit wem gesprochen wird
Es stellte sich heraus, dass sowohl schwule als auch heterosexuelle Männer ihren Ton ändern, je nachdem, wer ihnen zuhört. Brown erklärte: „Eine Studie ergab, dass heterosexuelle Männer gegenüber Fremden stereotyp männlicher sprechen als gegenüber Menschen, die ihnen vertraut sind.“ Und weiter: „Heterosexuelle Männer senken ihre Stimme, wenn sie in Führungspositionen sprechen, wenn sie Befehle oder Kommandos geben. Sie würden ihre Stimme auch in Gegenwart einer attraktiven Frau senken.“ Auch schwule Männer würden ihre Stimme verändern, allerdings in anderen Zusammenhängen. „Eine thailändische Studie hat ergeben, dass Schwule ihre Stimme verändern, je nachdem, ob sie mit Freunden, Kollegen oder Familienmitgliedern sprechen“, sagte er. Sie neigen dazu, die Falsettstimme oder den oberen Stimmbereich zu verwenden, wenn sie mit Freunden sprechen. Eine italienische Studie ergab außerdem, dass schwule Männer schwuler klingen, wenn sie mit jemandem sprechen, dem gegenüber sie sich bereits geoutet haben, oder wenn sie mit jemandem sprechen, von dem sie annehmen, dass er schwul ist. In einigen Studien wurde auch festgestellt, dass schwule Männer, die eine Abneigung dagegen hatten, „schwul zu klingen“, ihre Sprache absichtlich veränderten.

Moffits Lieblingsstudien zu diesem Thema war eine Studie über schwule YouTuber, die herausfand, dass die Zuhörer nach ihrem Coming-out feststellten, dass sie mit der Zeit immer schwuler klangen. Diese Ergebnisse führten insgesamt zu der Hypothese, dass die schwule Stimme keine angeborene Sprechweise ist, sondern eine Form der sozialen Signalisierung, wie Herr Brown erklärt: „Dies hat zu der Theorie geführt, dass die schwule Stimme eine Anpassung der schwulen Männer ist, um anderen zu zeigen, dass sie tatsächlich schwul sind.“ Sie ist kontextabhängig und kann stummgeschaltet oder ganz verändert werden, wenn eine Person dieses Signal nicht aussenden möchte.

Das kommt vom veganen Cappuino. Wirst sehen, damit fängt’s an. Und dann kommmt bald der vegane Latte Macchiato mit kaltgeschäumter Mandelmilch.
Kakao ist ja tierisch (lecker).
Aber gut, Klaus Nomi hat auch Falsett. Und wie hoch Met’ler wie Bruce Dickinson kommen, …
Aber das ist eine andere Geschichte

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Wen interessiert es eigentlich, wie Homos miteinander sprechen? Hast Du nichts besseres zu tun. In meiner Jugendzeit kannte ich zwei solche Personen, die haben ganz normal miteinander gesprochen, mir ist nur aufgefallen, daß sie sehr höflich miteinander gesprochen haben.

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Er arbeitet halt seine Liste ab. Ausländer, Muslime, Linke, Juden… jetzt sind halt Homosexuelle dran. Ist ja nicht so, als ob sein Verhalten bei w-w-w irgendwelche Konsequenzen hätte.

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Du hast da was nicht richtig verstanden … Du hälst schlicht alle, die so sprechen, für schwul.

Du scheinst sehr ab vom Schuss zu wohnen und nicht oft in Städte zu kommen. Besuch mal in Berlin den Regenbogenkiez in Schöneberg. Da könntest du ja mal wieder

sehen und dich vielleicht mal wieder an deine Jugendzeit erinnern. :smile:

Ääh? Nein, du irrst dich. Manche sind auch Frauen, Travestiekünstler oder Bully Herbig :wink:

Biste bald durch mit der Auflistung von Namen?

Wo siehst du denn eine?

Moin,

das von Dir Zitierte gibt da eine durchaus nachvollziehbare Erklärung für dieses Phänomen:

Dies hat zu der Theorie geführt, dass die schwule Stimme eine Anpassung der schwulen Männer ist, um anderen zu zeigen, dass sie tatsächlich schwul sind.“ Sie ist kontextabhängig und kann stummgeschaltet oder ganz verändert werden, wenn eine Person dieses Signal nicht aussenden möchte.

In Deutschland geben rund 2 % der Männer an Homosexuell zu sein. Da kann man sich durchaus vorstellen was das für die Partnerfindung bedeutet. Deshalb versuchen es halt manche mit der Modulation der Stimme ect. Man(n) kann u. a. im Internet sehr leicht Informationen finden. Es gibt aber auch Schwule, die das nicht tun. Wie der sogenannte „Gaydar“ sonst noch funktioniert kann man u. a. hier nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Gaydar

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Also manche Themen sind echt vollkommen neben der Spur.

Selbst wenn da was „anders ausgesprochen“ würde (was ganz sicher unterschiedlich ist),
wöre das doch kein Problem, und eigentlich nicht erwähnenswert.