Auswertung interner Kundenzufriedenheitsbefragung

Hallo liebe Community.
Ich bin gerade dabei, für meine Bachelorarbeit eine interne Kundenzufriedenheitsmessung auszuwerten. Die Stichprobengröße ist nur 13, aber das sind alle in Frage kommenden internen Kunden.
Den Fragebogen habe ich nicht selbst erstellt, ich werte ihn nur aus. Die Skala geht von 1=sehr gut, bis 5=mangelhaft.
Es sind insgesamt 5 Module (z.B. Produktqualität oder Betreuung durch den Ansprechpartner)mit je 5 Fragen.
Beispielfrage: „Wie beurteilen Sie Ihre Ansprechpartner bezüglich ihrer Erreichbarkeit?“
Wie werte ich das am besten aus? Ich habe leider keine große Ahnung von Statistik, deswegen würde ich gerne den Mittelwert (arithmetisches Mittel) nehmen, aber ist das auch eine zulässige Variante?
Oder wie sollte ich es stattdessen machen? Prozentzahlen machen bei nur 13 Befragten eher wenig Sinn denke ich?!?
Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe!

Hallo Elapse,

a) deine Stichprobe ist eigentlich eine Population.
b) ich würde für jedes Item M, SD, min, max berechnen, um mir einen Überblick über die Fragen zu verschaffen (wo sind große, kleine Mittelwerte; wo sind große, kleine Varianzen; ist die Skala 1…5 jeweils voll ausgeschöpft worden
c) dann würde ich die 5 Fragen pro Modul aufaddieren bzw. den Mittelwert bilden und würde diese gewonnenen Skalenwerte (Indizes) als Grundlage für meine inhaltlichen Aussagen nutzen.

VG, Walter.

Hi,

oft macht man da erst mal eine Summe über die scores der Module, so dass man für jeden Befragten pro Modul einen Wert bekommt (der dann zischen 5und 25 liegt). Dann würde ich eine Häufigkeitsverteilung machen und die dann per mean,median, SD,min max beschreiben und diskutieren.

Grüße,
JPL

Hallo,

also eine arithmetisches Mittel bei diesen Daten zu berechnen geht überhaupt nicht. Das wäre ein übeler methodischer Fehler, der normalerweise in solchen Arbeiten auch entsprechend geahndet wird (wenn der Prof auch nur ein wenig Ahnung von Statistik hat).

Mein Vorschlag wäre ganz simple, die wichtigsten Ergebnisse der Daten zu beschreiben und entsprechende Schlussfolgerungen zu ziehen. Das ist nicht ehrenrührig und sehr viel mehr gibt der Datensatz wohl auch nicht her. Ob man das jetzt mit absoluten Zahlen macht (die Gesamtzahl ist ja bekannt) oder mit Anteilswerten, ist dabei völlig egal und lediglich eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Viel Erfolg

Andreas

Laut vielen Statistiklehrbüchern ist es unzulässig, von Schulnoten den Mittelwert zu berechnen, die nur Ordinalskaliert sind, d.h. weil der Abstand zwischen ihnen nicht gleich groß ist. Da es dennoch häufig gemacht wird (z.B. beim Abischnitt eines Jahrgangs), kannst du es ruhig auch machen.
Prozentzahlen kannst du ruhig auch verwenden, sind aber hier nicht aussagekräftig.
Ich würde eher deskriptiv vorgehen: Schau, in welchem Modul die Kunden die schlechtesten / besten Noten im Mittel vergeben haben und beleuchte mögliche Gründe dafür und leite Entwicklungsmaßnahmen daraus ab.

hth
Paul

Sorry, aber da kann ich dir leider nicht helfen. LG Robert

Okay, erstmal danke euch allen.
Wieso wäre das ein methodischer Fehler? Bin jetzt etwas verwirrt, da ich einige Antworten bekommen habe, die meinten, dass der Mittelwert hier auch zulässig wäre?!?
Wie kann ich argumentieren, dass es in diesem Fall nur verbal beschrieben wird?!?

Okay, vielen Dank für die Antwort.
Ein anderer Nutzer meinte jedoch jetzt, dass es unzulässig wäre, hier Mittelwerte etc. zu berechnen. Ist das wegen den Schulnoten?

Und wie müsste die Skala im vorliegenden Fall aussehen, dass man diese statistisch verwerten könnte?
Das wäre auch eine Möglichkeit für mich, das als Verbesserungsvorschlag für die Zukunft in die Arbeit miteinzubinden.

Hallo Elapse,

ich beziehe mich 2 x auf Mittelwerte.

Bei (a) geht es darum, die Daten kennen zu lernen. Hohe Mittelwerte deuten zB auf große Schiefe. Bei 1…5-Variablen kann man auch schon eine Lanze für die Berechnung brechen, das ist aber nebensächlich.

Bei © rege ich an, den Mittelwert über 5 Items zu berechnen. Hier sind, wenn ich das richtig überblicke, 20 verschiedene Ausprägungen möglich, Grundlage genug, die entsprechenden Skalenvariablen zu nutzen.

VG, Walter.

Hallo,

es geht deswegen nicht, weil die Variable einer Ordinalskala gehorcht. Denkbar wäre hier höchstens ein Median, aber ich halte die Bestimmung eines Lagemaßes hier für völlig überflüssig.

Gruß, Andres

Das hat nichts mit Verbesserung zu tun. Es gibt einfach Variablen, mit denen man bestimmte Rechenoperationen nicht durchführen kann. Das liegt in der Natur der Sache und ist auch kein Makel. Aus der Variable Geschlecht mit den Ausprägungen „männlich“ und „weiblich“ kann man ja auch keinen Mittelwert bilden.

Die Deskription von Daten ist immer möglich und auch sinnvoll. Ein Mittelwert geht da schon weiter, er ist bei diesem Skalenniveau auch in gewisser Hinsicht angebracht (Likert-Skala) aber bei diesem Stichprobenumfang nicht zu empfehlen. Häufigkeitstabellen sind die beste Variante.