Hi Deniz!
Ja, du musst als Gesamtmenge die Summe der Fälle betrachten, über die du etwas weisst. Wenn du 10 Fragebögen zurückbekommen hast, und davon haben 5 mit „ja“ und 5 mit „Nein“ geantwortet, dann haben 50% mit „Ja“ und 50% und mit „Nein“ geantwortet und du musst notgedrungen davon ausgehen, dass bei den 11 anderen „Missing“-Fällen das genauso gewesen wäre.
Bei so niedrigen Fallzahlen solltest du unbedingt beides ausweisen: Absolute Zahlen und Prozentzahlen. Du musst dir vergegenwärtigen, dass deine Ergebnisse bei so niedrigen Fallzahlen stark vom Zufall beeinflusst sein können. Im besseren Fall gibst du zu den Zahlen einen groben Anhaltspunkt mit an, wie gross die Zufalls-Fehlerbandbreite denn ist.
Sei N die Fallzahl (z.B. Rücklauf=10), und p die Quote (z.B. 50%), dann ist die Fehlerbandbreite
p_fehler = p * (1 - p) / wurzel (N) = 0,5 * (1-0,5)/wurzel(10) = 0,08 = 8% und dein Ergebnis ist „50% plusminus 8% haben mit Ja geantwortet“.
Es hängt allerdings auch davon ab, an wen du deinen Bericht schreibst. Wenn das an jemand geht, der bei einer solchen Fehlerbandbreitenangabe nur verwirrt ist, dann bringt es nichts. Wenn du dich z.B. an die Bürgervereinigung Unterbutzeldorf wendest, dann würde ich die Fehlerbandbreite lieber weglassen. Wenn du allerdings eine Arbeit für deinen Mathelehrer schreibst, würde ich’s reinnehmen.
Viele Grüsse!
Christof