Auswandern nach Portugal

Hallo zusammen!
Ich hätte mal eine frage? Wir möchten nach Portugal auswandern, mein Mann ist Rentner und hat über 1800 Euro Rente! Ich bin noch kein Rentner hätte aber mit 63 Jahren auch eine Rente von ca.800 Euro, ich habe 4 erwachsene Kinder die alle eine Ausbildung getätigt haben die auch mit ums mit kommen würden. Alle haben eine Ausbildung in Gastronomie Bereich ! Frage würde unser Geld reichen? Sollte such schon in der Algarve sein !

Gruß Sandra

Hallo Sandra,

das kommt drauf an, wen ihr vor Ort persönlich kennt und wie verhandlungssicher Euer Portugiesisch ist. Wenn es an diesen Punkten fehlt, könnt Ihr für die Aktion einen fünf- bis sechsstelligen Budgetposten „Lehrgeld“ fest einplanen.

Wegen Neuankömmlingen mit Ausbildung im Gastronomiebereich kannst ja mal Erkundigungen anstellen, was die Jugendlichen in Portugal beruflich so machen, seit die Jugendarbeitslosigkeit die Dreißigprozentmarke geknackt hat und dauerhaft darüber geblieben ist - konkret: In welcher Branche sie sich mit Mini-Unternehmen selbständig machen, in der Hoffnung, wenigstens das Wasser für die Suppe irgendwie zu verdienen.

Eine gewisse Chance sehe ich, wenn Ihr Euch von vornherein von sonem Privat-TV für eine Auswanderer-RL-Soap oder wie das Zeugs heißt begleiten lasst: Da ist dann am Schluss wenigstens ein bissel Honorar da, um in D wieder halbwegs an Land zu kommen.

Schöne Grüße

MM

Was ich von Portugal (Lissabon und Madeira) durch Gespräche mitbekommen habe:

Das Essen und Dienstleistungen sind sehr billig, etwa 50% hiesiger Preise. Sachen, die unter einfachen Luxus fallen, kosten aber genau so viel wie in Deutschland, z.B. Benzin oder Unterhaltungselektronik. Mieten sind extrem unterschiedlich je nach Region.

Ihr wollt als Eltern auswandern, ok.

Was Eure Kinder betrifft, der Druck auf dem Arbeitsmarkt ist außerordentlich hoch, bei kleinen Löhnen und langen Arbeitszeiten. Die wichtigste Qulifikation ist akzentfreies Deutsch, alles andere können die Portugiesen selber. Die Unterschicht (also auch Kellner und Koch) verdient ab 500€ netto im Monat.

Die Portugiesen sind supernett. Portugal ist nichts für ungeduldige oder Perfektionisten, aber das sollte allgemein bekannt sein.

Also mein Rat: Als Renter ja, als Arbeitgeber nein.

Vielen Dank für die nette Auskunft, meine Mädchen haben eine abgeschlossene Ausbildung hier in Deutschland absolviert! Die bräuchten nur eine Arbeit vieleicht im Hotel oder im Restaurant! Wir würden gerne in der nähe von Faro uns niederlassen!

Gruß Sandra!

Arbeitnehmer meine ich natürlich.

Hallo Sandra,

kannst Du Dir vorstellen, wie sich Deine Mädchen machen, wenn sie in einem Land mit

dreißig Prozent Jugendarbeitslosigkeit

in dem fast alle jugendlichen Arbeitslosen, die das irgendwie finanziert kriegen, versuchen, sich mit Mini-Unternehmen in der Gastronomie selbständig zu machen,

gegen

massenhaft gut ausgebildete Mitbewerber, die im Gegensatz zu den Kandidatinnen nicht nur die Landessprache fließend, sondern auch alles Nötige von portugiesischem Arbeitsrecht bis zur Portugiesischen Streichwurstverordnung aus dem FF beherrschen?

Ich schätze, als Kurierfahrer in Istanbul hätten sie noch geringfügig bessere Chancen.

Was muss einen Jugendlichen reiten, wenn er ausgerechnet aus Deutschland (das ist eines von ganz, ganz wenigen Ländern in Europa, in denen der Arbeitsmarkt einigermaßen soso lala funktioniert) in ein Land mit, ich wiederhole

dreißig Prozent Jugendarbeitslosigkeit

auswandern möchte?

Vorstellen kann ich mir das z.B. bei jungen Humangenetikern oder Mikrobiologen, die Deutschland blöd finden, weil da die naturwissenschaftliche Forschung an den blödsinnigsten Ecken eingeschränkt ist, und deswegen lieber nach Kalifornien gehen - was sie mit einem Prädikatsexamen durchaus machen können, zumal sie die Arbeitssprache bereits von Studium und Literatur her beherrschen.

Aber das Konzept, das Du da beschreibst, ist reif für den Darwin’s Award.

A propos - das Hl. ‚Erfahrungswissen‘ ist ja groß in Mode. Also los: Ein alter Kumpel eines Freundes von mir ist vor dreißig Jahren als junger Computerfreak in ein hübsches, malerisches Dorf in der Rioja ausgewandert, hat dort auch geheiratet, und arbeitet heute, seit der 2009er Krise zurück in Deutschland, als Leiharbeiter in Dauernachtschicht in einem Paketzentrum, zum Mindestlohn.

Schöne Grüße

MM

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Mal schnell ein Arbeitsplatz ist bei 30% Jugendarbeitslosigkeit ein schöner Wunsch. Arbeitslosigkeit in den Wintermonaten ist garantiert.
Ich will nicht miesmachen, sonden nur Träume zurechtstutzen.

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Vielen Dank
für den netten Ratschlag !

Gruß Sandra.

Vielen Dank für die nette Auskunft!

Meine Tante und meine Großeltern sind nach Portugal ausgewandert und leben nun in der Algarve irgendwo bei Faro (zumindest scheint das der nächstgelegene Flughafen zu sein).

Was ich entnehmen konnte ist, dass das die Rente prinzipiell zum Leben reichen würde vorausgesetzt, es gibt bereits ein Grundstück & Haus. Die Chancen das die Kinder dort Arbeit finden sind nahezu null.

Hi MM,

gute Antwort!

Aber die Frage war doch, ob 6 Personen in Portugal von der Rente von Oma und Opa leben könnten. Von Arbeit war nicht die Rede - odrrr?

Schöne Grüße aus Mexico. Wenn jemand mal so richtig ins Klo langen will, dann sollte er als Gringo ohne Spanisch nach Mexico gehen!

Fil Fagnügen

vV

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Ei Hallo,

hierzu:

hat sich Karl Valentin im ‚Spritzbrunnenaufdreher‘ geäußert:

‚Jo mei, Lebn - Lebn scho - bloß wie hoid!‘

In diesem Sinne

MM

Es kommt ja auch auf die Anzahl der Spritzbrunnen an - das darfst du nicht verschweigen.

Und für jedn Brunna a Markl

vV

– und es gibt auch einen konkreten Aspekt: ‚Rentner‘ im deutschen Sinn gibt es nicht einmal in Griechenland, wo sie angeblich vom Staat so komfortabel ausgehalten werden.

Rund ums Mittelmeer sind Sache von Opa und Oma die Olivenbäume, die Feigenbäume, die Zitronenbäume usw., die direkt beim Haus stehen. Auch für sowas wie das kunstgerechte Einlegen von grünen Mandeln braucht man die Oma, so wie man in einem deutschen Obstbaubetrieb den Nähne zum Schnapsbrennen braucht, weil sonst niemand den Vorlauf richtig abgetrennt kriegt.

Auf Hispaniola (wo ich es von meinem sehr betagten Schwiegervater her kenne) sind Opa-Sache die Reste der früher bedeutenden Kakaopflanzung der Familie, und Du wirst von Mexiso ähnliches berichten können.

Ach ja, und wenn wir grad bei der Gastronomie sind: Bei uns in Monnem kocht im „Hemmlein“ die Scheffin; aus gut informierten Kreisen wird berichtet, sie sei noch nicht neunzig. Andere sagen, die 85 hätte sie aber schon. Die Wahrheit wird wie meistens in der Mitte liegen.

Schöne Grüße

MM

Eigentlich hatte ich gedacht das vieleicht jemand mir ein paar Infos geben kann. Ich möchte nicht den Anschein erwecken das wir ungeplant oderjetzt sofort beabsichtigen Deutschland zu verlassen! Aber ich glaube ich habe mir die falsche Seite gewählt.

Gruß Sandra.

Servus,

was war jetzt an diesen Infos:

HZCE:

Das Essen und Dienstleistungen sind sehr billig, etwa 50% hiesiger Preise. Sachen, die unter einfachen Luxus fallen, kosten aber genau so viel wie in Deutschland, z.B. Benzin oder Unterhaltungselektronik. Mieten sind extrem unterschiedlich je nach Region.

und der, dass Deine Kinder Arbeit vor Ort von vornherein vergessen können, samt der, dass man die Finanzierung so eines Projektes nicht auf Kante nähen darf, sondern, insbesondere wenn man niemanden vor Ort persönlich kennt und die Sprache nur holperig beherrscht, einen ausreichenden Budgetposten ‚Lehrgeld‘ vorsehen muss, unvollständig oder unverständlich?

Damit sind alle wesentlichen Infos beieinander, nach denen Du gefragt hast.

Dafür, dass Du gerne gehört hättest, dass das finanziell prima funktionieren wird und ein klasse Projekt ist, kann hier keiner was.

Schöne Grüße

MM

Moin, moin!

Dazu fällt mir ein
Krankenversicherung: Die übliche Auslandskrankenversicherung für Urlauber ist zeitlich begrenzt, eine unbefristete Auslandskrankenversicherung ist teuer!
Arbeitsmarkt: In Gaststätten trifft man häufig Bulgaren und Rumänen. Dazu kommt die hohe Arbeitslosigkeit der Portugiesen, also wie bereits erklärt, Arbeit vor Ort nicht möglich!

Mit freundlichen Grüßen
Dino

Hallo Sandra,

ich möchte kein Miesmacher sein, neben allen negativen Aspekten, die genannt wurden, was ist wenn einer von euch Eltern verstirbt. Entschuldigung, dass ich so direkt bin. Dann wird die Rente vermtl. nicht mehr reichen.

Ich wünsche euch, dass ihr eine gute Lösung findet.

LG Volker

Um das ein für allemal zu klären:
http://www.srf.ch/play/radio/-/audio/cabaret-der-spritzbrunnenaufdreher?id=08c01f7d-51f4-4c23-9d6e-e734ed962ad8
Udo Becker

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Wichtig ist sich den Weg zurück offen lassen. Auswandern ist heutzutage einfach, doch nicht alle sind auch dafür geeignet. Heimweh gab es schon bei vielen. Man kann sich gegen vieles [versichern][1], dagegen nicht.
Die Summe, die Du da auf den Tisch wirfst hört sich ersteinmal recht gut an. Abgesehen davon, wollen die erwachsenen Kinder sicherlich irgendwann auf eigenen Beinen stehen, und werden wohl versuchen Arbeit zu finden. Dies ist aber nicht das leichteste, und man sollte niemals denken, das Portugal auf Euch gewartet hat. Zum eine ist oftmals Saisonarbeit, und zum anderen müsst ihr mit dem Neid der Einheimischen rechnen. Jeder der von Euch Arbeit findet, nimmt eventuell einem Einheimischen Arbeit weg

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