Aussprache Wörter auf -ig

Hallo!

Wörter, die auf -ig enden, werden ja im Deutschen [-ich] ausgesprochen. Wie ist das aber bei Zusammensetzungen, z.B. König -> Königskrone, fertig -> Fertigsuppe usw.?
Ich meine, mich erinnern zu können, dass dann doch „wieder“ [-ik] daraus wird.

Wer weiß was Handfestes?

Danke,
HOFee

Hallo!

Wörter, die auf -ig enden, werden ja im Deutschen [-ich]
ausgesprochen.

Richtich (sic!), mit der Einschränkung, dass es da regionale Unterschiede gibt. Im süddeutschen Sprachraum ist [-ik] vorherrschend und als Nebenform erlaubt. Standarddeutsch ist aber [-ich] korrekt.

Wie ist das aber bei Zusammensetzungen, z.B.
König -> Königskrone, fertig -> Fertigsuppe usw.?
Ich meine, mich erinnern zu können, dass dann doch „wieder“
[-ik] daraus wird.

Nicht bei allen Zusammensetzungen, nur wenn die Ableitungssilbe „-lich“ folgt (königlich), und im Spezialfall „Königreich“.

http://faql.de/lokalkolorit.html#ig

Grüße
Wolfgang

… ich hatte was unterschlagen:
wenn auf „-ig“ ein Vokal folgt ist die Aussprache [-ig] (ohne Auslautverhärtung).

W.

mit der Einschränkung, dass es da regionale
Unterschiede gibt.

Ja, das war klar…

Nicht bei allen Zusammensetzungen, nur wenn die
Ableitungssilbe „-lich“ folgt (königlich), und im Spezialfall
„Königreich“.

http://faql.de/lokalkolorit.html#ig

Sehr gut - danke.

Also: [Fertichsuppe]

Link in Linkliste verlinkt!
Hallo! Wolfgang!

Das:

http://faql.de/

ist ein fantastischer Link!
*** extra!
Fritz

Konkret dazu
„Nach Theodor Siebs’ Werk Deutsche Aussprache (hier zitiert nach der 19. Auflage von 1969) gilt im Silbenschluß und vor Konsonanten für die »reine Hochlautung« die Aussprache von »-ig« als Reibelaut [Iç], nicht als Verschlußlaut [Ik]. »Aus Gründen des Wohlklangs« werde [Ik] gesprochen, wenn ein zweites [ç] folgt: ewiglich, königlich, Königreich. Vor Vokalen und bei Apostrophierung werde Verschlußlaut [g] gesprochen: ewige, Könige, blut’ge, freud’ge. (S. 100, 113 f.)“

Gruss,Anna

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Hallo!

Wörter, die auf -ig enden, werden ja im Deutschen [-ich]
ausgesprochen.

Richtich (sic!), mit der Einschränkung, dass es da regionale
Unterschiede gibt. Im süddeutschen Sprachraum ist [-ik]
vorherrschend und als Nebenform erlaubt. Standarddeutsch ist
aber [-ich] korrekt.

Also dem Teil mit dem süddeutschen Raum muss ich heftigst widersprechen. Ich komme selbst aus Bayern (dort geboren und aufgewachsen, nix Zugroastes), genauer gesagt Franken, und da wird garantiert nichts mit „ik“ ausgesprochen. Der fränkische Dialekt ist ziemlich weich, wir können eigentlich gar nichts hartes aussprechen… also ich tue mir da ziemlich hart, die Konsonanten so hart auszusprechen, wie sie eigentlich gehören, ohne gekünstelt sprechen zu müssen. Daher wird aus dem „ig“ bei uns ein „ich“ und kein „ik“. Ich kann z.B. den Namen meines Freundes „Patrick“ gar nicht richtig aussprechen, das wird immer ein „Badrigg“. Und der kommt aus Oberbayern, wo im übrigen auch „ich“ und nicht „ik“ für „ig“ gesagt wird. Oder ein anderes Beispiel: „Bergwerk“ spreche ich „Berchwerch“ aus, „Nürnberg“ wird zu „Nünnberch“ usw. - kurzum: Mit harten Lauten haben wir es hier gar nicht. Aus dem Grund halte ich es für unmöglich, dass hier „ik“ statt „ig“ ausgesprochen werden soll. Des können die Franggn gar ned :smile:! Als Nebenform mag es allerdings erlaubt sein, nur kommt uns das recht fremdländisch vor!

Grüße
Manor

Hallo Manor,

danke für deine Ergänzungen. Ich hatte mich ja ein wenig darum herumgedrückt, den „süddeutschen Sprachraum“ näher zu umgrenzen.
Jedenfalls: da wo ich herkomme (südlich von Franken) ist das so mit dem [-ik]. Und dass die Franken was ganz besonderes sind, ist mir als Altbayern (im Exil) natürlich auch klar :wink:

Grüße
Wolfgang

Hallo Wolfgang!

Jedenfalls: da wo ich herkomme (südlich von Franken) ist das
so mit dem [-ik].

Hmm… was ist südlich von Franken *kartesuch*?
Also, Oberbayern kenne ich, da kommt mein Freund her und der hat bestätigt, dass - zumindest im Chiemgau, was auch ziemlich südlich angesiedelt ist - auch „-ich“ für „-ig“ gesagt wird. Außerdem kenne ich noch Eichstätter und Ingolstätter Gegend (nördliches Oberbayern) sowie den Münchner Raum, wo überall eigentlich „-ich“ vorherrscht. Damit schließe ich mal aus, dass du aus Oberbayern kommst oder zumindest wenn, dann aus einem Randbezirk.

Dann gibts noch Schwaben. Ich kenne zwar ein oder zwei vom Studieren her, aber das ist Jahre her, als ich sie das letzte Mal getroffen habe. Und ehrlich gesagt, ich weiß es nicht mehr, ob da „-ik“ oder „-ich“ gesagt wird. Das gleiche gilt für Niederbayern, von woher ich eigentlich niemanden kenne (zumindest hat sich keiner bei mir als Niederbayer vorgestellt, aber wer macht denn auch sowas, *g*) und den Küblböck mag ich nicht :smile:, da schalte ich immer um…

Also eines dieses beiden Regierungsbezirke, denn die Oberpfalz ist eigentlich mehr östlich als südlich von Franken.

Und dass die Franken was ganz besonderes
sind, ist mir als Altbayern (im Exil) natürlich auch klar :wink:

Vielen Dank :smile:

Da aber Altbayern als ein Hinweis von dir genannt wurde, kannst du nur aus der Oberpfalz, Ober- oder Niederbayern stammen (laut http://www.br-online.de/land-und-leute/sendungen/sch… soll das Altbayern sein). Daher tippe ich nun mehr auf Niederbayern.

Stimmts? :smile:

Grüße
Manor

Hallo Manor :wink:

Also, Oberbayern kenne ich, da kommt mein Freund her und der
hat bestätigt, dass - zumindest im Chiemgau, was auch ziemlich
südlich angesiedelt ist - auch „-ich“ für „-ig“ gesagt wird.
Außerdem kenne ich noch Eichstätter und Ingolstätter Gegend
(nördliches Oberbayern) sowie den Münchner Raum, wo überall
eigentlich „-ich“ vorherrscht.

Das kann ich so nicht bestätigen, weder aus meinen eigenen Beobachtungen noch aus der Literatur.

Aber das Problem liegt wohl in dem schwammigen Begriff „vorherrschen“. Sicherlich nimmt die standarddeutsche Aussprache -ich in den genannten Gebieten tendenziell zu, dafür sind Einflüsse der Medien (Fernsehen, Radio) und Bevölkerungswanderungen ebenso verantwortlich, wie oft als Norm missverstandene und so auch in den Schulen gelehrte Standardlautung (siehe dazu nochmal den Link http://faql.de/lokalkolorit.html#ig).

Traditionell vorherrschend im bairischen Sprachraum ist aber die Aussprache -ig. Dazu ein Zitat aus: Ludwig Merkle, Bairische Grammatik:

„Im Hochdeutschen hat das g der Endung -ig wie -ich zu klingen. Bairisch nicht; hier heißt es nicht fleißich, sondern fleißig, nicht heilich, sondern heilig und nicht Könich Ludwich, sondern Kenig Ludwig. Auch sagt man nicht Tach, sondern Dååg. Dafür sagt man für melken nicht nur mäiggà, sondern auch mäichà, und für Kalk: Kåich.“ (S. 28)

Siehe auch:
http://www.bayerische-sprache.de/Index/Remaraweng%20…

Da aber Altbayern als ein Hinweis von dir genannt wurde,
kannst du nur aus der Oberpfalz, Ober- oder Niederbayern
stammen (laut
http://www.br-online.de/land-und-leute/sendungen/sch…
soll das Altbayern sein). Daher tippe ich nun mehr auf
Niederbayern.

Du hast Probleme *grins*
Nein, ich komme aus der Oberpfalz. Du hast Recht, das ist eher östlich als südlich von Franken, aber ich wollte es in dem Posting nicht zu kompliziert machen. Mir kam es auf den Sprachraum an, und die Grenze zwischem dem fränkischen und dem (südlicheren) bairischen Sprachraum ist halt grob die Grenze der Regierungsbezirke.

Siehe die Grenze zwischen Ostfänkisch und Norbairisch auf
http://members.tripod.com/~radde/Mundarten.html oder
http://www.kgw.tu-berlin.de/~paeschke/Lehre/kw1/06_d…

Grüße
Wolfgang