Ich hab mal eine Frage an die Sprachexperten hier.
Wird die oben genannte Nuss W(aa)lnuss oder Wa(ll)nuss ausgesprochen?
Mit der Lautschrift kann ich nicht so viel anfangen.
Lautschrift: ['valnʊs]
lg Marvin
Ich hab mal eine Frage an die Sprachexperten hier.
Wird die oben genannte Nuss W(aa)lnuss oder Wa(ll)nuss ausgesprochen?
Mit der Lautschrift kann ich nicht so viel anfangen.
Lautschrift: ['valnʊs]
lg Marvin
In Deutschland sagt mann Wa(LL)nuss.
In der Schweiz wird, wie so oft, die erste Silbe betont. Also W(AA)lnuss.
LG
Servus,
ein dezidiert langes a würde [a:] geschrieben.
Beobachten kann man ein im süddeutschen Raum kürzer gesprochenes a in „Walnuss“.
Schöne Grüße
MM
Hallo,
kommen tuts ja von den „Walchen“ oder „Welschen“ also den „romanischen Fremden“ oder „Italienern“, dementsprechend ist die Idee es mit kurzem Volkal zu sprechen gar nicht so abwegig. Dennoch habe ich die Walnuss noch nie mit kurzem „a“ sondern immer mit „normallangem“ oder leicht verlängertem „a“ wie im Wort „Walfisch“ (auch wenn der kein Fisch ist) gehört. Und das passt ja auch mit Deiner Lautschriftangabe zusammen.
Gruss
r
Servus,
das kommt mir spanisch vor. Die erste Silbe „a“ wird im ganzen deutschen Sprachraum betont. Eine Betonung auf „nuss“ habe ich nicht einmal von Franzosen mit Fremdsprache Deutsch gehört.
Und wo in der CH wird ein langes a gesprochen? Im Appenzell, im Thurgau, im Toggenburgischen, in Schaffhausen und im Baselbiet jedenfalls nicht, deucht mir.
Schöne Grüße
MM
Wie wird es denn laut der Lautschrift nun ausgesprochen?
In meiner Region wird es „Wallnuss“ ausgesprochen aber da es mit einem „l“ geschrieben wird, wird doch der Vokal davor lang gesprochen oder?
Die Betonung auf „Nuss“ würde ich auch nicht setzen, sondern eben das „l“ wie ein doppel-l aussprechen.
Zu der schweizerischen Silbenbetonung kann ich Dir sagen, das es auch in Deinen genannten Bereichen durchaus so ist. Beispiele?
Gerne.
Abteil, Balkon, Beton, Büro, Depot, Fazit, Fondue, Kaffee, Musik, Praline, Pyjama, Saison
Der Deutsche betont hierbei die zweite Silbe. Im schweizerischen Sprachraum wird die Erste betont.
Lieben Gruss
Und Spanisch kann ich auch.
Servus,
die Beispiele für Fälle, in denen in der CH abweichend vom Standarddeutschen die erste Silbe betont wird, sind hübsch. Aber der Zusammenhang mit der vorgelegten Frage erschließt sich mir nicht.
Du schriebst:
In Deutschland sagt mann Wa(LL)nuss.
In der Schweiz wird, wie so oft, die erste Silbe betont. Also W(AA)lnuss.
Die von Dir verwendete Lautschrift kenne ich nicht, aber die Formulierung „In Deutschland…“ - „In der Schweiz…“ impliziert einen Gegensatz. Der Gegensatz zu einer Betonung auf der ersten Silbe ist bei einem Wort mit insgesamt zwei Silben die Betonung auf der zweiten Silbe.
So daß der erste Satz zu verstehen wäre als „In Deutschland wird Walnuss auf der zweiten Silbe betont“. Und das stimmt nicht.
Eine zweite mögliche Deutung Deiner Aussagen wäre, dass Du mit „a(LL)“ ein kurzes „a“ [a] umschreibst, und mit „(AA)l“ ein langes a [a:]. Dann wäre „Also W(AA)lnuss“ so zu verstehen, daß nach Deiner Aussage in der CH das Wort „Walnuss“ mit einem langen a ['va:lnus] gesprochen wird.
So, und darauf bezieht sich meine Frage, die Du bislang nicht beantwortet hast: In welchen Teilen der Schweiz wird das Wort „Walnuss“ mit einem langen [a:] ausgesprochen? Die von mir benannten Gebiete sind diejenigen, von denen ich sicher zu sein glaube, dass Deine Aussage jedenfalls nicht zutrifft. Daher habe ich Dich gefragt, für Welche Gebiete der CH sie zutrifft.
Schöne Grüße
MM
Servus,
nein.
Die Lautschrift für das Deutsche unterscheidet zwischen kurzem a [a] und langem a [a:]. Zwei l nacheinander in der Lautschrift [ll] würden bedeuten, daß zwei Mal nacheinander „l“ gesprochen und zwischen den beiden Lauten abgesetzt wird „l - l“. Das kommt im Deutschen nicht vor.
Die Wirkung eines nachgestellten Buchstaben auf den vorangehenden wie „h“, in Eigennamen auch „i“, „e“ zur Dehnung von Vokalen, kommt in der Lautschrift nicht vor. Da steht jeder Buchstabe, ggf. mit diakritischen Zeichen, aber nicht mit zusätzlichen Buchstaben versehen, für seinen eigenen Lautwert.
Es gibt aber - wie ich bereits schrieb - regionale Unterschiede in den Längen von Vokalen. Generell wird im oberdeutschen Sprachraum viel stärker zwischen langen und kurzen Vokalen unterschieden als im Niederdeutschen. So daß sich z.B. „Walnuss“, von einem Niederdeutschen ausgesprochen, für einen Oberdeutschen anhört wie ['va:lnus]. Das kommt aber bloß daher, daß die Längen von [a:] wie in „Pottwal“ und [a] wie in „Walnuss“ in der im niederdeutschen Raum vorherrschenden Aussprache einander ähnlicher sind als in der im oberdeutschen Raum üblichen.
Schöne Grüße
MM
Servus,
Und das passt ja auch mit Deiner Lautschriftangabe zusammen.
nein, das tut es nicht. Die Lautschrift für das Deutsche kennt keine drei verschiedenen Längen des Vokals „a“ (kurz - leicht verlängert - lang), die Du postulierst.
Es gibt dort nur ein kurzes [a] und ein langes [a:] a.
Es gibt Wörterbücher, die drei Längen von Vokalen unterscheiden und dafür eigene Zeichen verwenden. Im Wahrig bedeutet z.B. unterstrichen = lang, unterpunktet = verkürzt, ohne Zeichen = weder verkürzt noch gelängt. Im Wahrig steht „Walnuss“ und „Walfisch“ mit unterpunktetem (= verkürztem) a, während „Wal“ mit unterstrichenem (= langem) a und „Pottwal“ mit einem a ohne Zeichen aufgeführt ist.
Schöne Grüße
MM
ok - sorry!
Es gibt aber - wie ich bereits schrieb - regionale
Unterschiede in den Längen von Vokalen. Generell wird im
oberdeutschen Sprachraum viel stärker zwischen langen und
kurzen Vokalen unterschieden als im Niederdeutschen. So daß
sich z.B. „Walnuss“, von einem Niederdeutschen ausgesprochen,
für einen Oberdeutschen anhört wie ['va:lnus]. Das kommt aber
bloß daher, daß die Längen von [a:] wie in „Pottwal“ und [a]
wie in „Walnuss“ in der im niederdeutschen Raum
vorherrschenden Aussprache einander ähnlicher sind als
in der im oberdeutschen Raum üblichen.
Also ein _Niederdeutscher_ sagt definitiv „Wallnööt“, denn Niederdeutsche sprechen nun mal … Niederdeutsch. Du solltest also lieber von Norddeutschen sprechen. Und die sagen tatsächlich ['va:lnus], zumindest da, wo ich herkomme (Elbe-Weser-Dreieck). Die Vokale in „Walnuss“ und „Pottwal“ sind sich nicht nur ähnlich, sondern sogar identisch (ebenso wie der Vokal in „Wahl“). Kurz dagegen wird das „a“ in „Wall“ gesprochen. Andere Vokalquantitäten als kurz und lang gibt es hier nicht.
Fazit: „Walnuss“ wird mit kurzem Vokal ausgesprochen wie z.B. „Ball“?
Servus,
der niederdeutsche Sprachraum, von dem ich schrieb, erstreckt sich von der Benrather Linie (südlich) bis zum Dänischen (nördlich).
Die Erhebung über den Grad der Unterscheidung zwischen kurzen und langen Vokalen, von der ich schrieb, ist von Germanisten der Eberhard-Karls-Universität TÜ Mitte der 1970er Jahre vorgenommen worden, als deskriptive Linguistik und Phonologie mit der Verbreitung leicht tragbarer Magnetbandgeräte einen Boom erlebten. Die Namen der Autoren habe ich nicht in Erinnerung behalten und kann sie auch nicht nachlesen, weil mir die Ergebnisse dieser Erhebung mündlich aus einem Seminar an der PH Weingarten hinterbracht worden sind. Ob in diesem Zusammenhang in der Fragestellung eine weitere Differenzierung, z.B. nach den knapp zwanzig Dialekten, die sich im niederdeutschen Sprachraum unterscheiden lassen, vorgenommen worden ist, die in den gefundenen Längenunterschieden der Vokale eventuell keine signifikanten Unterschiede brachte, weiß ich nicht zu sagen. Sicher ist, daß mindestens Mecklenburgisch, Nordmärkisch und Mittelmärkisch wegen der damals von der BRD aus nicht leicht zugänglichen Regionen nicht untersucht worden sind.
Nochmal zur Erläuterung, damit wir nicht über ganz verschiedene Dinge diskutieren: Auch wenn ein Braunschweiger ['valnus] sagt, klingt das für einen Hörer aus dem oberdeutschen Sprachraum wie ['va:lnus], weil der oberdeutsche Hörer, wenn er selbst spricht, kurze und lange Vokale stärker (d.h. mit einer deutlicher voneinander unterschiedenen Dauer) unterscheidet.
Schöne Grüße
MM
Fazit: „Walnuss“ wird mit kurzem Vokal ausgesprochen wie z.B.
„Ball“?
Richtig. Es wird also wirklich wie „Wallnuss“ gesprochen. Ich denke, die Aussprache als „Waalnuss“ rührt von der Schreibung her, die impliziert, das Wort hätte was mit dem Walfisch zu tun, der ja ebenfalls mit langem a gesprochen wird.
Nochmal zur Lautschrift:
Wahl, Wal = [vaːl]
Wall = [val]
Walnuss = [ˈvalnʊs]
Die Schreibweise ist irreführend, aber die Umschrift zeigt, dass das Wort wie Wall (i.S.v. Wand) ausgesprochen wird.
Grüße,