Auswertung einer Umfrage

Hallo,
ich benötige ein wenig Hilfe zur Auswertung einer Umfrage.
Zu 9 Produkten sollte eine Bewertung abgegeben werden, leider gab es zu 2 Produkten nur jeweils eine Bewertung (von 21 Möglichen). Zudem sind diese beide Produkte noch äußerst gut bewertet worden, so dass sie in einem finalen Ranking an Platz 1 und 2 stehen.
Ich frage mich jetzt, wie ich am besten mit diesen beiden Produkten umgehen soll. Macht die Einführung einer Gewichtung der abgegebenen Bewertung Sinn ? Bspw. die Produkte gehen nur mit 1/21 in das Ranking ein ? Oder besser anders gewichten ? Wie könnte man das noch gewichten ?
Einfach die beiden Produkte, wegen mangelnder „Glaubwürdigkeit“ aus dem Ranking ausschließen ?
Schonmal Vielen Dank im Voraus für Eure Ideen.

Hallo!

Wenn du zu wenig Daten hast (nur 2 von 21), dann musst du das Produkt natürlich aus der Wertung nehmen.
Es könnte sich um Ausreisser handeln, die den wahren Durchschnitt nicht widerspiegeln.
Wenn du eine Wahprognose machst und nur 2 Leute von 21 Befragten eine Partei nennen, dann kannst du als Wahlpronose auch nicht stehen lassen:
50% der Befragten würden, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, die Grünen wählen und 50% würden die Linke wählen.
Das ist dann einfach sinnlos weil nicht repräsentativ.

Zu wenig Daten dann durch irgendeinen Gewichtungsschlüssel so umzurechnen, dass sie (irgendwie) deine subjektive Meinung widerspiegeln, ist auch nicht besonders sinnvoll, ausser die 2 Bewertungen für die 2 Produkte würden zu ca. 95% einfliessen und die restlichen 19 Bewertungen würden quasi vernachlässigt.

Ich hoffe das hilft dir irgendwie weiter,

LG, biggi

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Hallo,

ich verstehe die Anfrage so, dass N Versuchspersonen 9 Objekte zunächst hinsichtlich von 21 Kriterien Teilbewerten sollten. Dann ist eine Rangfolge über die Objekte hinsichtlich Präferenz gebildet worden (wahrscheinlich auch durch die VP?).

Die Auswertung hängt vom verwendeten Niveau der Variablen ab. Wenn die Präferenz über die Gesamtobjekte ordinal erfolgt ist, dann ist z.B. eine Regression über die Teilnutzen fragwürdig, die Niveauprogression nur schwer zu verargumentieren.

Wenn die Ränge aber unabhängig der Teilbewertungen von den VP bewertet wurden (optimalerweise vor dem Screening über die Teilnutzen), dann kann eine Vielzahl an Analysen durchgeführt werden - ordinal aber dennoch dem regressiven Modell folgend.

Spontan würde mir die Nichtmetrische Multidimensionale Skalierung (nMDS; Kruskal, 1964) einfallen. Alternativ bietet sich auch eine Konjunktive Parallelogrammanalyse an. Bei beiden Verfahren werden die Teilnutzen aus dem Gesamtranking generiert, d.h. diese psychometrischen Verfahren sollen abbilden, was die VPn bei Ihrer Urteilsbildung gedacht haben.

Der Vorteil ist auch, dass die nMDS aus ordinaler Ausgangslage eine metrische Lösung anbietet. Man könnte sie auch als ordinales regressives Verfahren bezeichnen, welches die Prädiktoren aber erst noch generiert.

Ansonsten würde eben auch eine normale Regression in Frage kommen, diese würde ja quasi auch den Einfluss der Teilnutzen zu einem Gesamturteil aufklären können (bei den beschriebenen Nachteilen).

Vor einer Regressionsanalyse könnte auch die Interkorrelation aus den Teilnutzen herausgerechnet werden; z.B. durch die verbreitete Faktorenanalyse werden die Teilnutzen gruppiert, die Informationen zunächst verdichtet.

Die Teilnutzen selber kann man ebenfalls vielfältig analysieren, jedoch hängt hier viel von dem Datenniveau ab.

Lieben Gruß
Patrick

Hallo Patrick,

Vielen Dank für deine Anwort!
Der Aufbau der Analyse war wie folgt:
21 Teilnehmer haben 9 Objekte hinsichtlich 7 Kriterien beantwortet.
Die Messung ist metrisch.
Mein Problem besteht erstmal darin, dass für 2 der Objekte nur jeweils ein Teilnehmer geantwortet hat.
Ich glaube biggi´s Kommentar ist am treffendsten. Ich werde diese 2 Objekte wohl am besten aus der Bewertung herausnehmen.
Viele Grüße
Christian

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Hallo biggi,

Vielen Dank für deine Antwort.
Ich werde die 2 Obejkte aus der Bewertung ausschließen. Das macht jetzt für mich auch am meisten Sinn.
Jetzt kommt mir allerdings eine ganz anderer Gedanke.
Die übigen 7 Objekte haben leider auch nicht die gleiche Anzahl von abgegebenen Bewertungen. Objekt 1 hat 10, Obj 2 12, Obj 3 3 (werde ich vermutlich auch ausschließen), Obj 4 15, Obj 5 16, Obj 6 9 und Obj 7 auch 9. (von jeweils maximal 21 Bewertungen)
Ich würde jetzt so weit gehen und behaupten, dass die Bewertungen zu diesen Objekten schon miteinander vergleichbar sind.
Aber ich kann mich noch nicht so ganz von dem Gedanken der Gewichtung loslassen. Würde es für die übrigen Sinn machen diese zu gewichten, da es ja unterschiedlich viele Bewertungen zu den Objekten gibt ?
Viele Grüße
Christian

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Nicht so voreilig!
Hallo,

Biggis Vorschlag mag zwar auf den ersten Blick naheliegend erscheinen, kann aber je nach Kontext zu völlig widersinnigen Ergebnissen führen.

Das Problem kann man nämlich nicht einfach mit Messreihen vergleichen, die unterschiedliche Anzahlen Messwerte haben. Der statistische Kontext ist hier definitiv ein Anderer.

Ohne weiteres Wissen, mit der gegebenen Information würde ich keines der Objekte aus dem Ranking ausschliessen!

Guss,
TR