Auswertung bei unterschiedlichen Rücklaufquoten

Liebe/-r Experte/-in,

ich habe innerhalb einer Gruppe (n=17) drei Erhebungen via Fragebogen gemacht. Die Rücklaufquote der ersten Erhebung lag bei 16 und bei den letzten beiden bei 14.

  1. Ist es legitim, dass ich bei meiner Auswertung den Divisor an die jeweilige Rücklaufquote anpasse?

  2. Macht es bei der Menge einen Sinn zur besseren Lesbarkeit Prozentangaben, wie 62,5% statt 10/16, zu verwenden?

Vielen Dank!

Deniz

Hallo Deniz,

die erste Frage kann ich dir leider nicht beantworten, da ich in diesem Gebiet bisher nicht viel gelesen / gehört habe.

Bei der zweiten würde ich auf jeden Fall eher Prozentangaben machen. Ist einfach übersichtlich und innerhalb der Gruppen auch vergleichbar.

Viele Grüße
Anja

Die Rücklaufquote der ersten Erhebung lag

bei 16 und bei den letzten beiden bei 14

  1. Ist es legitim, dass ich bei meiner Auswertung den Divisor an die jeweilige Rücklaufquote anpasse?

Würde ich zunächst einmal machen (ohne design zu kennen)
Will man die beiden Personenweise vergleichen, also zwei mal dieselben (Peronen, Institutionen) befragt, muss man sich auf die doppelten/gemeinsamen Antworter beschränken

  1. Macht es bei der Menge einen Sinn zur besseren Lesbarkeit Prozentangaben, wie 62,5% statt 10/16, zu verwenden?

Ich liebe die absoluten Angaben. Wenn es sehr große Unterschiede gibt kann mandas einmal anführen.

Hallo Anja,

vielen Dank für deine Hilfe!

MfG

Deniz

ich habe innerhalb einer Gruppe (n=17) drei Erhebungen
via Fragebogen gemacht. Die Rücklaufquote der ersten
Erhebung lag bei 16 und bei den letzten beiden bei 14.

  1. Ist es legitim, dass ich bei meiner Auswertung den
    Divisor an die jeweilige Rücklaufquote anpasse?

Wenn du darauf hinweist, dass sich deine Ergebnisse auf
die Grundgesamtheit der _zurückgelangten_ Fragebögen
bezieht, ist es legitim.
Alternativ kannst du dich auch auf n=17 beziehen und
dazusagen, dass 5,9% (1 von 17) bzw. 17,6% (3 von 17)
ohne Antwort geblieben sind.

  1. Macht es bei der Menge einen Sinn zur besseren
    Lesbarkeit Prozentangaben, wie 62,5% statt 10/16, zu
    verwenden?

Ich würde Prozentangaben verwenden. Die kann man leicht
gegeneinander vergleichen, während es schon etwas
Kopfrechnen bedarf, zu entscheiden, ob z.B. 3/14 größer
oder
kleiner als 4/16 ist.

Die Größe der Grundgesamtheit (n=17) solltest du
natürlich irgendwo erwähnen.

MfG
Alfred

Hallo Alfred,

ich danke dir sehr für deine Antwort.

Sie hat mir wirklich weitergeholfen.

Viele Grüße

Deniz

Hi Deniz!

Ja, du musst als Gesamtmenge die Summe der Fälle betrachten, über die du etwas weisst. Wenn du 10 Fragebögen zurückbekommen hast, und davon haben 5 mit „ja“ und 5 mit „Nein“ geantwortet, dann haben 50% mit „Ja“ und 50% und mit „Nein“ geantwortet und du musst notgedrungen davon ausgehen, dass bei den 11 anderen „Missing“-Fällen das genauso gewesen wäre.

Bei so niedrigen Fallzahlen solltest du unbedingt beides ausweisen: Absolute Zahlen und Prozentzahlen. Du musst dir vergegenwärtigen, dass deine Ergebnisse bei so niedrigen Fallzahlen stark vom Zufall beeinflusst sein können. Im besseren Fall gibst du zu den Zahlen einen groben Anhaltspunkt mit an, wie gross die Zufalls-Fehlerbandbreite denn ist.

Sei N die Fallzahl (z.B. Rücklauf=10), und p die Quote (z.B. 50%), dann ist die Fehlerbandbreite
p_fehler = p * (1 - p) / wurzel (N) = 0,5 * (1-0,5)/wurzel(10) = 0,08 = 8% und dein Ergebnis ist „50% plusminus 8% haben mit Ja geantwortet“.

Es hängt allerdings auch davon ab, an wen du deinen Bericht schreibst. Wenn das an jemand geht, der bei einer solchen Fehlerbandbreitenangabe nur verwirrt ist, dann bringt es nichts. Wenn du dich z.B. an die Bürgervereinigung Unterbutzeldorf wendest, dann würde ich die Fehlerbandbreite lieber weglassen. Wenn du allerdings eine Arbeit für deinen Mathelehrer schreibst, würde ich’s reinnehmen.

Viele Grüsse!

Christof

Hallo Christof,

vielen Dank für deine hilfreiche Antwort.
Besonders dein Hinweis auf den Umgang mit fehlenden Werten und der Zufallsfehlerbandbreite hat mir sehr weitergeholfen.

Viele Grüße

Deniz