Austria: 'Dein lossan's griaßn'

Hallo, ihr lieben Wissenden,

„dein lossan’s griaßn“ (= den lassen sie grüßen), sagte meine
Großmutter immer, wenn jemand einen Lachanfall hatte oder sich
sonstwie furchtbar albern benahm. Sie ist nördlich von Wien
aufgewachsen, unmittelbar hinter der tschechischen Grenze.

Ich hab mich immer gefragt, *wer* denn da grüßen lässt. Die
Verrückten den Albernen, weil sie ihn als einen der Ihren betrachten?

Kennt jemand den Ausspruch und weiß mehr?

Schon jetzt vielen Dank!
Edith (grüßt selber)

Hallo Edith,

„de Dam lassn griaßn“
Nicht typisch Wienerisch, zumindest auch in
Oberösterreich verbreitet .

damisch = betäubt, benommen, dumm; zu einer
germanischen Wurzel them = trunken (lt.Kluge-
Mitzka)
Aus:Wehle:Sprechen Sie Wienerisch.

Merci! Jetzt bin ich gescheiter!
Hallo, Jakob,

herzlichen Dank für die Information. Die Erklärung leuchtet mir ein.
Da war ich mit meiner Vermutung gar nicht so weit weg.

Vermutlich hatte sich die Redensart schon verschliffen, als meine
Großmutter sie aufgriff. Sie hat mir nämlich auch nicht sagen können,
wer’s ist, der da grüßt. Jetzt weiß ich’s.

LG
Edith

Hallo Edith,

Kennt jemand den Ausspruch und weiß mehr?

Ich kenne das in der Formulierung
„hom s’ di griaßn lossn?“
Ich glaube aber nicht, daß das heute noch viele verstehen.
Wird heute eher mit „drahst jetzn duach?“ umschrieben.

Die Herkunft ist mir allerdings auch nicht klar. Ich kann mir aber vorstellen, daß damit gemeint ist, die „freundlichen Herren“, die die Irren mit der berühmten weißen Jacke abholen, würden schon von weitem grüßen; sprich „waunnst so weidamochst, hoin s di aa no oo“.

Gruß aus Wien
Barney