Australian Shepherd bellt Menschen an

Hallo,

ich habe ein Problem mit unserer ein jährigen Australian Shepherd Hündin.
Eigentlich ist sie sehr gut erzogen und wird auch gerade zum Familien Begleithund ausgebildet.
Allerdings bellt sie neuerdings Leute an, die auf uns zukommen.

Folgende Situation:

Wir stehen in einer Gruppe auf dem Sportplatz, die Hündin mittendrin. Dann kommen weitere Leute zu unserer Gruppe dazu. Teilweise kennt unsere Hündin diese Leute und teilweise nicht. Trotzdem fängt sie manchmal ganz plötzlich an zu bellen und duckt sich.

Meiner Meinung nach ist es eher ein ängstliches Bellen und manchmal geht schon ins heulen über.

Sie ist auch generell immer etwas zurückhaltend gegenüber fremden Menschen und lässt sich nicht gerne von jedem streicheln.

Das bellen/heulen hält auch nicht lange an aber trotzdem erschrecke ich mich jedes Mal wie verrückt, da sie sonst eigentlich nie bellt.

Sie bellt auch nicht immer… allerdings kann ich noch nicht sagen wann und wieso sie manchmal bellt.

Wie soll ich darauf reagieren? Ausschimpfen und an der Leine zerren bringt meiner Meinung nach nichts.

Habt ihr vielleicht ein paar Tipps für mich??

Hallo,

du hast das ganz richtig erkannt: Dein Hund bellt aus Unsicherheit. Und wie viele andere seiner Rasse geht er dabei nach vorne. Das hat seinen Ursprung darin, dass der Australian Shepherd - im Gegensatz zum (Border-) Collie - auch auf Wehrverhalten hin gezüchtet wurde.

Unsicherheit in Verbindung mit erhöhter Aggressionsbereitschaft - wie sowohl beim Australian Shepherd als auch z.B. bei den französischen und belgischen Hütehunden zu finden - sind immer eine ungute Kombination. Unter diesen Rassen findet man viele schwierige Zeitgenossen, was bei den Franzosen und Belgiern offener kommuniziert wird, als bei den Australian Shepherds.

Hier bist du als Hundebesitzer gefragt. Du musst führen und deinem Hund die Sicherheit geben, dass du Gefahr von ihm fern hältst und für euere Sicherheit selbst sorgen kannst.

Das funktioniert z.B. folgendermaßen:

  • Lass nicht zu, dass Leute deinen Hund anfassen, wenn er sichtlich Missbehagen zeigt. Nur wenn der Hund von sich aus Körperkontakt sucht, sollten andere ihn anfassen. Lass dir auch von Trainern nichts anderes einreden. Zwangsstreicheln hat noch aus keinem Hund einen Menschenfreund gemacht.

  • Sorge für ausreichend Raum um euch herum. Vermeide Übungen, bei denen ihr in der Gruppe dicht an dicht steht, solange der Hund dir nicht ausreichend vertraut.

  • Arbeite an der Leinenführigkeit. Ein Hund, der an der Leine zieht, zeigt, dass er sich der Führung durch den Menschen nicht anvertraut.

  • Finde Methoden, den Hund auf dich konzentrieren zu können. Das geht prima über Clickertraining. Wenn der Hund gelernt hat, auf Kommando zu dir zu sehen, kannst du ihn aus Spannungssituationen herausholen.

Und: Das ist kein Verhalten, dem man mit Strenge begegnen muss - im Gegenteil: Hier an der Leine zu rucken oder zu schimpfen, würde das Vertrauen zum Hundeführer erst recht stören.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,
wir haben auch einen Aussie. :smile:
Du darfst sie auf keinen Fall schimpfen oder an der Leine zerren, denn
da bestätigtst du ihr Verhalten. Ignoriere das ganze. Du bist der Rudelchef
und musst ihr Sicherheit ausstrahlen. Lass sie vorher schon Sitz machen und
stell dich ein wenig vor sie. Lass sie auf keinen Fall von jemanden in dieser Situation
streicheln. Sobald in dieser Situation mit ihr geredet wird, wird das ganze noch
unterstützt. Mach auch ein paar Übungen bei denen immer klarer wird, dass
du die Alpha-Stellung übernimmst und sie sich, auch bei Situationen bei denen sie
unsicher ist, auf dich verlassen kann.
LG

Vielen lieben Dank für eure tollen Beiträge!
Ich werde mal versuchen eure Ideen umzusetzen!!!

Dankeschön!