Austauschzyklen von kampftruppen

hallo zusammen,

lese grad bei n-tv.de :
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Die israelische Regierung hat sich gegen eine von der Armee empfohlene Ausweitung der Bodenoffensive gegen die libanesische Hisbollah-Miliz entschieden. Reservisten sollten nur für einen Austausch der eingesetzten Truppen mobilisiert werden

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quelle:
http://www.n-tv.de/693484.html

werden nur verwundete und tote soldaten ausgetauscht?? oder gibts sowas wie *10 tage dienst an der front dann 5 tage urlaub…dann wieder zurück an die front*??

wenn man nur kampfunfähige soldaten ersetzen soll, dann muss man bestimmt keine 6000 reservisten auf abruf stellen… 6 kompanien würden doch ausreichen um ausfälle zu kompensieren?

danke

asi

Hallo,

die Einberufung so vieler Reservisten bedeutet nicht zwangsläufig eine Ausweitung der Offensive.

Die Reservisten werden vermutlic benötigt, um

1.) Truppen abzulösen
2.) Verluste aufzufüllen
3.) Reserven für sonstige Vorhaben zu haben
4.) die Ordnung in Israel aufrecht zu halten
5.) Schäden in Israel zu beheben
6.) sanitätsdienstliche Unterstützung in Israel zu leisten
7.) sanitätsdienstliche Unterstützung der kämpfenden Truppe zu leisten
8.) verstärkte Sicherungsaufgaben in Israel zu übernehmen
9.) die Logistik sicherzustellen
10.) den übrigen Dienstbetrieb, den die aktiven Soldaten aufgrund
des Einsatzes derzeit nicht wahrnehmen können, aufrechtzuerhalten.

Das wären schon mal wenigstens 10 an sich schon personalintensive Aufgabenbereiche, mit denen noch kein zusätzlicher Kombattant in
den Libanon ginge. Und wenn man dann mal pauschal die Anzahl der angesprochenen 15.000 Reservisten auf diese Aufgaben bereiche verteilt, dann blieben für jeden bereich mal gerade 1.500 Mann, und das ist auf ganz Israel gerechnet schon sehr wenig.

Grüße
Tom

Hallo
Truppen und Verbände,die permanent an der Front stehen, beginnen nach ca 30 - 40 tagen massiv „Abzubauen“ und an Kampfkraft zu verlieren. Nur absolute Eliteeinheiten können diesen Abbau hinauszögern (aber er kommt)
daher müssen Einheiten im Kampfeinsatz regelmäßig in Erholungsräume zurückgezogen werden.

Siehe
http://www.killology.com/art_psych_casualties.htm

Gruß
Mike

hi

Das wären schon mal wenigstens 10 an sich schon
personalintensive Aufgabenbereiche, mit denen noch kein
zusätzlicher Kombattant in
den Libanon ginge. Und wenn man dann mal pauschal die Anzahl
der angesprochenen 15.000 Reservisten auf diese Aufgaben
bereiche verteilt, dann blieben für jeden bereich mal gerade
1.500 Mann, und das ist auf ganz Israel gerechnet schon sehr
wenig.

dafür das man soviel aufwand betreibt, das immernoch in der 3. kampfwoche kein einziger dorf erobert worden ist, frag ich mich was passiert wenn die israelis in die städte müssen (schließlich ist die hizbollah in den städten viel stärker organisiert als aufm land)

das ist es eigentlich die frage die mich brennend interessiert

danke

asi

hi

Truppen und Verbände,die permanent an der Front stehen,
beginnen nach ca 30 - 40 tagen massiv „Abzubauen“ und an
Kampfkraft zu verlieren. Nur absolute Eliteeinheiten können
diesen Abbau hinauszögern (aber er kommt)
daher müssen Einheiten im Kampfeinsatz regelmäßig in
Erholungsräume zurückgezogen werden.

die aktuellen kampfhandlungen sehen bissl anders aus…*morgens rein - abends raus*
ist das effektiv bis mittags stellungen zu erobern und die gegen sonnenuntergang wieder zu verlassen um diese wieder am nächsten wieder einzunehmen?

mfg

asi

Guten Tag!

die aktuellen kampfhandlungen sehen bissl anders
aus…*morgens rein - abends raus*
ist das effektiv bis mittags stellungen zu erobern und die
gegen sonnenuntergang wieder zu verlassen um diese wieder am
nächsten wieder einzunehmen?

Der kommandierende General der Israelis hatte es ja erläutert, dass die Luftoffensive immer auch von Nahkämpfen (Häuserkampf, Späh- und Stosstrupp) begleitet werden soll. Dies stabilisiert die gesamte Gefechtsführung in ihren Grundlagen, da es sich so um keinen „bequemen“ Luftkrieg handelt. Zum anderen wird so permanent die Verteidigungskraft des Gegners überprüft. Etwas banal wird bei Tageslicht die Luftüberlegenheit ausgenutzt.

MfG Gerhard Kemme

Man darf die israelische reservistenstruktur nicht mit der eines anderen Staates (insbesondere nicht mit Deutschland) vergleichen! Auf Grund der Sicherheitslage werden regelmäßig Reservisten einberufen und diese verfügen oft über ausgeprägte Kampferfahrung, dementsprechend können auch Reserveverbände der Israelis ohne große Vorlaufzeit aktiviert und eingesetzt werden (in Deutschland würde das Monate dauern)!
In einem solchen Einsatz wie ihn Israel derzeit durchführt müssen die eingesetzten Truppen regelmäßig ausgetauscht werden um die Kampfkraft zu erhalten, hierbei geht es insbesondere um die Möglichkeit zur Regeneration des Personals und Instandsetzung des Materials. Bataillon A führt das Gefecht ein paar Tage und wird dann vom „frischen“ Bataillon B abgelöst - im militärischen ein ganz normaler Vorgang um den Kampfwert „abgekämpfter“ Verbände wieder zu erhöhen oder wieder herzustellen.

Gruß Andi

dafür das man soviel aufwand betreibt, das immernoch in der 3.
kampfwoche kein einziger dorf erobert worden ist

Daran sind die Israelis auch gar nicht interessiert, sie wollen „nur“ eine „Schutzzone“ einrichten, um Israel aus der Reichweite der Raketen der Hisbolla zu bekommen, allerdings wird es in dieser Zone durchaus auch Siedlungen geben.

frag ich mich was passiert wenn die israelis in die städte müssen
(schließlich ist die hizbollah in den städten viel stärker
organisiert als aufm land)

Im Süden gibt es nur ein paar kleinere Dörfer, keine Städte. An den Städten sind die Israelis auch nicht interessiert.

Gruß Andreas