Aussprache Ungarisch: Miklós NYISZLI

Hallo Wissende,

ich frage mich zwar schon länger, wie man eigenlich den ungarischen Namen „Nyiszli“ ausspricht. Auf youtube finde ich alles mögliche, aber das hilft mir leider nicht viel, weil die Leute noch so viel anderes außer dem Namen sagen.

Weiß es hier zufällig jemand? Oder kann mir bei youtube einen Link und eine Zeitangabe geben? Das wäre echt nett.

Schöne Grüße

Petra

Hallo Petra,

ich frage mich zwar schon länger, wie man eigenlich den ungarischen Namen „Nyiszli“ ausspricht.

ich kann dir eine IPA-Transkription und eine Umschrift für Deutsche anbieten.

IPA: [ˈmikloːʃ ˈɲisli]
Umschrift: Mie-kloosch Njie-sli

Hilft dir das weiter?

Gruß
Christopher

Hallo Christopher,

ja, danke, das hilft mir weiter. Ich hätte es anders ausgesprochen, und nachdem ich am Dienstag ein Referat halte, in dem Nyiszli erwähnt wird, hast du nun die Nerven all derjenigen gerettet, die vielleicht Ungarisch können oder zufällig wissen, wie man den Namen ausspricht. :smile:

Schöne Grüße

Petra

Hallo Christopher

Deine IPA-Transkription [ˈmikloːʃ ˈɲisli] ist korrekt; die Umschrift für Deutsche suggeriert aber lange Vokale in den ersten Silben. Ich würde es so schreiben:
Mi-kloosch Nji-sli
Gruss
dodeka

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Hallo,

auch zu Forvo hat der Name es schon geschafft.

Wenn Du ihn dort anhören möchtest: http://de.forvo.com/word/nyiszli/#hu

Den Vornamen kannst Du auch dort suchen.

Viele Grüße,

Jule

Hallo dodeka,

Deine IPA-Transkription [ˈmikloːʃ ˈɲisli] ist korrekt; die Umschrift für
Deutsche suggeriert aber lange Vokale in den ersten Silben.

wenn man eine Umschrift auf der Basis des phonemischen Repertoires des Deutschen zu erstellen und dabei [i] wiederzugeben versucht, dann wird man einen Tod sterben müssen: den der Qualität oder den der Quantität. In betonten Silben gibt es im bundesdeutschen Standarddeutsch, wie du weißt, keine kurzen, gespannten Vokale (sondern im Wesentlichen nur lange, gespannte oder kurze, ungespannte). Was soll man dann tun? Schreibt man ›ie‹, suggeriert das in der Tat einen Langvokal, also [iː]. Schreibt man hingegen ›i‹, wird wahrscheinlich [ɪ] gesprochen. Beides trifft den Laut des Ungarischen nicht genau. Da [ɪ] im Deutschen, anders als der ungarische Laut, recht stark zentralisiert ist, erschien mir eine Längung des Vokals bei der Eindeutschung erträglicher als eine erhebliche Veränderung der Qualität – auch im Hinblick darauf, dass es nicht um ein bedeutungstragendes Wort, sondern um einen Eigennamen ging, der in einem deutschen Kontext genannt werden soll. Einem Deutschen, der Ungarisch sprechen will, aber die kurzen, gespannten Laute nicht hinbekommt, würde ich hingegen vielleicht etwas anderes raten: Da im Ungarischen die Quantität und nicht die Qualität entscheidend ist, wäre dann wohl [ɪ] die bessere Wiedergabe von [i].

Gruß
Christopher

Hallo Christopher

Wie du am Ende selbst sagst, ist die Quantität ist für das Ungarische entscheidender als die Qualität. (Extrembeispiel: Im Palócer Dialekt sind die Vokalqualitäten von á und a gegenüber der Hochsprache genau vertauscht, aber die Quantitäten werden streng eingehalten.)

Diese Entscheidung auf den Kopf zu stellen, weil es „nur“ um einen Namen geht, leuchtet mir nicht ein.

Übrigens, auch wenn es nur ein deutscher Dialekt von vielen ist: Im Westfälischen ist auch ein kurzes i geschlossen.

Das ny, noch dazu am Wortanfang, dürfte Deutschen wesentlich schwerer fallen.

Gruss
dodeka

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Hallo Dodekalinguaphoniker

Das ny, noch dazu am Wortanfang, dürfte Deutschen wesentlich
schwerer fallen.

Genau. Den Laut zu bilden ist in der Sprache nicht vorgesehen.
Wenn ich den doch einem Deutschen das beibringen wollte, dann als nächstens liegenden ihm wohl gut bekannten russischen Njet (Nj:smile: würde ich oft aussprechen empfehlen so schnell wie er das nur kann.

Dann wirds wohl erst mit „Ny“ klappen, die sind identisch so weit ich das heraushören vermag:smile:)))

Gruss
dodeka

Balázs
(versuche mal zs korrekt auszusprechen, fang mit Garage ein mit Betonung auf ge:smile:)

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Diese Entscheidung auf den Kopf zu stellen, weil es „nur“ um einen Namen geht, leuchtet mir nicht ein.

Einverstanden. Vielleicht ist es wirklich besser, die ›Qualitätseinbußen‹ hinzunehmen und generell bei der Eindeutschung – unabhängig vom Kontext – die kurzen ungarischen Vokale auf die kurzen, ungespannten Vokale des Deutschen abzubilden (also ɒ → ɔ, e → ɛ, i → ɪ, o → ɔ, u → ʊ, y → ʏ) und die langen ungarischen Vokale auf die langen, gespannten des Deutschen. Das ist auch das, was das Deutsche Aussprachewörterbuch (Krech et al. 2009) vorschlägt. Konkret führt das dazu, dass – statt, wie bei meinem Vorschlag, ›o‹ und ›ó‹ – nun ›o‹ und ›a‹ durch die Eindeutschung zusammenfallen. Aber gut, irgendeinen Tod muss man eben sterben.

Das ny, noch dazu am Wortanfang, dürfte Deutschen wesentlich schwerer fallen.

Vermutlich fällt Deutschen so ziemlich alles schwer an selbst so einem einfachen Namen. Auch das lange ›o‹ in der unbetonten zweiten Silbe von Miklós ist nicht unmöglich, aber für viele Sprecher des Deutschen doch schwierig. In jedem Fall geht Petra nun gut instruiert in ihr Referat und wird vermutlich was Besseres draus machen als [ˌmɪklɔs ˈnyːʃli] oder so :wink:

Gruß
Christopher

Hallo Jule,

super, vielen Dank! Was es nicht alles gibt …

Schöne Grüße

Petra

Hallo Christopher

Vielleicht ist es wirklich besser, die ›Qualitätseinbußen‹ hinzunehmen

Vor allem das geschlossene kurze o bekommen Deutsche kaum hin, wenn sie es nicht in ihrem Heimatdialekt haben. Wobei gerade der Laut auch bei Ungarn durchaus mal offener geraten kann.

Aber aufgepasst:

e → ɛ

Das kurze e ist im (Hoch)-Ungarischen immer offen! Zwar wird in einigen Dialekten zwischen einem kurzen offenen e und einem kurzen geschlossenen ë unterschieden, aber das ist eben nicht hochsprachlich und sollte von einem Ausländer lieber nicht versucht werden, bevor er nicht ein paar ungarische Filme im Original angeschaut hat…

In jedem Fall geht Petra nun gut instruiert in ihr Referat und wird vermutlich was Besseres draus machen als [ˌmɪklɔs ˈnyːʃli] oder so :wink:

Das ganz sicher! :smile:

Gruss
dodeka